Review

2006, das Jahr von „Zelda – Twilight Princess“. Zunächst für Wii und Nintendo GameCube auf den Markt, bringt Nintendo das Spiel exakt zehn Jahre später zurück auf den Bildschirm. Dieses Mal sind hochauflösende Texturen, dank Wii U-Pad eine vereinfachte Steuerung und wieder eine Menge Spielspaß dabei.

Gleich vorweg: Wer eine Wii U sein Eigen nennt, kommt an diesem Spiel nicht vorbei. Gerade in Vorbereitung auf den neuen Teil „Zelda – Breath Of The Wild“ kann man mit „Twilight Princess“ noch mal locker über 40 Stunden in eine grandiose Fantasywelt abdriften.

Story:

Link lebt in dem beschaulichen Dorf Ordon, in der die Ziegenzucht das A und O ist. So ziemlich jeder versteht sich mit ihm. Diese Idylle aus wunderschöner Vegetation, netten Dorfbewohnern und der wunderschönen Ilya wird jedoch nach kurzer Zeit getrübt, denn Link bekommt den Auftrag nach Hyrule-Stadt zu reisen, um dort ein wichtiges Paket abzugeben. Am Tag der Abreise verletzt sich jedoch erst das Pferd Epona und zu allem Übel wird sein Dorf von Monstern heimgesucht. Sämtliche Kinder werden entführt und Link macht sich zur Aufgabe, diese wiederzufinden.

Zwischen Licht- und Schattenreich. (Copyright: Nintendo)

Zwischen Licht- und Schattenreich. (Copyright: Nintendo)

Auf seinem Weg stellt er fest, dass sich die Welt verändert. Sobald er die dunkle Schattenwelt betritt, die sich um ihn auftürmt, wird er zu einem Wolf, was auch das Cover des Spiels erklärt.
Die Verschmelzung der Schatten- und Lichtwelt bringt Midna ins Spiel. Anfangs nutzt sie Link aus, um ihre Welt zu retten. Doch stellt sie nach längerer Reise fest, dass Link ihr wohlgesonnen ist und man hilft sich gegenseitig. Prinzessin Zelda ist ebenfalls in Gefahr und muss geschützt werden.

Neben vielen Bossen sind zwei Charaktere die Hauptbösewichte. Zum einen Zanto, der durch Ganondorfs Macht die Schattenwelt an sich reißen möchte, zum anderen Ganondorf selbst, der allerdings erst im weiteren Verlauf des Spiels interessant wird.

Wir finden also eine klassische Zelda-Story vor, mit vielen neuen Elementen, die sich wunderbar in das Spielgeschehen eingliedern.
Auf dieser Reise gehen viele Spielstunden ins Land, da die Spielwelt extrem groß ist. Man durchquert u.a. Latoan, Phirone, Eldin, Hyrule, die Gerudo-Wüste und das Schneeland.

Was aber natürlich viel spannender ist: Wie spielt sich denn „Twilight Princess HD“ auf der Wii U?

Gameplay:

Fast perfekt kann man sagen.

Für die Steuerung ist die Erweiterung durch das Wii U Pad äußerst sinnvoll. Der Wechsel zwischen Karten und den Items bringt zusätzliche Dynamik in das Spiel.
Beim Spielen selbst fällt auf, dass man selten den rechten Analogstick verwendet, denn alte Zelda-Veteranen nutzen die Schultertaste ZL zum Fokussieren.
Teilweise ist jedoch die Ausführung der Eingabe ungenau. Gerade wenn man beispielsweise eine Rolle macht und in der Rolle den Analogstick nach links bewegt, kam es dazu, dass die Spielfigur gar nicht reagierte. Das passierte aber relativ selten und war eher lästig als wirklich störend.

Das Spiel als solches ist ein klassisches Action-Adventure mit grandioser Optik und wunderschönen Landschaften. Die Welt von „Twilight Princess“ ist belebt und wirkt nicht tot wie im neuen Zelda-Teil. Es wird nicht auf Biegen und Brechen versucht, eine „Open World“ zu kreieren, da der Fokus ganz klar auf dem Storytelling liegt. Zelda-Spiele schafften es schon immer, eine dichte Story zu erzählen.

Typisch für die Serie gibt es neben den Tempeln auch noch zig andere Aufgaben, die man machen kann. So müssen immer größere Rubintaschen oder Bombentaschen gefunden werden. Mal gibt es eine optionale Rüstung oder eine Insekten-Freundin möchte, dass ihr alle goldenen Insekten fangt und ihr bringt. Größtenteils erhaltet ihr hierfür Herzteile, um nach und nach eure Energie zu erhöhen, oder aber Rubine, die für Bomben, Pfeile oder Tränke genutzt werden.

Das klingt nach sehr viel Interaktion, bleibt aber in seinem kleinen Kosmos und nimmt keine „The Witcher“-Züge an. So hat man auch gerne mal ein paar NPCs um sich, mit denen man agieren kann, aber es gibt kein Dialogsystem und Link bleibt immer stumm. Es werden eher bestimmte Aktionen getriggert, sofern man vorher das Richtige gemacht hat.

Kreative und fordernde Kämpfe warten auf die Spieler. (Copyright: Nintendo)

Kreative und fordernde Kämpfe warten auf die Spieler. (Copyright: Nintendo)

Die große Stärke der Serie liegt jedoch in den Tempeln und deren Architektur. Es gibt immer nur einen Weg, der ans Ziel führt, aber anfangs ist man stets überfordert. Ich sage nur Wassertempel! Ja, auch dieser ist wieder vorhanden – und erneut der nervigste von allen. In den Dungeons findet man immer ein passendes Item, welches den Spieler im Tempel weiterbringt und meist auch gebraucht wird, um den Boss zu besiegen. Dabei lässt uns Nintendo die Items so kreativ einsetzen, dass es eine wahre Freude ist. Hat man einmal einen Enterhaken gefunden, wird dieser an diversen anderen Orten nützlich und findet seinen Einsatz in anderen Tempeln. In noch keinem Teil wurden die Items so vielseitig eingesetzt wie in „Twilight Princess“. Hier ist der schnelle Itemwechsel wieder sehr von Vorteil. Wer Zelda kennt, der kennt auch das Masterschwert, mit dem man den Schergen Einhalt gebietet.

Gegnertypen:

Zum Großteil kämpft man gegen Goblins, Fledermäuse, Ratten oder andere Ritter. Für jedes Gebiet gibt es bestimmte Gegnertypen. Hier wird viel geboten, die Boss-Ideen waren schon immer das Steckenpferd der Entwickler.

Wirklich klasse gelungen sind die Bosskämpfe, die oft nach Schema F ablaufen. Dreimal treffen und ihr habt ihn in der Tasche. Dabei sind die Kämpfe aber trotzdem sehr kreativ und fordern hier und da doch sehr.

Die Inszenierung der Kämpfe ist super, die Landschaften sind herrlich – schön und gut, aber finden wir denn auch richtiges High Definition vor?

Grafik:

Schaut man sich die Vergleichvideos zwischen alter und neuer Version an, so haben wir eine viel bessere Kantenglättung und hochauflösende Texturen im Spiel. Kein Grafikmatsch, der sich Gras nennt, oder weit entfernte Personen, die nur anhand der Farbpixel erkennbar werden. Nein, hier hat man noch einmal ordentlich poliert.
Man bedenke, dass die Wii U bereits aus dem Jahre 2012 stammt und schon damals mit veralteter Technik aufwartete.

Was in diesem Zusammenhang dennoch stört, sind die teilweise derben Ruckler bei größeren Aktionen. Das heißt, viele Gegner oder viel Aktion im Hintergrund bringen das Spiel zum Wackeln. Das passiert selten, sollte allerdings gar nicht auftreten.

Dafür sind Darstellungen von z.B. Gras oder Wasser sehr natürlich und schön. Am Hyrule-See kann man angeln gehen und allein wegen der Optik könnte ich das stundenlang tun.

Darüber hinaus spielt die musikalische Untermalung in den „Zelda“-Games ebenfalls eine immense Rolle.

Sound:

Bessere Kantenglättung und hochauflösende Texturen. (Copyright: Nintendo)

Bessere Kantenglättung und hochauflösende Texturen. (Copyright: Nintendo)

Und auch hier kann „Twilight Princess“ die volle Punktzahl erwerben. Man greift oftmals bekannte Themen auf und interpretiert diese neu. Gerade eingefleischten Zelda-Fans geht da das Herz auf. Ob es das erste Mal das Masterschwert ist oder aber die erste Begegnung mit Zelda oder Ganondorf, die Gänsehaut ist vorprogrammiert. Im Bosskämpfen steigt der Puls bei der rasanten Musik, und wenn man am Hyrule See mal in die Ferne schaut, umgibt einen das wohlige Gefühl eines Abenteuers.

Gerade zum Ende hin wird es emotional und die Musik tut ihr Übriges. Wer sich da nicht die Tränen verdrücken muss, ist einfach nur herzlos.

Funfact am Rande: Wer weniger als drei Herzen hat, muss mit einem regelmäßigen Piepton leben. Wer nur noch ein halbes Herz hat, wird Bekanntschaft mit dem Tinnitus machen.

Fazit:

„Twilight Princess“ ist nach wie vor ein grandioses Spiel und einer der besten Zelda-Teile überhaupt. Stimmung, Gameplay, Story – hier passt einfach alles. Fans und Neuankömmlinge müssen diese Perle gespielt haben. Einziger Dämpfer sind die gelegentlichen Ruckler und die teils hackelige Steuerung. Abgesehen davon ist das Spiel uneingeschränkt zu empfehlen und muss in jedem Schrank eines Wii U-Besitzers stehen.

Trailer

Beschreibung

Die ultimative Version von The Legend of Zelda: Twilight Princess, einem klassischen Abenteuer, das ursprünglich für Wii und Nintendo GameCube veröffentlicht wurde, bietet auf Wii U eine verbesserte Grafik, Steuerung und weiterentwickelte Spielelemente.

Du begleitest den Helden Link, einen ehemaligen Bauernjungen, der versucht, dunkle Mächte aus dem Königreich von Hyrule zu vertreiben. Mithilfe des Schattengeistes Midna bereist Link sowohl die Welt des Lichts als auch das Schattenreich, um diejenigen Mächte aufzuspüren, die er zur Rettung von Hyrule braucht.
In diesem epischen Abenteuer verfügst du über die besondere Fähigkeit, dich in einen Wolf zu verwandeln, um weitläufige Verliese zu erkunden, knifflige Rätsel zu lösen und Gegner zu besiegen.
Kannst du Hyrule aus der Welt der Schatten ins Licht retten?

(Quelle: Nintendo)

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Details

Hersteller: Nintendo
Sprache: Deutsch
Schwierigkeit: Leicht bis Mittel
Freigabe: USK 12
Anzahl Spieler: Einzelspieler
Vö-Datum: 04.03.2016
Homepage Hersteller: Nintendo

Copyright Cover: Nintendo



Über den Autor

Marcus