Review

Die aktuellen Frühjahrsneuheiten von Amigo halten auch dieses Jahr allerlei nette Zeitvertreibe für Spielenthusiasten parat; darunter das Kartenspiel „Ghosts“ nach einer Idee von Spieleautor Reiner Knizia (u.a. „Wettlauf nach El Dorado“), dem wir uns im Folgenden widmen wollen.

Auf in die Welt der Geister

Empfohlen ab 8 Jahren steht damit für 2-6 Spieler:innen ein kurzweiliges Kartenspiel bevor, das mit seinen drei Durchgängen pro Partie knapp 20 Minuten Spielspaß bedeutet.
Und dieser Spaß ist zudem aufgrund des handlichen Formats und des überschaubaren Materials auch sehr gut für unterwegs geeignet.

Doch wie funktioniert „Ghosts“ überhaupt? Ein Blick in die kompakte Spielanleitung, in der die Regeln auf wenigen Seiten einfach erklärt und zusätzlich mit Beispielen und Bildern unterfüttert werden, gibt ausreichend Auskunft. Bei „Ghosts“ handelt es sich um

Ein unheimlich geistreiches Kartenspiel

„Mehr als sieben sollst du meiden,
Geister sonst zur Furcht dich treiben.
Im Nebel ihrem Blick entgeh‘,
mit gleicher Farb‘ die Richtung dreh‘.“

Ziel des Kartenspiels ist es, bei dem Ausspielen der Geister-Karten die Furchtstufe 7 auf dem Ablagestapel nicht zu überschreiten.

Austricksen kann man sowohl Geister als auch Mitspielende durch Karten gleicher Farbe oder Nebelkarten. Wer sich dennoch zu vielen Geistern gegenübersieht, lernt das Gruseln und kassiert Furcht-Punkte.

Nach drei Durchgängen endet das Spiel. Wer dann die wenigsten Furchtpunkte gesammelt hat, gewinnt. Bei einem Gleichstand gibt es mehrere unerschrockene Gewinner.

So spielt man >Ghosts<

Zu Beginn des Spiels erhalten alle Spielenden fünf Handkarten. Die restlichen Karten werden als verdeckter Nachziehstapel in die Mitte gelegt.

Reihum legen alle eine ihrer Handkarten offen auf den Ablagestapel und sagen die aktuelle Fruchtstufe an.
Furchtstufen stehen auf den Karten und reichen von 1 bis 3. Sie werden immer mit den bereits auf dem Ablagestapel ausliegenden Furchtstufen addiert. Dabei möchte man die Furchtstufe 7 nicht erreichen, denn sonst kassiert man nicht nur den Ablagestapel, sondern auch einen Furcht-Punkt.

Man kann die Geister aber auch austricksen: Geister derselben Farbe wie die oberste Karte auf dem Ablagestapel sowie Nebelkarten fügen keine zusätzlichen Furchtstufen hinzu. Bei einer gleichfarbigen Karte ändert sich zudem die Spielrichtung

Ein Durchgang endet, sobald der Nachziehstapel und die Handkarten der Spielenden aufgebraucht sind. Hat jemand in dieser Runde keinen Ablagestapel aufnehmen müssen, darf er am Ende der Runde bis zu 3 Furcht-Punkte abgeben.

Nach drei Durchgängen endet das Spiel wie bereits erwähnt.

(Quelle: Amigo)

Optisch gut in Szene gesetzt

Gemeinsam mit Reiner Knizia entführt Amigo die Spielenden also in die Welt der Geister. Jene werden durch die Illustrationen von Roberto Freire gelungen und derart in Szene gesetzt, dass sie sowohl der gruseligen Thematik als auch der Altersempfehlung ab 8 Jahren gerecht werden.

Durch die Farbgebung der Karten (blau, gelb, grün, rot, schwarz und weiß) und die darauf abgebildeten Symbole mit entsprechendem Furchtstufen-Wert (je 1-3 Hüte, Gläser, Augen, Schwerter, Spinnen oder Knochen) findet man sich schnell zurecht und das Spiel ist dadurch beinahe selbsterklärend.

Zum Spielerlebnis

Dies und das überschaubare, einfache Regelwerk gewährleisten einen schnellen Einstieg in „Ghosts“, das schon bald seinen hohen Wiederspielwert offenbart. Dazu trägt sowohl der Spaßfaktor als auch die Kurzweil einer Partie bei.
Vor allem Letztere macht das Kartenspiel somit auch zu einem passenden Kandidaten als Aufwärmer oder Absacker für den nächsten Spieleabend.

Einblick in eine Spielsituation von „Ghosts“. (Copyright: Amigo)

Hierzu dürfen sich, obschon das Spiel durchaus hervorragend zu zweit spielbar ist, gerne bis zu sechs Spieler:innen insgesamt hinzugesellen; denn erst dann kommt die Spielmechanik des Spielrichtungswechsels so richtig und sinnvoll zum Zug und das Spiel gewinnt an zusätzlicher Dynamik.

Ein kleines Manko, das mit einem Gummiband o.ä. jedoch schnell behoben ist und somit nicht negativ in die Wertung einfließt, ist die Tatsache, dass die kleine Schachtel nicht fest schließt und das Spielmaterial herauszufallen droht, sitzt doch der Deckel recht locker auf der Spielschachtel. Diesbezüglich kann aber schnell Abhilfe geschaffen werden und einer Mitnahme für unterwegs steht somit nichts mehr im Weg.

Fazit

Alles in allem ein „geistreiches“ Kartenspiel mit hohem Wiederspielwert, bei dem der Spielspaß (u.a. durch die Kurzweil einer Partie) nicht lange auf sich warten lässt. Für Kritik lässt „Ghosts“ dabei keinen Platz.


AMIGO 02202 Kartenspiel, bunt

Spielinfo

„Mehr als sieben, sollst du meiden – Geister sonst zur Furcht dich treiben.“

Beim neuen Kartenspiel „Ghosts“ von Reiner Knizia versuchen die Spielenden es zu vermeiden, die Furchtstufe 7 auf dem Ablagestapel zu überschreiten. Wer dies dennoch tut, kassiert Furchtpunkte. Austricksen kann man sowohl Geister als auch Mitspielende durch Karten gleicher Farbe oder Nebelkarten. Wer nach drei Durchgängen die wenigsten Furchtpunkte hat, gewinnt.

(Quelle: Amigo)

Spielmaterial

60 Spielkarten
16 Furchtchips
1 Spielanleitung

Details

Hersteller: Amigo
Sprache: Deutsch
Freigabe: Empfohlen ab 8 Jahren
Anzahl Spieler: 2-6
Spieldauer: ca. 20 Min.
Vö-Datum: 01/2022
Homepage Hersteller: Amigo

Copyright Cover: Amigo



Über den Autor

Conny
"Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert." - Oscar Wilde