Review

Der ehemalige Frontmann der Band Sub7even ist seit vielen Jahren erfolgreich solo unterwegs und begeistert mit seinen emotionalen, kraftvollen Songs. Mit seinem Album „Unplugged II“ präsentiert Wirtz nun den Nachfolger des 2014 erschienenen „Unplugged“-Werks.

Bei den darauf befindlichen 13 Tracks handelt es sich um bereits veröffentlichte Songs, die für diese Platte neu vertont wurden. Dass dies durchaus gut gelingen kann, bewies bereits das Vorgängeralbum. Und so werden hier erneut die klassischen stromlosen Instrumente wie Piano, Schlagzeug und Akustikgitarre verwendet, um die Songs in einem völlig anderen Licht erscheinen zu lassen.

Erwähnenswerte Tracks

„Auf die Plätze, fertig, los“ bekommt eine sich mit den Instrumenten aufbauende Einleitung. Hierbei scheinen die Drums im Vordergrund zu stehen, welche den Song vorantreiben. Im Hintergrund lassen sich die Streicher zunächst nur erahnen. Ab der Mitte des Tracks werden diese dann massiver. Der Song entpuppt sich durch seinen animierenden, motivierenden Charakter als perfekter Opener.

„Bilder von damals“ wirkt durch die tiefen Piano- und Streicherklänge hingegen sehr düster und melancholisch. Diese Stimmung zieht sich durch den gesamten Song. Auch im Gesang schwingt ein Hauch von Wehmut mit.

Eine mitschwingende Traurigkeit besitzt auch der Titel „Regentropfen“. Im Laufe des Songs bäumt sich dieser musikalisch auf. So sind zu Beginn nur Piano und Gitarre zu hören, während später Streicher und ein Chor hinzukommen. Gegen Ende wartet der Track außerdem mit einem vom Schlagzeug gespielten Marsch auf, der von mehrstimmigem Gesang begleitet wird.

Minimalistischer geht es in „Wer wir waren“ zu. Klavier- und Gitarrenklänge sind zu vernehmen, die jedoch nur kurz angeschlagen werden, um dann schon wieder auszuklingen. Streicher und Percussions gesellen sich schließlich hinzu und münden in einem sphärisch ertönenden Refrain.

Über temporäre Streicher verfügt auch das Lied „Wir“, in dem das Piano deutlich im Vordergrund steht. Leider wirkt der Gesang (durch eine Art Sprechgesang) hier zu monoton.

Kleine Schwächen lassen sich zudem im Song „Entdeckung der Langsamkeit“ ausmachen. Während das Piano langsam spielt, scheinen es inhaltlich zu viele Worte zu sein, die gesungen werden wollen. Somit stimmen die Geschwindigkeit des Textes und die der musikalischen Ebene scheinbar nicht überein; der Gesang wirkt dadurch hektisch.

Wirtz (Copyright: Eva Zocher)

Vordergründig und überzeugend zeigt sich die Stimme aber im äußerst emotionalen Song „Gib mich nicht auf“. Die Hörer fühlen förmlich den tiefen Schmerz, der durch den Gesang perfekt transportiert wird.

Weniger verhalten auf instrumentaler Ebene präsentiert sich „Die fünfte Dimension“. In diesem Titel sorgen die Streicher für einen vorantreibenden Beat. Insgesamt schafft es die Band – trotz der akustischen Instrumente -, den Track fetzig und rockig klingen zu lassen.

Zum Schluss gibt es mit „Elf Zeugen“ noch einmal einen sehr emotionalen, traurigen Song zu hören. Düster und melancholisch begleiten Streicher und Piano die Lyrics von Daniel Wirtz.

Fazit

Sowohl musikalisch als auch gesanglich kann an „Unplugged II“ kaum etwas kritisiert werden. Zwar klingt der Gesang in manchen Songs etwas zu monoton, was dann aber in anderen Titeln durch eine sehr emotionale Stimme wieder wettgemacht wird. Das Werk ist in seiner Gesamtheit stimmig und für Wirtz-Fans absolut empfehlenswert.

Video

Tracklist

01 Auf die Plätze, fertig, los
02 Bilder von damals
03 Regentropfen
04 Wer wir waren
05 Wir
06 Gib mich nicht auf
07 Sehnsucht
08 Entdeckung der Langsamkeit
09 Die fünfte Dimension
10 Moment für die Ewigkeit
11 Das verheißene Glück
12 Mantra
13 Elf Zeugen

Details

Wirtz – Homepage | Wirtz – Facebook

Label: Wirtzmusik / Tonpool
Vö-Termin: 17.01.2020
Spielzeit: 54:07

Copyright Cover: Wirtzmusik



Über den Autor

Selina
Carpe Noctem