Review
Mit „The Mean Mile“ legten Two Minds Collide (kurz: 2MC) 2018 ein gefälliges Debütalbum vor. Ende 2019 veröffentlichte das Trio aus Saarbrücken dann das zweite Studioalbum namens „Person X (An Unknown Identity)“ und wusste bereits damit eine Schippe draufzulegen. Nun folgt mit „Marching With The Dead“ das dritte Album der Dark Rock Band – und abermals ist eine Steigerung auszumachen.
Angekündigt wird „Marching With The Dead“ von der Band selbst als „das bisher düsterste Werk“. Dies könnte sich allerdings ruhig noch mehr im Sound widerspiegeln, womit wir den ersten und einzigen Kritikpunkt zum Album schon abgehakt haben.
Auf der Habenseite
Die für den zu erwartenden düsteren Dark Rock doch recht „helle“ Soundfarbe passt aber immerhin ganz gut zur hin und wieder durchblitzenden und an Billy Talent erinnernden Punk-Attitüde, u.a. zu vernehmen in den Songs „Lake Of Colors“ und „Blood Red Wine“.
Letztgenannter Song stellt zudem ein Highlight auf „Marching With The Dead“ dar; nicht nur, aber auch durch die Zusammenarbeit mit ASP. Gemeinsam performt man hier ein Duett, das vor Eingängigkeit nur so strotzt. Sofort und unverkennbar ist dabei die Stimme von Alexander „Asp“ Spreng zu hören, die hervorragend ergänzt wird durch den Gesang von 2MC-Frontmann und Sänger Tobias Engel alias Lias Schwarz. Eine unschlagbare Kombination, die es in sich hat, was sich auch in den wuchtigen Drums manifestiert.
Insgesamt sind – anders als noch auf dem Debüt – großartige Melodien und die hohe Eingängigkeit eines jeden Songs als Stärken des Albums auszumachen. So landet man diesbezüglich bereits mit dem Opener „A Sudden Cut“ und dem Folgesong „Circles“ eine Punktlandung. (Negative) Ausreißer gibt es unter den elf Tracks auf „Marching With The Dead“ auch im weiteren Verlauf keine, sodass es schwerfällt, explizit weitere Anspieltipps zu nennen oder Titel besonders hervorzuheben. Alle überzeugen und laden zum wiederholten Hören ein. Dabei findet man immer wieder aufs Neue Gefallen an den einzelnen Songs, die neben ihrer Melodiestärke mal durch ihre elektronischen Beigaben, mal durch die orchestralen Einschübe besonders begeistern.
Fazit
Sollte die Entwicklung der Band derart konstant und positiv weitergehen, ist hier noch sehr viel zu erwarten. Man darf gespannt sein, was da noch kommt. Bis dahin kann man mit „Marching With The Dead“ ein modernes und eingängiges Dark Rock Album in Dauerschleife genießen, das auf seiner gesamten Spielzeit nicht langweilig wird.
Video
Tracklist
01 A Sudden Cut
02 Circles
03 Lake Of Colors
04 Marching With The Dead
05 Your Last Words
06 My Last Gift
07 Blood Red Wine (feat. ASP)
08 Shell Shock
09 The Pleasure Is All Yours
10 Amber
11 No Man’s Land