Review

Sündenklang sind aus der Gothic-Szene nicht mehr wegzudenken. Und so präsentiert Martin Soer mit seinem Projekt nun das aktuelle Album „Jahresringe“. Der Großteil der Songs stammt aus der Feder von Patrick Nevian, welcher auch diverse Instrumente eingespielt hat.

Die Hörer dürfen sich dabei auch auf Gastmusiker wie Benni Cellini und Leandra Ophelia Dax freuen.

Das Label Drakkar Entertainment verspricht indes folgendes:

Schonungslos ehrlich und ungeschminkt führt Mart den Zuhörer in die Tiefen einer menschlichen Seele und nimmt auf eine autobiografische Reise des Erlebens, Reflektierens und Verarbeitens mit.
Musikalisch wurde all das in gewohnt melancholisch-mitreißenden Dark-Pop-Sound mit Electro-Elementen verpackt, der, passend zur textlichen Öffnung, ebenfalls um einige Stilelemente erweitert wurde.

Die Tracks

Der Opener „Schnitt um Schnitt“ wartet sodann mit einer Mischung aus Pianoklängen und Electro-Sounds auf, welche den verzweifelt klingenden Sprechgesang untermalen. Besagte Verzweiflung und Wut sind in dem Titel sehr gut hörbar, jedoch findet sich in diesem Song kein „richtiger“ Gesangpart wider.

Der sich anschließende Song „Staub“ klingt mit Gitarre, Drums und Piano etwas fetziger und vermittelt eine gewisse Tanzbarkeit. Auch gesanglich kann Soer hier mehr punkten.

Folgetrack „Schwarze Götter“ gerät musikalisch hingegen etwas langweilig, da immer derselbe instrumentale Loop verwendet wird.

Melancholisch schließt sich „Wenn alles brennt“ an. Der Sprechgesang klingt hier fast schon wie eine Erzählstimme.

„Von Träne zu Regen“ ist von Dubstep-Sound geprägt, wenngleich auch Piano-Parts zu hören sind. Auch hier wird der Text wieder eher gesprochen als gesungen. Teilweise wirkt die Stimme dabei aber ein wenig verloren, da die Instrumentierung immer wieder aussetzt.

Der Track „Du bist mein Licht“, ein Duett mit Leandra Ophelia Dax, wird gerade durch die Gastsängerin enorm aufgewertet. Hier hat auch schließlich Benni Cellini seinen Auftritt. Ein zarter Pianosound begleitet die beiden Stimmen, von denen Soers Beitrag jedoch im Schatten seiner Gesangspartnerin steht. Vor allem in den höheren Tonlagen klingt seine Stimme etwas gequält.

Sündenklang (Copyright: Tom „Row“ Jäschke)

Bevor es erneut melancholisch mit „1000 Stimmen“ weitergeht, einem Titel, in dem sich Piano und Electro-Beats die Begleitung des mehr gesprochenen Textes teilen, spielt auch in „Antiheld“ das Piano zu Beginn die Hauptrolle. Es folgen Electro-Sound und Techno-Beats, die mit Sprechgesang geziert werden.

Bei „Auf den Weg“ lassen sowohl Cello als auch die restlichen Streicher den Song getragen wirken, was jedoch durch die elektronischen Beats etwas abgeschwächt wird. Hier verdanken wir den Sound auch Patrick Nevian.

Den Abschluss bildet der Song „Vergeben und vergessen“. Erneut lässt sich die Kombination aus Piano und Electro vernehmen.

Fazit

Nur bedingt möchte man anschließend der Ankündigung des Labels zustimmen. Denn während der Sprechgesang stellenweise zu langweilig und monoton wirkt und man sich auch bei der Instrumentierung etwas mehr Mühe hätte geben können, sind die Parts der beiden Gastmusiker durchaus positiv zu erwähnen. Jene werten das Album „Jahresringe“ doch deutlich auf. Zudem dürfen auch die Pianoparts hier nicht außer Acht gelassen werden.

Video

Tracklist

01 Schnitt um Schnitt
02 Staub
03 Schwarze Götter
04 Wenn alles brennt
05 Von Träne zu Regen
06 Du bist mein Licht (feat. Leandra)
07 Antiheld
08 1000 Stimmen
09 Auf den Weg
10 Vergeben und vergessen

Details

Sündenklang – Facebook

Label: Drakkar
Vö-Termin: 19.06.2020
Spielzeit: 35:53

Copyright Cover: Drakkar



Über den Autor

Selina
Carpe Noctem