Review

Vorab wurde das neue Album „Día De Muertos“ von Schattenmann unter Fans heiß diskutiert. Manch einer war der Meinung, dass das Artwork der CD so gar nicht zu der Band passe. Sänger Frank Herzig kündigte hingegen an:

„Auf „Día De Muertos“ findet man ausschließlich Songs, die ohne Umwege direkt auf den Punkt kommen. Halbherzige Ideen oder gar Füllmaterial sucht man hier vergebens. [… Es seien] zehn starke Songs entstanden, die keine Fragen offenlassen.“

Was das neue Werk unserer Meinung nach tatsächlich kann, erfahrt ihr hier.

Die Tracks

Der Opener ist „Día De Muertos“ und damit zeitgleich der Titeltrack des neuen Werkes. Zu Beginn hört man Wolfsgeheul, eine grölende Menschenmenge und typisch mexikanische Klänge von Gitarre und Trompete. Dann steigt der typische Schattenmann-Sound ein. In den Strophen bekommt das Schlagzeug seine Bühne, hier gibt es eine fast schon melodische Abfolge an Drum-Schlägen. Der Refrain ist absolut eingängig und lässt sich sofort mitsingen. Ein perfekter Einstieg, der Lust auf mehr macht.

Beim Track Jeder ist schlecht“ geht es um das Thema Korruption und darum, dass jede/r für eine bestimmte Summe alles tun würde. Die Strophen sind metallastig hart und vorantreibend. Drummer Nils legt hier ein ordentliches Tempo vor. Der Refrain wiederum ist melodisch und sehr eingängig. Gerade die unterschiedlichen Stile im Song machen den Track so interessant.

Für die Feierlaune gibt es den Titel Hände hoch“, einen absoluten Party-Hit. Während man den Song musikalisch nicht so recht in eine Schublade stecken kann, wird inhaltlich erneut die „Spaßgesellschaft“ mit einem Augenzwinkern durch den Kakao gezogen. Entsprechend werden im Text auch Songs von anderen Bands angeschnitten, wie z.B. „Layla“ oder „Männer sind Schweine“.  Ein Titel, den man einfach mal gehört haben muss!

Etwas ernster geht es dann in Menschenhasser“ zu. Das Intro wird zunächst von Synthesizer-Sound bestritten, der in den Strophen wie aus einem Computerspiel klingt. Im Refrain gibt es tiefe, fette Gitarrenriffs zu hören, die eine gewisse Schwere vermitteln.

Dämonenbesitzt ein fettes Intro, welches von Gitarre und Synthesizer geprägt ist. Derart sind auch die instrumentalen Zwischenparts des Tracks angelegt. Die Strophen sind recht hart und abgehackt gespielt, im Refrain wirkt es etwas weicher und zerbrechlicher. Dies mag auch an dem Synthie-Sound liegen.

Meer aus Lichtbeginnt direkt mit dem Gesang. Dieser wird anfangs nur mit Synthesizer-Sound begleitet. Sowohl Strophen als auch Refrain werden mit fetten Gitarrenriffs und hartem Sound begleitet. Im Refrain jedoch kommt ein Klangteppich aus Synthie-Sound hinzu. Erwähnenswert ist auch das Gitarrensolo. Der Track ist wieder sehr eingängig und präsentiert ein Feuerwerk aus Liebe und Leidenschaft.

Eine Ansage an alle Neider und Hater scheintHaters Gonna Hate zu sein. Dementsprechend gibt es gleich mit fetten Gitarrenriffs voll eins auf die Zwölf. Im ersten Part der Strophen wird der Gesang nur mit Bass und Drums begleitet. Dies baut sich dann zum Refrain hin immer mehr auf. Der sich wiederholende Satz „Haters gonna hate“ lädt zum Mitgrölen ein. Der Refrain ist etwas melodischer gestaltet, wobei auch hier noch eine gewisse Härte durch die Gitarre gegeben ist.

Schattenmann (Copyright: Schattenmann)

Der Track Dickpic“ wurde Ende März als Single mit Musikvideo veröffentlicht. Den weiblichen Gesangspart hat die Schweizer Sängerin Anna Lux übernommen. Die Strophen sind indes von fetten Gitarrenriffs geprägt, was einen schönen Kontrast bietet.

Mit einem epischen Intro kommt In deinem Schatten daher. Die Strophen sind sehr ruhig gehalten und werden vordergründig vom Klavier begleitet. Bass und Drums halten sich dezent im Hintergrund. Im Refrain ersetzt dann die Gitarre das Klavier. Streicher lassen sich erahnen und machen den Refrain opulent und episch. Kein Party-Hit, sondern ein Song zum Nachdenken und Einfühlen.

Nochmal einen fetten, komplexen Sound zum Schluss liefert Ewigkeit. Ruhigere Parts mit Piano und Drums wechseln sich mit schnelleren Parts in voller Instrumentierung ab und bieten so ein perfektes Wechselspiel. Der Refrain ist sehr eingängig und der Track ein würdiger Abschluss.

Fazit

Die neue Scheibe von Schattenmann hat absolutes Ohrwurmpotenzial. Die Tracks eignen sich hervorragend zum Mitsingen und Abgehen. Mit diesem Material im Gepäck, verspricht auch die Headliner-Tour im Frühjahr 2024 ein voller Erfolg zu werden.


Schattenmann – Día De Muertos

Video

Tracklist

01 Día de Muertos
02 Jeder ist schlecht
03 Hände hoch
04 Menschenhasser
05 Dämonen
06 Meer aus Licht

07 Haters Gonna Hate
08 Dickpic
09 In deinem Schatten
10 Ewigkeit

Details

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Label: AFM Records
Vö-Termin: 30.06.2023
Spielzeit: 35:27

Copyright Cover: AFM Records / Robert Gruss



Über den Autor

Selina
Carpe Noctem