Review
Das Berliner Label Pelagic Records ist bekannt für seine sehr speziellen und atmosphärischen Bands. Ob Stoner, Post Rock oder Metal – was gut und anders klingt, findet hier – und seit September auch auf der hauseigenen Compilation „In The Twilight, These Rocks Have Teeth“ – einen Platz.
Gegründet 2009 von The Ocean-Gitarrist Robin Staps, ist der Bandfuhrpark des Vorzeigelabels mittlerweile massiv angewachsen. Bereits die Speerspitzen Mono, Cult Of Luna, Earthship, Klone oder The Ocean selbst reichen schon aus, um den kürzlich erschienenen Sampler zu rechtfertigen. Die dazugehörige Songauswahl ist zudem exzellent.
„In The Twighlight, These Rocks Have Teeth“ umfasst 30 famose Tracks, die einen guten Einblick in den Bandkatalog des Labels geben.
Besonders attraktiv: Die bisher unveröffentlichten Songs von The Ocean und ein bislang digital unveröffentlichter Track von Cult Of Luna.
Abseits dieser „Premieren“ liefern Mono mit ihren Titeln „Cyclone“ und „The Last Rays“ Musik zum Dahinschmelzen.
Fans dieser Bands dürften somit voll auf ihre Kosten kommen.
Positiv fällt die Einteilung der Werkschau in einen eher ruhigeren und einen härteren Abschnitt auf. So machen Dioramic oder Earthship auf der zweiten Scheibe des Doppelalbums beispielsweise so richtig Dampf und sollten für einen gediegenen Rocknachmittag sorgen. Selbst Coilguns sind mit einem der heftigeren Tracks vertreten.
Natürlich dienen derlei Sampler immer auch dazu, um ein Label bzw. deren Bands zu promoten, jedoch geben nicht alle Compilations einen so guten Roundhouse-Kick über das Line-up preis wie „In The Twilight, These Rocks Have Teeth“.
Man muss jedoch ein Faible für die Bands von Pelagic Records haben, denn wie eingangs erwähnt sind jene oftmals sehr speziell und nicht jedermanns Sache. Es wird gerne mal sehr stone-ig, sludge-ig sowie (denkt man z.B. an LLNN) extrem noisy. Ebenso finden sich hier aber auch grindige Stücke wie jene von Implore oder Lo! wieder.
Hat man diese Voraussetzung erfüllt, dann erwartet den Hörer ein über 2-stündiges Material, an dem man allein aufgrund der Spielzeit lange Freude haben wird und das sich als faires Preis-Leistungs-Verhältnis herausstellt, um zudem ein paar neue Bands kennenzulernen.
Somit gibt es über „In The Twighlight, These Rocks Have Teeth“ nichts weiter zu sagen, als: Zugreifen! Eine grandiose Songauswahl trifft auf geniale Künstler unter dem Schirm eines Labels, wie man es in Deutschland gerne häufiger antreffen würde. Daher sollten auch Labelfremde ein Ohr riskieren – und sich in dieses Label verlieben.
Video
Trackliste
CD #1: In The Twilight…
01 pg.lost – Monolith
02 Mono – Cyclone
03 EF – Delusions Of Grandeur
04 Khoma – Dead Seas
05 Wang Wen – Red Wall And Black Wall
06 Cult Of Luna – Nord
07 Tiny Fingers – The Fall / Eyes Of Gold
08 Tangled Thoughts Of Leaving – The Albanian Sleepover – Part One (Edit)
09 Spook The Horses – Lurch
10 The Ocean – Turritopsis Dohrnii
11 The Shaking Sensations – Raveli
12 Takaakira ‘Taka’ Goto – Muse
13 Klone – The Last Experience
CD #2: …These Rocks Have Teeth
01 Abraham – Dawn
02 The Old Wind – In Fields
03 LLNN – Monolith
04 Dioramic – The Storm
05 Earthship – Serpent Cult
06 Klone – Rocket Smoke
07 Hypno5e – North Shore – The Abstract Line
08 Coilguns – Submarine Warfare Anthem
09 Family – Daddy Wronglegs
10 Silver Snakes – Red Wolf
11 Kruger – The Wild Brunch
12 Lo! – Orca
13 Nebra – Shoulder Of Orion
14 Hyenas – Self-Adjusting
15 Implore – Sentenced
16 The Ocean – Benthic: The Origin Of Our Wishes
17 Mono – The Last Rays
Details
Label: Pelagic Records
Vö-Termin: 29.09.2017
Spielzeit: 2:38:13
Copyright Cover: Pelagic Records