Review
Alternative Metal aus Berlin, der seine Energie aus dem Blues-Rock der 80er und 90er Jahre zieht, vermischt mit einem modernen Touch – und schon sammelten sich die acht Songs für das Album „Aloha From The Dark Shores“ von Ghostmaker zusammen.
Wirft man noch dazu einen Blick auf die Tracklist bzw. auf die Betitelung der Tracks, dann mag man sich schon fragen, wie das Ganze zusammenpassen soll.
Belehrt wird man diesbezüglich bereits mit „Modern Termination“. Mit rollenden Drums geht es direkt über in das Riff-Feuerwerk des Rock, gepaart mit einem Gesang, der sich gleichermaßen kraftvoll wie angenehm an die Ohren schmiegt.
Und das war noch nicht mal ein One-Hit auf der Platte. Die Jungs von Ghostmaker verstehen es, ihre Hörerschaft bereits zu Beginn eines Songs in den Bann zu ziehen. Wenn auch nicht ganz mit Vollspeed wie in „Tiger Hates Pig“ geht es dennoch immer noch schwungvoll nach vorne.
Dabei ist das Konzept auf „Aloha From The Dark Shores“ recht simpel gehalten: griffige Melodien in den Versen, ausbalancierte Refrains und wieder zurück. Obwohl es zunächst den Anschein hat, so agieren Ghostmaker jedoch so gut wie nie nach einem festgelegten Prinzip oder versuchen, auf Teufel komm raus Nostalgie mit den bluesigen Klängen wach zu rütteln. Tatsächlich klingt der Sound immer mal wieder sehr experimentell, was wohl auch der Grund dafür ist, dass die Songs zu keiner Zeit überholt wirken.
Allerdings können Ghostmaker dies nicht bis zum Schluss durchhalten und es wird schnell klar, dass sich das Album gegen Ende dann doch etwas abnutzt, denn zwischendurch gibt es recht unpassende Interludes wie „Fork Man“. Was aber der Platte wirklich den gelungenen Abschluss vermiest, ist der letzte Song „Foreign Admiral“, welcher sich direkt an „Violence“ anschließt, der an sich den Sound des Albums noch einmal gut zusammenfasst. Im Gegensatz dazu ist „Foreign Admiral“ ein einziger Klumpen Noise – und dazu nicht mal ansatzweise spannend. Stattdessen fühlt sich der Titel wie eine musikalische Blödelei seitens der Band an. Schade!
Aber abgesehen davon ist „Aloha From The Dark Shores“ eine gute Sache. Die Songs gehen ins Ohr, überzeugen durch ein gelungenes Arrangement und allgemein steckt der Charakter der Band einfach mit jedem Titel an. Daher sollte man sich Ghostmaker vormerken und darf auf dieses Album gespannt sein.
Video
Trackliste
01 Shit On A Stick Looks Like A Panther
02 Modern Termination
03 Destroy-Oh!
04 Fork Man
05 Tiger Hates Pig
06 Diezle Weazle
07 Violence
08 Foreign Admiral
Details
Ghostmaker – Homepage
Ghostmaker – Facebook
Label: Eigenvertrieb
Vö-Termin: 23.07.2017
Spielzeit: 23:50
Copyright Cover: Ghostmaker