Review
Aus dem Schatten erhebt sich eine mächtige Division, bereit, die Welt mit ihrem Sound zu erobern: Division:Dark.
Wer das Geschehen um dieses Projekt bereits auf deren Social Media Kanälen verfolgt hat, weiß, dass das Geheimnis um die Mitglieder wohl gehütet wird. Und das soll laut dem Label Drakkar Entertainment weiterhin so bleiben.
Verraten werden darf: „Division:Dark ist ein Zusammenschluss von fünf dunklen Propheten, die in ihrem Debütalbum „Prophecy“ die erste Etappe in der neu angebrochenen Zeitordnung prophezeien.“Â
Ferner konnten für das Dark/Industrial Metal Projekt hochkarätige internationale Sänger:innen gewonnen werden, darunter u.a. Lex (Megaherz), Eric Fish (Subway to Sally), Scarlet Dorn, Steffi Stuber (Mission in Black) und Frank Herzig (Schattenmann).
Die Tracks
Der Opener „Eve“ wird von Isra Ramos auf Spanisch gesungen (wohl dem, der der spanischen Sprache mächtig ist!). Isra selbst stammt aus Barcelona und ist Sänger/Producer bei Amadeüs. Musikalisch ist der Track eine Mischung aus Metal und Industrial, wobei der Electro-Sound gefühlsmäßig überwiegt. Sowohl Musik als auch Gesang sind mitreißend und die Stimme von Isra klingt sehr kraftvoll.
Für den Titel „Stärker als Gott“ konnten Eric Fish (Subway to Sally) und Anna Lux gewonnen werden. Bereits bei den verzerrten Textpassagen am Anfang des Tracks ist deutlich zu hören, dass es sich hierbei um Eric Fish handelt. Seine Stimme ist einfach unverkennbar. Musikalisch werden die beiden Stimmen unterschiedlich begleitet, was den Gesang nochmal besonders herausstechen lässt. Darüber hinaus ist der Song absolut tanzbar, der Refrain lässt sich sofort mitsingen; hier hat die Band einen absoluten Ohrwurm geschaffen.
Für „Twisted Game“ hat Vicky Psarakis, Sängerin und Frontfrau der Band The Agonist, ihre zauberhafte Stimme geliehen. Entsprechend ist der Song härter als die vorigen beiden Titel. Dazu tragen auch die integrierten Scream- und Growlingparts bei, die die sanfte, aber kraftvolle Leadstimme unterstützen. Eine gegensätzliche und doch aufeinander abgestimmte Symbiose.
Mit Lex von Megaherz konnte für „Bevor Wir Wieder Asche Sind“ eine weitere Größe der Gothic-Szene für das Werk gewonnen werden. Obwohl der Synthesizer-Sound für eine fast schon sanfte Note sorgt, besitzt der Track insgesamt eine ordentliche Portion Härte und passt sich somit der markanten Stimme von Lex gut an. Eine Mischung, die Gänsehaut verursacht.
Blutengel-Frontmann Chris Pohl durfte bei „(They’re All) Hypocrites“ den Gesangspart übernehmen. Der Sound scheint Chris auf den Leib geschneidert worden zu sein, denn der Track könnte auch von einem Blutengel-Album stammen. Absolut tanzbar und eingängig.
Der Titel „Division:Dark“ kommt als eine Art Bandhymne daher, die sich wunderbar mitsingen lässt. Für diesen Track konnte Sebastian „Seeb“ Levermann (Orden Ogan) gewonnen werden. Sein Gesang ist mitreißend und kraftvoll. Als Bridge gibt es einen Sprechpart, dem ein Gitarrensolo folgt.
„Der Letzte Tanz“ gebührt Dino Serci (Schwarzschild) und Otto Dix. Dabei handelt es sich um eine Klavier-Ballade mit deutschem und russischem Text. Gesanglich und musikalisch gibt es hier nichts zu beanstanden, jedoch will die Ballade nicht so recht zu den restlichen Songs passen.
Frank Herzig von Schattenmann singt den Titel „Still Meinen Durst“. Wie man es von Schattenmann gewohnt ist, wird in dem Song die meiste Zeit Vollgas gegeben, sodass dieser auf jeden Fall zum Headbangen und Abgehen taugt. Trotzdem muss man auf ruhige Momente nicht verzichten, indem eine fast schon minimalistische Instrumentierung erklingt, die der gefühlvollen Stimme von Frank Raum gibt, um sich in voller Pracht zu entfalten.
Für „The Art In Artificial“ konnte Scarlet Dorn gewonnen werden. Ist das Intro zunächst von Synthesizern geprägt, übernimmt später amtlicher Metal-Sound. Dieser unterstreicht perfekt die sinnliche, kraftvolle Stimme von Scarlet.
Steffi Stuber übernimmt den Gesangspart bei „Destination“. Hier bekommt die Hörerschaft die volle Dröhnung Metal-Sound auf die Ohren. Die Synthesizer rücken fast schon in den Hintergrund, wenn Steffi anfängt zu singen. Spätestens wenn die Growl- und Screamparts einsetzen, ist Haare schütteln angesagt.
Mit Seraina Telli, Frontrau der Buring Witches, gibt es eine weitere Frauenstimme zu hören, nämlich im Titel „Promise“. Dieser entspringt zudem der Zusammenarbeit mit der aus Japan stammenden Metal-Band Saeko. Das erklärt womöglich auch, warum der Text in der ersten Strophe auf Japanisch gesungen wird. Insgesamt ein Song, der einen guten Drive besitzt und sich gut nebenbei hören lässt.
Sphärisch, schräg und verzerrt geht es im elektronischen Intro von „Bound Together“ zu. Mit dem Gesang – die Stimme stammt von Anna Murphy (Eluveitie) – setzt ein amtlicher Metal-Sound ein, welcher abermals in Electro-Dance-artige Passagen mündet. Man kann sich nicht so recht entscheiden, ob man tanzen oder headbangen soll.
Extrem verzerrter, fast schon schriller Sound dringt mit dem Moise-artigen Intro zu „Wrong“ ins Ohr. Diesem durfte die niederländische Sängerin Anneke van Giersbergen ihre Stimme leihen und sticht damit durch diesen Lärm hervor. Mit einer absoluten Ruhe und Kraft meistert die Sängerin diesen musikalisch doch recht komplexen Song. In seiner Mischung aus Ballade, Dance-Track und Metal-Hymne sollte man den Titel definitiv in Ruhe und mehrmals auf sich wirken lassen.
Fazit
Musikalisch bietet „Prophecy“ eine perfekte Mischung aus Industrial- und Metal-Sounds. Deutsche und englische Texte sind gleichermaßen gut vertreten, was mit Sicherheit auch die internationale Hörerschaft ansprechen wird. Jeder Sänger und jede Sängerin hat eine eigene Note und einen eigenen Charme hier eingebracht, was das Album sehr abwechslungsreich und interessant macht. Auch an tanzbaren Tracks mangelt es hier nicht. Bitte mehr davon!
Video
Tracklist
01 Eve (feat. Isra Ramos)
02 Stärker Als Gott (feat. Anna Lux & Eric Fish)
03 Twisted Game (feat. Vicky Psarakis)
04 Bevor Wir Wieder Asche Sind (feat. Lex)
05 (They’re All) Hypocrites (feat. Chris Pohl)
06 Division:Dark (feat. Seeb)
07 Der Letzte Tanz (Dino Serci & Otto Dix)
08 Still Meinen Durst (feat. Frank Herzig / Schattenmann)
09 The Art In Artificial (feat. Scarlet Dorn)
10 Destination (feat. Steffi Stuber)
11 Promise (feat. Saeko & Seraina Telli)
12 Bound Together (feat. Anna Murphy)
13 Wrong (feat. Anneke van Giersbergen)
Details
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Label:Â Drakkar Entertainment
Vö-Termin: 11.02.2022
Spielzeit: 48:06
Copyright Cover: Drakkar Entertainment / VD Pictures (Matteo Fabbiani und Chiara Cerami)