Review

Willkommen in der Welt des Bösen!

Die Band Daemon Grey lädt uns ein, unseren eigenen Alpträumen zu folgen, sich Ängsten zu stellen und dadurch wahre Stärke zu erlangen – und so erscheint mit „Follow Your Nightmares“ das Debütalbum der vierköpfigen Band aus Kanada.

Entstanden in Zusammenarbeit mit dem Grammy-nominierten Produzenten Gavin Brown (Three Days Grace, Billy Talent) und den Co-Writers Mike Riley (Marilyn Manson), Gavin Brown (Three Days Grace, Billy Talent) sowie Kevin Thrasher (Escape the Fate) wollen nun zehn Rock-Metal-Songs Fans beider Genres abholen.

Die Tracks

Bevor es mit „King of Sin“, der u.a. mit einer Orgel eingeleitet wird, eingängig zur Sache geht, während sägende Gitarrenriffs dem Song einen guten Drive verleihen, eröffnet zunächst „The Throne Room“ durch schrammendelnde, teils verzerrte und schrille Gitarren- sowie Bassläufe auf rein instrumentale Art das Album.

Eine interessante Kombination erwartet den Hörer in „Whiskey Devil Girl“. Hat man in den ersten Sekunden noch den Eindruck, dass die Instrumente völlig wirr spielen, entwickelt sich der Titel zu einem insgesamt recht harten und vorantreibenden Song. Dazwischen gibt es wiederum Stellen, die fast schon sanft wirken und einen guten Kontrast zum sonstigen Geschehen bilden. Passend wirkt zudem der Gesang, der in den Strophen sehr rau und rauchig klingt.

Gesanglich ergreifender wird es in „Stoned and Alone“. Das von Drums und einer akustischen Gitarre eingeleitete Stück versprüht einen Hauch von Melancholie, unter anderem auch durch das Piano. Extrem traurig und zerbrechlich geht es (gesanglich) außerdem in „Isolated“ zu; ein Song, bei dem man den Schmerz, der den Zeilen innewohnt, förmlich fühlt.

„XXX“ liefert hingegen die volle Ladung Rock – harte Riffs inklusive. Die allseits beliebten Themen Sex und Alkohol werden hier in einen eingängigen Song verpackt.

Düstere, harte Gitarrenriffs umspielen auch in „Nature of My Beast“ den kraftvollen Gesang, welcher in den Strophen doch etwas zurückhaltend wirkt, in den Refrains dann aber seine volle Wut und Stärke entfaltet.

Hymnenartig kommt „Sworn to Black“ daher. In den Strophen mutet der Song durch die akustische Gitarre beinahe sanft an, der Refrain hat jedoch durch die harten Riffs und das Screaming genau die richtige Härte, um lautstark mitgesungen und -gegrölt zu werden.

Etwas pikant wird es bei „I Like the Taste of Blood“. Der Track wirkt sowohl gesanglich als auch musikalisch sehr böse und verdorben. Die Gitarrenläufe führen einen unaufhaltsam in die Dunkelheit.

Daemon Grey (Copyright: Daemon Grey)

„Scream“ ist anfangs traurig und extrem ruhig. Ein Klavier leitet den Song ein, umrahmt von elektronischen Drums. Der zunächst ruhige Part wird von harten Riffs und Screaming abgelöst. Immer wieder wechseln sich ruhige und laute Parts ab und spiegeln so die Lyrics wider.

„I Don’t Wanna Grow Up“ schließt das Album und erinnert von der Melodie her anfangs an den Titel „Sweet Dreams“ von Eurythmics. Anschließend strotzt der Track nur so vor Wut und Trotz und eignet sich perfekt zum finalen Abgehen.

Fazit

Daemon Grey haben auf „Follow Your Nightmares“ den Spagat zwischen ruhigen und harten Songs gemeistert und liefern eine gute musikalische Leistung ab. Es wird – wie bei jeder Band und jedem Album – Tracks geben, die den Hörern besser gefallen werden als andere. Man sollte sich jedoch alle Titel zu Gemüte führen, da jeder für sich eine eigene Geschichte erzählt und die Stimme von Frontmann Daemon noch dazu so wandlungsfähig ausfällt, dass es immer wieder spannend ist, neue Facetten herauszuhören.

Follow Your Nightmares

Video

Tracklist

01 The Throne Room
02 King of Sin
03 Whiskey Devil Girl
04 Stoned and Alone
05 XXX
06 Nature of My Beast
07 Sworn to Black
08 I Like the Taste of Blood
09 Isolated
09 Scream
10 I Don’t Wanna Grow Up

Details

Daemon Grey – Homepage | Daemon Grey – Facebook

Label: Out of Line
Vö-Termin: 22.01.2021
Spielzeit: 35:16

Copyright Cover: Out of Line



Über den Autor

Selina
Carpe Noctem