Review

Barreleye aus Berlin sind nach ihrem grandiosen Album „Urged To Fall“ wieder mit neuem Material am Start. Die neue 4-Track-EP heißt „Insidious Siren“ und kommt als Konzept-EP daher.

Es wird noch grooviger, vielleicht auch etwas bodenständiger, zeitgleich ein wenig progressiver und sehr intensiv.

Der Opener „Cosmic Downfall“ wirkt jedoch direkt zu Beginn durch sein dissonantes Anfangsriff so gar nicht einladend. Sobald allerdings die Rhythmussektion einsteigt, mutiert der Song zu einem rollenden Abriss. Das Main-Riff ist (im positiven Sinn) so stupide, dass man sofort mit der Truppe nach vorne geht. Dabei setzen Barreleye eine Menge Energie frei. Äußerst stimmungsvoll verbaut die Band zudem das Anfangsriff im Refrain. Der Sound trägt zusätzlich zur Atmosphäre bei, denn es bleibt dicht und kraftvoll.

Kurz darauf schließt sich „Insidious Siren I – Overcome“ an, welcher erst mal rein instrumental beginnt und ein wenig spacig daherkommt. Auch hier integrieren die Jungs wieder dissonante Riffs, die im ersten Moment gewöhnungsbedürftig klingen, sich dann aber sofort ins Gesamtgeschehen eingliedern. Herrlich!
Obwohl das Gesamtbild des Songs sehr fluffig wirkt, passiert hier eine Menge. So prügelt Drummer Dmitry Frolov mit seinen perfekten Blastbeats den Hörern jegliche Falten aus dem Gesicht, Bassist Szymon Lesniewski füllt optimal den Platz aus, den die Präsenz des Basses zugeteilt bekommt, und die Krönung bekommt der Titel durch einen intensiven Slayer-Banger-Part verpasst. Alles Voraussetzungen, die „Insidious Siren I – Overcome“ zur Perle der EP werden lassen könnten.
Zudem lässt man den Hörern Zeit, bis Fronter David Nelband zum Gesang ansetzt. Mit rockiger Kehle und viel Kraft beschwört er die Vision eines modernen Robert Flynn (Machine Head) herauf. Insgesamt weckt „Insidious Siren“ Assoziationen zu einem Mix aus modernen Machine Head und den progressiven SikTh.

Barreleye (Copyright: Szymon Lesniewski)

Dass es noch derber geht, beweist schließlich das Groove-Monster schlechthin: „Insidious Siren II – The Tyrant Is Dead“. Ein absoluter Anspieltipp, bei dem insbesondere die Gesangslinie brilliert.

Auch der letzte Track „Insidious Siren III – Long Live The Tyrant“ zeigt noch mal so richtig Eier! Zerberstende Drums, thrashige Riffs und am Ende darf natürlich auch der Groove nicht zu kurz kommen. Zudem wird es melodisch und melancholisch. Ein gelungener Abschluss.

Und was für ein Brett insgesamt! „Insidious Siren“ ist kurz, aber sehr intensiv. Hier muss dringend mehr Material folgen!

Video

Trackliste

01 Cosmic Downfall
02 Insidious Siren I – Overcome
03 Insidious Siren II – The Tyrant Is Dead
04 Insidious Siren III – Long Live The Tyrant

Details

Barreleye – Bandcamp
Barreleye – Facebook

Label: Eigenproduktion
Vö-Termin: 27.07.2018
Spielzeit: 20:29

Copyright Cover: Barreleye



Über den Autor

Marcus