Review
Wer schafft es seit jeher, einen Fingerprint zu hinterlassen, sich treu zu bleiben und dabei trotzdem immer mit der Zeit zu gehen und „erfrischend“ zu klingen? Richtig, keine Geringeren als Amorphis.
Im nunmehr vorliegenden 14. Album namens „Halo“ zeigen die Finnen genau dies und orientieren sich inhaltlich diesmal mit insgesamt elf Songs am finnischen Nationalepos namens „Kalevala“, in welchem es um Themen wie Werte- und Moralübermittlung geht. Aber davon lasse man sich bitte nicht täuschen. Es geht nicht darum, antiquierte Botschaften zu vermitteln, sondern diese neu zu interpretieren und für die Moderne wieder interessant zu gestalten – und vielleicht einen zeitlosen Abriss zu kreieren, der so manchen „erreicht“, ihn innehalten und nachdenken lässt.
Stilistisch bedient sich die Band einmal mehr am Melodic, Progressive und Folk Metal – stets mit einem gewohnt balancierten Keyboard-Sound.
Über die Songs
„Northwards“ eröffnet opulent. Da die Band auch progressive Elemente auf sich verbucht hat, hat diese Einleitung tatsächlich auch klangtechnische Überraschungen parat – nebst Keyboard-Klängen und treibenden Riffs und Drums.
„On The Dark Waters“ reiht sich ebenso stark ein und beweist, dass Tomi Joutsen nicht umsonst zu einem der besten Vocalists avanciert ist, der gekonnt zwischen Klargesang und Growling switchen kann. Weiterhin wartet dieser Song mit orientalischen Klängen auf, die das gewisse Etwas transportieren.
„The Moon“ folgt dann etwas ruhiger, holt aber ebenso ab und wirkt mindestens genauso glaubwürdig. Gleiches gilt für „Windmane“.
Melodischer geht es weiter mit „A New Land“, in dem sich die Gitarrenriffs wahrlich nicht verstecken müssen.
„When The Gods Came“ wartet mit klassischen Klängen und Klavier-/Keyboard-Elementen auf, während „Seven Roads Come Together“ mit einzelnen elektronischen Elementen, Power und treffenden Lyrics punkten kann.
„War“ haut anschließend einfach nur um und könnte nicht monströser daherkommen. Orchestrale Elemente unterstreichen die konstant hohe Qualität eines Amorphis-Formates. Der Titel reißt einfach nur mit.
Der titelgebende Song „Halo“ darf sich in diese „Monstrosität“ und Intensität einreihen. Auch wenn hier Klargesang dominiert, verliert dieser Titel nichts an Volumen.
„The Wolf“ steht „War“ in rein gar nichts nach und auch hier wartet orchestraler Sound auf.
Einen überraschend balladesken Abschluss bietet das Outro „My Name Is Night“, ein traumhaft zartes Duett mit der Sängerin Petronella Nettermalm. Tomi Joutsens Stimme erlaubt die perfekte Ergänzung zu ihrem lieblichen Gesang und könnte besser nicht gewählt sein, um diesem monumentalen Album einen stimmigen Abschluss zu schenken.
Fazit
Ein rundum starkes Album, das dem Ruf der Band nicht nur gerecht wird, sondern diesen einmal mehr bestätigt. Konstante Qualität von Anfang bis Ende.
Video
Tracklist
01 Northwards
02 On The Dark Waters
03 The Moon
04 Windmane
05 A New Land
06 When The Gods Came
07 Seven Roads Come Together
08 War
09 Halo
10 The Wolf
11 My Name Is Night
Details
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Label:Â Atomic Fire
Vö-Termin: 11.02.2022
Spielzeit: 55:42
Copyright Cover: Atomic Fire