Review

Magnum Opus

Nicht umsonst wird das am 12.10.2018 bei Supreme Chaos Records erscheinende neue Album von Agrypnie als deren ambitioniertestes Projekt und Magnum Opus bezeichnet:

Über zwei Stunden Spielzeit in 17 Songs, der Brückenschlag von der Erstveröffentlichung im Re-Release zur tiefen Endlosigkeit im Klangkosmos des „Grenzgaengers“, gewandet in opulentes Artwork sowie Gastauftritte von Eviga (Dornenreich), J.J. (Harakiri For The Sky), M.J.B. (Todtgelichter) Marcel Breuer (Nocte Obducta) und erhältlich unter anderem als Media Box mit 2 CDs, Mediabook, Doppel-LP, Posterflag und Photocards.

Man könnte meinen, es mangelt an nichts – und das wird bestätigt.

Grenzgaenger

Das Intro zu „Grenzgaenger“ entstand in Zusammenarbeit mit dem Ambient-Künstler Mathias Grassow und öffnet die beklemmenden Klangwelten der „Auferstehung“.
Schon diese zehn Minuten würden für den Ausbau eines eigenen Konzeptalbums genügen, so voll sind sie an Spannung, Rhythmus und gefühlter Storyline.

Getragener und melancholischer geht es erst „In die Tiefe“ eines stillen Sees, der die dunklen Abgründe nur durch schwarzmetallisch ausufernden Wellenschlag offenbart, um dann im poetischen „Aus Zeit erhebt sich Ewigkeit“ zu gipfeln.
Der geneigte Leser verdächtigt dabei schon den Titel, denn hier vermischen sich die herausragenden Eigenarten von Dornenreich und Agrypnie zu einem einzigartigen Stück. Mastermind Torsten konnte „nicht in Worte fassen, was [ihm] diese besondere Zusammenarbeit mit diesem über die Jahre zu einem sehr guten Freund gewordenen Ausnahmemusiker bedeutet“ und Eviga lobt es in seiner „transzendierenden und hypnotischen Strahlkraft“.

Pavor Nocturnus

Unverkennbar geht es in auch in den folgenden Stücken zu. Mal ruhiger mit zarten Gitarren (okay, Blastbeats und gutturaler Gesang) und mal riffiger und treibend sind Arrangement und Instrumentalisierung in Drums und Vocals doch immer typisch Agrypnie, wenn der Begriff auf eine so experimentelle Band zutreffen kann, die „ohne Zeit und ohne Raum“ zu existieren scheint, wie es eine Textzeile aus dem Song „Veritas Mutabilis“ beschreibt.

Agrypnie (Copyright: Agrypnie)

Dieses Prädikat wird durch das gesamte zweite Album „Pavor Nocturnus“ untermauert, das als schon lange geplantes Re-Release der ersten Split-Veröffentlichung die „Klassiker“ in neuer Vertonung darbietet (im wahrsten Sinne, seid gespannt).

Gewohnt abwechslungsreich und klanggewaltig ziehen diese Neuaufnahmen genauso in den Bann wie das neue Material und man findet sich unversehens in der Dauerschleife wieder.

Zusammengefasst: Uneingeschränkt empfehlenswert!

Video

Tracklist

CD: Grenzgaenger
01 Auferstehung
02 In die Tiefe
03 Aus Zeit erhebt sich Ewigkeit
04 Nychtemeron
05 Grenzgaenger
06 Die Waisen des Daidalos
07 Die längste Nacht
08 Zu Grabe

CD: Pavor Nocturnus
01 Veritas Mutabilis
02 Pavor Nocturnus
03 Agrypnie
04 Neon
05 Sinnflut
06 Augenblick
07 16[485] – Brücke aus Glas
08 Fenster zum Hof
09 Cogito Ergo Sum

Details

Agrypnie – Facebook

Label: Supreme Chaos Records
Vö-Termin: 12.10.2018
Spielzeit: 64:01 + 65:37

Copyright Cover: Supreme Chaos Records



Über den Autor

Maria
Tunichtgut von Welt