Review
Mit ihrem neuen Album „Down The Spiral Of A Soul“ kehren A Life Divided zu ihren Wurzeln zurück. Seit 20 Jahren gibt es die Band schon. Das resümiert auch ihr Label AFM Records wie folgt:
Die Münchner Band A LIFE DIVIDED hat sich szeneübergreifend einen Namen gemacht. 2003 gegründet kämpft sich die Gruppe um Sänger Jürgen Plangger (auch Gitarrist bei Eisbrecher) auf Touren mit Oomph!, Apocalyptica oder Mono Inc. an die Spitze, um schließlich ausverkaufte Headliner-Gigs in den Clubs zu spielen. Mit ihrem unvergleichlichen Alternative Metal erobern Plangger, Gitarrist Tony Berger, Bassist Tobias Egger und Drummer Manuel Di Camillo mit ihren letzten drei Alben nicht nur die Herzen der Fans, sondern auch die deutschen Albumcharts.
Das neue Album will an diese Erfolge anschließen – und es soll „härter, düsterer und wütender zugleich“ ausfallen. Hören wir mal rein!
Die Tracks
Schon der Opener „Last Man Standing“ brennt sich direkt in die Gehörgänge. Fette Gitarrenriffs im Intro liefern gleich zu Beginn den nötigen Druck. Die Strophen werden vorantreibend gespielt, wohingegen der Refrain gefühlt das Tempo etwas herausnimmt. Trotz des Growlings im Refrain ist der Gesang sehr gefühlvoll. Melodie und Text im Refrain sind eingängig.
In „Best Time“ ist die Instrumentierung sehr interessant. Bläser und Klavier werden verwendet und vermitteln einen leichten 20er-Jahre Touch. Auch erwähnenswert ist die Bridge, welche sich vom restlichen Song deutlich unterscheidet. Der Refrain ist erneut absolut eingängig und man erwischt sich beim Headbangen oder Fußwippen.
„Life Goes On“ setzt direkt mit dem Gesang ein, welcher mit akustischer Gitarre begleitet wird. Dann erfolgt ein instrumentaler Part. Mit Einsetzten der Strophe kommt ein guter Drive daher, der einen mitreißt. Der Refrain ist etwas ruhiger und wirkt fast schon melancholisch. Von der Instrumentierung her hat der Song in den Strophen einen leichten Country-Touch.
Bei „True Religion“ ist zunächst eine Frauenstimme zu hören, die etwas über Religion und Politik erzählt. Der Song wirkt durch die Instrumentierung und Spielweise sehr hart. Fette, tiefe Gitarrenriffs mischen sich mit Synthesizer-Sound. Der Sprechpart vom Intro wird als Zwischenpart eingestreut. Es ist erstaunlich, wie wandelbar der Gesang von Jürgen Plangger ist, der sich perfekt an die jeweilige Thematik anpasst.
„Disorder“ ist vermutlich der härteste Track auf dem Album. Der Song wird von den Drums in einem unglaublichen Tempo vorangetrieben. Fette Riffs stimmen in das Growling ein und formen eine Wand aus unbarmherzigen, bösen Sound. Über allem strahlt dann die cleane Stimme von Jürgen, die wie ein Licht in der Dunkelheit zu sein scheint.
„Thanks For Nothing“ ist ein entspannter, gediegener Rocksong. Perfekt geeignet, um ihn an einem lauen Sommerabend in voller Lautstärke zu hören. Die Gitarre spielt einen Loop, in den sich der Synthie-Sound perfekt anschmiegt. Eine sehr eingängige Melodie ziert den Refrain.
Vorantreibender ist dann „Hand Of Healing“. In den Strophen ist der Synthesizer-Sound sehr präsent. Der Refrain hat einen doch recht harten Touch und ein ausgiebiges Gitarrensolo krönt den Track.
Zu Beginn von „Tear Down the Walls“ ist sphärischer Sound und ein verzerrtes Stimmen-Wirrwarr zu hören. Nach ein paar Drumschlägen setzen dann die Instrumente zum Intro an. Im Refrain liefert das Growling zusammen mit den fetten Doublebass-Schlägen einen harten Sound. Der Refrain ist vom Text her sehr eingängig. Nicht außer Acht zu lassen ist auch hier das Gitarrensolo.
Die Band hat auf das Album außerdem ihre ganz eigene, spezielle Version von „Send Me An Angel“ gebannt. Das Original stammt aus dem Jahr 1983 von der australischen Band Real Life. Es bedarf hier nicht vieler Worte, da der Song ein Klassiker aus den 80ern ist, dem die rockige A Live Divided-Version mehr als gerecht wird.
Mit „Burn The Fields“ findet ein Song zum Nachdenken den Weg auf das Album. Das Intro ist recht hart, wohingegen die Strophen recht ruhig gehalten und einfach instrumentiert sind. Der Refrain ist eingängig und die instrumentalen Zwischenparts spiegeln das Intro wider. Ein ausgiebiges Gitarrensolo darf auch hier nicht fehlen.
Zum Schluss gibt es den gleichnamigen Track zum Album: „Down The Spiral Of A Soul“. Der Song beginnt mit einem Klaviersolo. Dann steigt der Gesang flüsternd ein. Das Schlagzeug setzt dezent ein. Sowohl Instrumentierung als auch Gesang steigern sich nach und nach. Der geflüsterte Text zieht sich wie ein roter Faden durch den Song. Streicher steigen ebenfalls ein. Man hat den Eindruck, dass sich Gesang und Instrumentierung nach und nach steigern und einem Höhepunkt entgegen laufen. Der Track wirkt sehr komplex und ist etwas ganz Besonderes. Diesen sollte man in Ruhe auf sich wirken lassen.
Fazit
Wie nicht anders zu erwarten war, liefern A Life Divided wieder einmal ein fantastisches Album ab. Mitreißende Songs und traumhafte Rock-Balladen geben sich hier die Hand. Die Band zeigt aufs Neue, wie vielfältig sie ist.
A Life Divided – Down The Spiral Of A Soul
Video
Tracklist
01 Last Man Standing
02 Best Time
03 Life Goes On
04 True Religion
05 Disorder
06 Thanks For Nothing
07 Hand Of Healing
08 Tear Down the Walls
09 Send Me An Angel
10 Burn The Fields
11 Down The Spiral Of A Soul
Details
A Life Divided: Homepage | Facebook | Twitter
Label:Â AFM Records
Vö-Termin: 07.07.2023
Spielzeit: 47:18
Copyright Cover:Â AFM Records