Review
Erst killen, dann grillen
Das ist nicht nur so üblich, wenn im Sommer Fleisch auf dem Teller landen soll, sondern stellt zudem den Untertitel der französischen Komödie „Veganer schmecken besser“ dar. Der Name verrät indes bereits, dass es sich bei dem Film von Fabrice Éboué um eine schwarzhumorige Kannibalen-Komödie handelt, in der der Regisseur auch in einer Hauptrolle zu sehen ist.
Hier ist der Name also Programm und wird durchaus wortwörtlich genommen, wie auch die Inhaltsangabe verheißt:
Zum Inhalt
Sophie und Vincent führen seit zehn Jahren einen kleinen Metzgereibetrieb, der zuletzt aber alles andere als gut lief: Sie stehen kurz vor dem Ruin und auch ihre Ehe hat schon bessere Tage gesehen. Im Gegensatz dazu läuft es bei der Metzgerei-Kette ihrer vermeintlich besten Freunde bestens. Nonstop prahlen die beiden ungeniert damit, wie profitabel ihre Geschäfte laufen und werten mit schnippischen Bemerkungen Sophie und Vincent bei jeder sich bietenden Gelegenheit ab. Als der frustrierte Vincent versehentlich einen radikalen Veganer mit seinem Auto überfährt, scheint endgültig alles verloren. Panisch vor Angst, wegen Mordes ins Gefängnis zu müssen, kommt ihm spätabends die rettende Idee, den Toten einfach zu „verwursten“. Schließlich ist er Metzger! Gesagt, getan. Dummerweise beginnt seine unwissende Frau Sophie tags darauf das Fleisch zu verkaufen – mit ungeahntem Erfolg. Jetzt brauchen die beiden dringend Nachschub …
(Quelle: SquareOne Entertainment)
In der Umsetzung wartet der Film mit einigen bitterbösen humorvollen Einlagen auf, die sowohl den Veganismus als auch den Kannibalismus mit einem Augenzwinkern ans Publikum transportieren. Dass dabei an einigen Klischees nicht gespart wird, ist zwar schade, aber erwartbar gewesen. In Sachen Humor hätte es aber für mein Dafürhalten noch etwas derber und ausgiebiger zugehen können, denn so manch ein Gag wird vertan oder das diesbezügliche Potenzial nur unzureichend ausgenutzt.

Sophie (Marina Foïs) und Vincent (Fabrice Éboué) finden: „Veganer schmecken besser“. (Copyright: Cinéfrance Studios)
Dieser Eindruck mag mitunter auch daher rühren, dass die Handlung als solches – und teils auch die komödiantischen Nuancen – recht vorhersehbar sind. Wirkliche Überraschungen sucht man daher vergebens. Nichtsdestotrotz kann die – ebenfalls erwartbare – Wendung am Schluss (wenn schon nicht ein Aha-Erlebnis hervorrufen, aber) immerhin den Film schlüssig abschließen und die Zuschauer:innen ohne offene Fragen entlassen.
Jene finden – selbst als Veganer:in – schnell Zugang zum Film und seinen Figuren. Diese sind in ihrer Charakterausarbeitung recht einfach gehalten und bieten sogar – abseits ihrer kannibalistischen und mordlüsternen Vorlieben – einiges an Identifikationspotenzial. Nichtsdestotrotz wirken einige Rollen jedoch oft zu eindimensional.
Fazit
Wer sich rein pflanzlich ernähren möchte, ist Veganer:in. Diese zu verspeisen, macht einen hingegen noch nicht zu einem/einer, auch wenn sie gemäß Filmtitel „besser schmecken“. Die Idee hinter vorliegender Veröffentlichung kann aber überzeugen und für einen kurzweiligen, unterhaltsamen Filmabend sorgen. Allzu viel Tiefgang oder eine enorme Gagdichte, wie die Namensgebung vielleicht verheißt, sollte man allerdings nicht erwarten; die Lachmuskeln werden zwar angeregt, nicht aber überstrapaziert.
Trailer
Handlung
Sophie und Vincent führen seit zehn Jahren einen kleinen Metzgereibetrieb, der zuletzt aber alles andere als gut lief: Sie stehen kurz vor dem Ruin und auch ihre Ehe hat schon bessere Tage gesehen. Im Gegensatz dazu läuft es bei der Metzgerei-Kette ihrer vermeintlich besten Freunde bestens. Nonstop prahlen die beiden ungeniert damit, wie profitabel ihre Geschäfte laufen und werten mit schnippischen Bemerkungen Sophie und Vincent bei jeder sich bietenden Gelegenheit ab. Als der frustrierte Vincent versehentlich einen radikalen Veganer mit seinem Auto überfährt, scheint endgültig alles verloren. Panisch vor Angst, wegen Mordes ins Gefängnis zu müssen, kommt ihm spätabends die rettende Idee, den Toten einfach zu „verwursten“. Schließlich ist er Metzger! Gesagt, getan. Dummerweise beginnt seine unwissende Frau Sophie tags darauf das Fleisch zu verkaufen – mit ungeahntem Erfolg. Jetzt brauchen die beiden dringend Nachschub … erst killen, dann grillen!
(Quelle: SquareOne Entertainment)
Details
Sprache: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
Ton: DTS-HD MA 5.1
Bildseitenformat: 2,39:1 (1080p/24)
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 18 Jahren
Studio:Â SquareOne Entertainment
Erscheinungstermin: 27.05.2022
Produktionsjahr: 2021
Spieldauer: ca. 90 Minuten
Copyright Cover: SquareOne Entertainment