Review

Hier haben wir wieder mal ein Beispiel für einen Anime, bei dem man eigentlich mehr als nur die vier Folgen für ein Review braucht. Aber dennoch machen wir das Beste aus dem uns vorliegenden Material. „The irregular at magic high school“ (Originaltitel: Mahōka Kōkō no Rettōsei) basiert auf der gleichnamigen Novel-Reihe von Tsutomu Satou und kommt dieses Jahr mit deutscher Synchronisation über KSM Anime auf den deutschen Markt.

 Fantasy meets Sci-Fi: The irregular at magic high school ist von Studio Madhouse (u. a. BTOOOM!) unter der Leitung von Regisseur Manabu Ono (u. a. Horizon on the Middle of Nowhere) produziert worden. (Coypright: KSM Anime)

Fantasy meets Sci-Fi: „The irregular at magic high school“ ist von Studio Madhouse (u. a. BTOOOM!) unter der Leitung von Regisseur Manabu Ono (u. a. Horizon on the Middle of Nowhere) produziert worden. (Coypright: KSM Anime)

Nach dem Ausbruch des 20 Jahre andauernden Dritten Weltkriegs im Jahre 2045 wurde die Anzahl der Weltbevölkerung drastisch gesenkt. So schritten die Magie-Techniker ein, die mithilfe elektronischer Accessoires eben diese Magie kontrollieren können. Mittelpunkt der Serie sind die Geschwister Miyuki und Tetsuya Shiba, die eine Oberschule für Magie besuchen, in der wieder eine weitere Stiege Anwärter aufgenommen werden soll.

Und bereits die Szene zum Anfang der ersten Episode lässt einen schon neugierig werden. Man sieht Tetsuya auf dem Schlachtfeld in Kriegsuniform. Umgeben von dieser omnipräsenten Endzeitstimmung. Die CGI-Effekte sind hierbei sauber ausgearbeitet worden und es wirkt alles in allem sehr episch.

Danach beginnt es allerdings etwas unspektakulärer mit den ersten Aktivitäten von Tetsuya und Miyuki in der Schule. Bevor wir auf die Charaktere eingehen, werfen wir einen kurzen Blick bzw. ein Ohr auf die deutsche Synchro. Diese ist nämlich im Großen und Ganzen „nur“ ok. Die beiden Protagonisten werden gesprochen von Christian Stark und Mia Diekow. Starks Stimme wird man wohl sofort wiedererkennen. Seine Performance ist zwar durchgehend solide, aber man hat stellenweise das Gefühl, dass er nur stumpf vom Papier abgelesen hätte. Die restlichen Sprecher sind wie gesagt in Ordnung, überziehen das Ganze aber manchmal etwas. Oft wirkt es so, als wenn ein Haufen fanatischer Anime-/Manga-Fans Dialoge benutzt, die sie irgendwo in der Szene mal aufgeschnappt haben. Wenn man genau hinhört, kommt sogar in gewissen Situationen die japanische Originalvertonung hervor, welche Fans sowieso bevorzugen werden.

Mystische Macht: In "The irregular at magic high school" wird Magie durch beeindruckende CGI-Effekte visualisiert. (Copyright: KSM Anime)

Mystische Macht: In „The irregular at magic high school“ wird Magie durch beeindruckende CGI-Effekte visualisiert. (Copyright: KSM Anime)

Die Charaktere in „The irregular at magic high school“ sind, um es kurz zu machen, nach Schema F aufgebaut. Tetsuya ist der typische unnahbare „Coole“, der von jedem Mädchen bewundert wird. Die übrigen Figuren sind entweder schüchtern, laut und aufbrausend oder einfach nur arrogant. Ach ja, und dieser Anime ist einer der Animes, in denen es Bruder und Schwester mit der geschwisterlichen Zuneigung etwas weit treiben, Miyuki zumindest. Natürlich nichts Unübliches und vielleicht ist es für „The irregular at magical high school“ etwas zu viel, aber immerhin wird diese Inzest-Thematik nicht so exzessiv behandelt, wie beispielsweise bei „Yosuga No Sora“ oder „Aki-Sora“. Allein Miyukis Eifersucht ist dann doch etwas unterhaltsam und man kann vielleicht schon ahnen, dass dadurch noch einiges eskalieren kann.

Aber wie steht es um die Story? Nun ja, typischer Schulalltag, bei dem besonders das Klassendenken der verschiedenen Stufen eine Rolle spielt. Das bedeutet, dass sich die höhergestellten Schüler immer über die Anwärter stellen und auch zu keiner Zeit einen Hehl daraus machen. Innovation ist zwar etwas anderes, aber man muss ja irgendwie Sympathien für die Charaktere schaffen. Leider wird man als Zuschauer mit den ersten Folgen auch sofort mit einer Menge Informationen zugebombt, die oft nur mangelhaft erklärt werden, sodass der Zusammenhang nicht sofort klar ist. Auch erfährt man nicht allzu viel über den Unterricht an der Schule. Vielmehr geht es um AGs oder Konfliktbewältigungen an der Schule. Und natürlich werden diese oft mit Kämpfen gelöst, die zwar sehr anschaulich, aber oft viel zu kurz sind.

Außerdem erfährt man erst im Laufe der Folgen über einen anderen Disput innerhalb der Gesellschaft. Die Magie-Techniker sind nämlich in der Unterzahl und jene, die sich dieser Fähigkeiten nicht annehmen konnten, streuen Misstrauen in Form von Untergrundorganisationen. An dieser Stelle leider nicht weiter bewertbar, da das Sichtungsmaterial dies nicht weiter bearbeitet.

Unzertrennlich: Der Diskriminierung ihrer Schule zum Trotz halten die Shiba-Geschwister zusammen. (Copyright: KSM Anime)

Unzertrennlich: Der Diskriminierung ihrer Schule zum Trotz halten die Shiba-Geschwister zusammen. (Copyright: KSM Anime)

Es tut schon ein wenig weh, aber „The irregular at magic high school“ bietet zwar eine Menge Potenzial, scheint aber nach den ersten vier Folgen nur „ok“ zu sein. Die Story wird viel zu schnell abgearbeitet und auch die Differenzen zwischen den Stufen kommen nur semi-gut rüber. Die Animation und Darstellung sind an sich gut gelungen, auch die CGI-Effekte sind in Ordnung. Es ist nur so, dass – wenn man es zum Beispiel mit dem Anime „Parasyte“ (Originaltitel: Kiseijū ), der im gleichen Jahr ausgestrahlt wurde, vergleicht – „The irregular at magical high school“ deutlich auf der Strecke bleibt. Auch bleibt das Prinzip der Magie immer noch ein wenig schwammig. Dafür gibt es in der DVD-Box zwar die Extras, aber was nützt es, wenn der Anime so etwas nicht richtig rüberbringen kann.

Immerhin ist der Soundtrack mal wieder klasse. Das Intro hat wieder diesen typischen Elektro-Rock-Stil und zwischen den Szenen spielt sich immer wieder ein wenig Synthesizer-Sound mit Trance ab.

Ein Anime, der ziemlich vorhersehbar ist und nicht wirklich viel Neues bietet. Besonders enttäuschend ist der Humor, der auch nur irgendwie vorhanden ist, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Die deutsche Synchro ist durchgehend sauber, distanziert sich aber oft zu sehr von den Figuren und verleiht dem Ganzen einen komischen Beigeschmack. Man darf aber gerne mal reinschauen, vielleicht kann man „The irregular at magic high school“ doch etwas abgewinnen. Wie gesagt, es ist kein schlechter Anime, bietet allerdings auch keinen Durchbruch. Geplant, etwas erzwungen, aber hat durchaus seine Momente.

Trailer

Handlung

„The irregular at magic high school“ spielt in einer Welt, in der Magie technisch zugänglich gemacht worden ist. Die Zauberkraft kann von entsprechend talentierten Magiern angewendet werden. Mittels eines Casting Assistant Devices (CAD), das beispielsweise die Form einer Armmanschette oder Pistole haben kann, werden Beschwörungssequenzen als Waffe genutzt.

Im Jahre 2030 sinkt das Klima drastisch – die Folgen: Nahrungsmittel- und Energieknappheit, die schließlich im Jahre 2045 zum 20 Jahre andauernden Dritten Weltkrieg führen. Die Weltbevölkerung sinkt infolgedessen auf drei Billionen Menschen. Für den Kampf um die verbliebenen Ressourcen gründen die einzelnen Nationen Schulen und Universitäten, in denen sie Magier ausbilden lassen.
Eine dieser Bildungsstätten ist die Oberschule für Magie in der Stadt Hachiouji der Präfektur Tokio. 2095 werden wie jedes Jahr 200 neue Eliteschüler aufgenommen. Unter ihnen befinden sich die Geschwister Miyuki und Tatsuya Shiba. Miyuki darf aufgrund ihrer Top-Zensuren in den Einstufungsprüfungen den Kurs 1 besuchen. Tatsuya hat in den theoretischen Tests exzellente Leistungen bewiesen. Er wird jedoch wegen seiner praktischen Defizite in den Kurs Nummer 2 für die weniger begabten Teenager eingeteilt. Diese dienen lediglich als lebende Reserve für die bevorzugte Gruppe. Die Diskriminierung des Zweiklassensystems wird von den Lehrlingen weiter verschärft: Sie bezeichnen die Teilnehmer aus Kurs 1 klangvoll als „Blooms“, während die Ersatztruppe verächtlich „Weeds“ genannt wird. Die Unzertrennlichkeit des Shiba-Geschwisterpaars sorgt schnell für Turbulenzen, da sie gegen das ungeschriebene Gesetz der strikten Kurstrennung verstößt … Zum Glück finden die beiden aber auch neue Freunde.

(Quelle: KSM Anime) 

Details

Format: Dolby, PAL, Surround Sound, Widescreen
Sprache: Deutsch (DTS-HD 5.1), Japanisch (DTS-HD 2.0)
Untertitel: Deutsch
Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: KSM GmbH
Erscheinungstermin: 18.05.2014
Produktionsjahr: 2014
Spieldauer: 232 Minuten
Digitale Extras: Grundkurs in Magie – Folge 1-3,  Opening-Song: Rising Hope von LiSA, Ending-Song: Millenario von Elisa, Spots und Commercials, Bildergalerie, KSM-Trailershow, Booklet, Episodenguide

Copyright Cover: KSM Anime



Über den Autor

Christopher