Review
Was ist eine gute Science-Fiction-Serie?
Eine Antwort darauf lieferte der von Kritikern viel gelobte und ab November 2016 bei Netflix ausgestrahlte Titel „The Expanse – Staffel 1“.
Und auch die nun durch Pandastorm Pictures auf Blu-ray, DVD und digital erhältliche Fortsetzung, „The Expanse – Staffel 2“, widerspricht dem nicht, sondern untermauert vielmehr den herausragenden Status, den diese US-amerikanische Produktion im Genre innehat.
Ein zweites Mal ins 24. Jahrhundert
Basierend auf der gleichnamigen Buchreihe von Daniel Abraham und Ty Franck (bekannt unter dem Pseudonym James S. A. Corey), katapultiert „The Expanse – Staffel 2“ die Zuschauer abermals ins 24. Jahrhundert.
Die Menschheit hat das Sonnensystem kolonialisiert. Die UN ist zur Weltregierung aufgestiegen, der Mars ist eine unabhängige Militärmacht und beide Planeten sind auf die knappen Ressourcen des Asteroidengürtels angewiesen. Während diesbezüglich ein Konflikt zwischen den Terranern auf der Erde, den kriegerischen Marsianern und den Arbeitern vom Asteroidengürtel vorprogrammiert ist, sorgt zusätzlich eine tödliche fremdartige Substanz dafür, die Sicherheit des gesamten Sonnensystems zu gefährden …
All das bahnte sich bereits in Staffel 1 an, die den Zuschauern vor allem als Einführung in die „Welt“ und Charaktere von „The Expanse“ diente. Nun nimmt die Geschichte in Staffel 2 weiter ihren Lauf. Und das durch eine nahtlose Anknüpfung an diese Ausgangssituation(en). Dabei wird nicht nur das hohe Niveau der ersten Staffel beibehalten, sondern auch die inhaltliche Ebene, allen voran der heraufziehende Krieg, konkretisiert und den (Haupt)figuren noch mehr Profil verliehen.
Staffel 1: (K)ein Muss
Das macht es empfehlenswert, die bisherigen Geschehnisse und politisch-gesellschaftlichen Gegebenheiten bzw. Konstellationen gut zu kennen, um schnell Anschluss an die neuen 13 Folgen à 43 Minuten zu finden. Dennoch sei gesagt, dass auch Quereinsteiger hier mit etwas Geduld einen leichten Einstieg in die Serie finden.
Dadurch stellt das Anschauen von „The Expanse – Staffel 1“ zwar für das Verständnis der Fortsetzung kein unbedingtes Muss dar; durch die Machart der Serie und ihrer Figuren sowie Besetzung kann man ihr aber kaum lange widerstehen.
Obwohl auf – oftmals serientypische – „Was bisher geschah …“-Rückblenden zu Beginn einer jeweiligen Episode verzichtet wird, fällt es nicht schwer, (auch mit längeren Pausen zwischen den einzelnen Folgen) auf der Gesamtlänge von 563 Minuten am Ball zu bleiben.
Action, Tempo, Epik und Bildgewalt
Im Gegensatz zur eher text- bzw. dialoglastigen ersten Staffel tragen dazu insbesondere die stattdessen nunmehr zahlreicher vorhandenen actionreichen Szenen bei.
Manch ein Zuschauer mag der zweiten Staffel eventuell – trotz der Action und des Tempos – dennoch vorwerfen, zu lange auf der Stelle zu treten. Dies machen allerdings die vielen spektakulären Szenen mit ihrer Bildgewalt schnell wieder wett und sorgen für eine gewisse Epik der Serie.
Einzig die Schwerelosigkeit, mitunter zwar wieder gut und glaubhaft inszeniert, wirkt in der aktuellen Staffel phasenweise jedoch ein wenig aufgesetzt. Es erscheint vermehrt so, als nutzen die Figuren sie eher spielerisch; sie als Zustand physikalischer Unabdingbarkeit wahrzunehmen, kommt somit zu kurz.
Cast und Synchro
Ein glückliches Händchen bewies man bisher mit der Besetzung. Teils zwar ein wenig stereotyp, ermöglichen die passend ausgesuchten Schauspieler und ihre Figuren einen schnellen Zugang zu ihnen.

Der Hauptcast in „The Expanse – Staffel 2“: Dominique Tipper, Wes Chatham, Cas Anvar und Steven Strait. (Copyright: Pandastorm Pictures / Syfy)
Diesbezüglich überzeugt der männliche Hauptcast, bestehend aus Steven Strait (u.a. „10.000 B.C.“), Wes Chatham (u.a. „Die Tribute von Panem – Mockingjay Teil 1 & 2) und Cas Anvar (u.a. „Transformers – Die Rache“, „Terminal“), ebenso wie die größeren – Chad Coleman (u.a. „The Orville“), Thomas Jane (u.a. „Predator – Upgrade“, „The Punisher“, „Deep Blue Sea“), Nick E. Tarabay (u.a. „Pacific Rim Uprising“, „Star Trek Into Darkness“) – und kleineren Nebenrollen.
Und auch die Frauenpower kommt nicht zu kurz. So stehen allen voran Dominique Tipper (u.a. „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“, „Death in Paradise“, „Vampire Academy“), Frankie Adams (u.a. „Wentworth“, „Mortal Engines“) und Shohreh Aghdashloo (u.a. „Star Trek Beyond“, „Last Knights – Die Ritter des 7. Ordens“) gekonnt ihren „Mann“ und unterstreichen die Figuren betreffende Diversität der Produktion.
Keinen Anlass zur Kritik in „The Expanse – Staffel 2“ liefert zudem die deutsche Synchronisation. Die Auswahl der Sprecher wirkt passend und authentisch.
Fazit
Alles in allem hält „The Expanse – Staffel 2“ damit ein mehrstündiges galaktisches Fernsehvergnügen parat, das sich Genre-Fans nicht entgehen lassen sollten. Denn auf die eingangs erwähnte Frage, was eine gute Sci-Fi-Serie ist, setzt auch die zweite Staffel mit Leichtigkeit ein Ausrufezeichen hinter die Antwort – und diese lautet: „The Expanse“!
Trailer
Handlung
Im 24. Jahrhundert haben die Menschen das Sonnensystem kolonialisiert. Die UN ist zur Weltregierung aufgestiegen, der Mars ist eine unabhängige Militärmacht. Beide Planeten sind auf die knappen Ressourcen des Asteroidengürtels angewiesen.
Nach den tiefschürfenden Ereignissen aus Staffel 1 verschärft sich der Konflikt zwischen den Terranern auf der Erde, den kriegerischen Marsianern und den Arbeitern vom Asteroidengürtel. Doch nicht nur der heraufziehende Krieg bedroht die Sicherheit des gesamten Sonnensystems, sondern auch eine tödliche fremdartige Substanz …
(Quelle: Pandastorm Pictures)
Episoden
Disc 01:
01 Safe
02 Türen und Seitengänge
03 Rauschen
04 Viel Erfolg
Disc 02:
05 Heimat
06 Paradigmenwechsel
07 Der siebte Mann
08 Scheiterhaufen
Disc 03:
09 Die Weeping Somnambulist
10 Kaskade
11 Hier gibt es Drachen
12 Das Monster und die Rakete
13 Calibans Krieg
Details
Sprache: Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)
Region: Region B/2
Anzahl Disks: 3
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Pandastorm Pictures
Erscheinungstermin: 30.11.2018
Produktionsjahr: 2017
Spieldauer: 563 Minuten
Copyright Cover: Pandastorm Pictures