Review

Der Weg in die Lichtspielhäuser wird uns – coronabedingt – wohl noch eine ganze Weile versperrt sein. Wir durchforsten daher weiter intensiv den Heimkino-Markt, um euch mit sehenswerten Empfehlungen zu versorgen.

Dass die Lust des Publikums auf existenzbedrohende Inhalte – trotz Pandemie – ungebrochen ist, bewies der Hype um „Contagion“, der sich auf den Streaming-Plattformen jüngst größerer Beliebtheit erfreute als zum Zeitpunkt seines Erscheinens im Jahr 2011.

Von diesem Fahrwasser könnte auch „The Beach House“ von Jeffrey A. Brown profitieren, der hierzulande von Koch Films auf den Markt gebracht wird und der ebenfalls eine todbringende Plage beinhaltet.

Grauenhafter Strandurlaub 

Teeniepaar Emily und Randall wollen einen romantischen Urlaub im Strandhaus von Randalls Vater verbringen. Der idyllische, abgelegene Ort scheint dafür perfekt geeignet. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft merken die beiden, dass sie in dem Haus nicht alleine sind. Die Turners, ein befreundets Paar von Randalls Vater, haben sich bereits in dem Ferienhaus einquartiert. Trotz des Altersunterschieds verstehen sich die vier blendend und verbringen einen feucht-fröhlichen Abend zusammen. Am nächsten Tag leiden alle unter den Auswirkungen des Vorabends – Oder ist es mehr als das? Irgendetwas ist in dem Wasser, die Turners verhalten sich absolut seltsam und am Strand tauchen schleimige Kokons auf. Kann es sein, dass alles mit dem leuchtenden Nebel zu tun hat, der sich am Abend über die Landschaft gelegt hatte? Was Emily und Randall vorerst für ein Naturphänomen hielten, scheint weit darüber hinaus zu gehen. Aber als sie beginnen zu begreifen, in welcher Gefahr sie schweben, ist es bereits zu spät und die Katastrophe hat entsetzliche Ausmaße angenommen.

Starkes Regiedebüt

Wer gegenwärtig in angeknackster Stimmung ist, der sollte Horrorfilme womöglich im Allgemeinen meiden. Alle anderen Genre-Freunde dürfen „The Beach House“ durchaus mal eine Chance geben.

Der von Jeffrey A. Brown nicht nur inszenierte, sondern auch geschriebene Film erinnert bisweilen an H. P. Lovecraft, wenn der Filmemacher gekonnt die Angst vor dem Unbekannten und Bedrohlichen beschwört. Womöglich haben wir es hier mit der besseren Version von „Die Farbe aus dem All – Color Out of Space“ zu tun, wenn sich das unbekannte Grauen seinen Weg über den idyllischen Sandstrand bahnt.

Im ersten Drittel nimmt sich der Film zunächst die Zeit, die Figuren vorzustellen, um dann gekonnt und behutsam eine sich vorantastende Spannung und eine dichte Atmosphäre aufzubauen.

Angereichert wird das Ganze im Laufe der Spielzeit mit einer ordentlichen Prise Body Horror (nach Art David Cronenberg), wenn einzelne Menschen aufgrund der unbekannten und mysteriösen Naturereignisse eine abstoßende „Frischzellenkur“ durchmachen. Höhepunkt dieses plastischen und anschaulichen Horrors ist, wenn Emily (Liana Liberato) am Strand in ein schleimiges Wesen tritt. Daraufhin sehen wir nämlich einen parasitären Wurm, der sich seinen Weg durch den Fuß in den Körper der jungen Frau bahnt und anschließend von dieser schmerzverzerrt wieder herausgerupft wird. Da werden Erinnerungen an „Alien“ wach. Ein starker Magen ist hier jedenfalls Grundvoraussetzung.

Den Urlaub hat sich Emily (Liana Liberato) zweifellos anders vorgestellt. (Copyright: Koch Films)

Dessen ungeachtet zeichnet sich der Film durch eine Prämisse aus, die ich hier mal als „Klimawandel-Horror“ bezeichnen möchte, wenn sich die Menschen urplötzlich der unnachgiebigen Wucht der Natur ausgesetzt sehen.

Überraschend lobenswert sind außerdem die schauspielerischen Leistungen der jungen DarstellerInnen Noah Le Gros und vor allem Liana Liberato, die zwar bereits an der Seite von etlichen Hollywood-Größen zu sehen war, der hier aber auch eine tragende Rolle gelingt.

Fazit

In seinen überschaubaren 88 Minuten Laufzeit baut der Film – mit einigem Gespür für Atmosphäre – eine unheimliche Stimmung auf. Mit seinem Regiedebüt lässt Jeffrey A. Brown Horrorfilmfreunde aufhorchen und gespannt auf dessen künftige Projekte blicken.


The Beach House [Blu-ray]

Trailer

Inhalt

Teeniepaar Emily und Randall wollen einen romantischen Urlaub im Strandhaus von Randalls Vater verbringen. Der idyllische, abgelegene Ort scheint dafür perfekt geeignet. Doch schon kurz nach ihrer Ankunft merken die beiden, dass sie in dem Haus nicht alleine sind. Die Turners, ein befreundets Paar von Randalls Vater, haben sich bereits in dem Ferienhaus einquartiert. Trotz des Altersunterschieds verstehen sich die vier blendend und verbringen einen feucht-fröhlichen Abend zusammen. Am nächsten Tag leiden alle unter den Auswirkungen des Vorabends – Oder ist es mehr als das? Irgendetwas ist in dem Wasser, die Turners verhalten sich absolut seltsam und am Strand tauchen schleimige Kokons auf. Kann es sein, dass alles mit dem leuchtenden Nebel zu tun hat, der sich am Abend über die Landschaft gelegt hatte? Was Emily und Randall vorerst für ein Naturphänomen hielten, scheint weit darüber hinaus zu gehen. Aber als sie beginnen zu begreifen, in welcher Gefahr sie schweben, ist es bereits zu spät und die Katastrophe hat entsetzliche Ausmaße angenommen.

(Quelle: Koch Films)

Details

Sprache: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Ton: DTS-HD Master Audio 5.1
Bildseitenformat: 1.85:1 (16:9)
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Koch Media GmbH
Erscheinungstermin: 22.04.2021
Produktionsjahr: 2019
Spieldauer: ca. 88 Minuten
Extras: Trailer

Copyright Cover: Koch Media



Über den Autor

Fabian
"Du lächelst wie jemand, der keine Ahnung hat, wozu ein Lächeln überhaupt gut ist." (Das kleine, blaue, geflügelte Einhorn Happy, in: Happy!)