Review
„Synchronicity. Kontrolliere die Vergangenheit – Beherrsche die Zukunft“, ein amerikanischer Science-Fiction-Film, der nichts für Gelegenheitsgucker oder Neulinge im Genre ist. Nein, dieses Format hat es, trotz des begrenzten Budgets, das Regisseur Jacob Gentry zur Verfügung hatte, in sich.
Es beginnt beinahe traditionell mit der Erfindung einer Maschine, die ein Wurmloch erzeugen soll. Allerdings soll man damit nicht durch den Raum reisen können, sondern die Maschine des Wissenschaftlers Jim Beale ist eine Zeitmaschine. Noch weiß allerdings kaum jemand von diesen Versuchen, von denen auch noch nicht ganz klar ist, ob sie überhaupt glücken werden. Nach einem weiteren Versuch findet sein Wissenschaftlerteam jedoch eine Blume vor der Wurmlochmaschine. Wer hat sie hindurchgeschickt? Was will die mysteriöse Frau Abby, die Jim kurz darauf trifft? Und schließlich: In welchem Zusammenhang steht sein Finanzier Klaus Meisner mit den mysteriösen Vorkommnissen?
Um eindeutige Antworten auf diese Fragen zu erhalten, will Jim selbst durch die Zeit reisen. Damit beginnt für den Zuschauer ein ziemlicher Irrlauf: Nachdem man zunächst über alle Details im Unklaren gelassen wird, folgt die Verwirrung durch unterschiedliche Zeitlinien und Parallelwelten.
Physikalische Ungereimtheiten – die Wurmlochmaschine sieht eher wie ein Fotostudio aus – und die eine oder andere Logiklücke, die bis zum Schluss erhalten bleiben, gehören hier von vornherein fest zum Programm. Was zunächst dem Genre und der Erzählweise geschuldet ist, könnte im Übrigen durchaus in den Hintergrund treten, denn neben den harten Fakten geht es in „Synchronicity“ auch um Vertrauen und Liebe. Doch gerade diese Elemente entwickeln sich leider nicht zum Rettungsfallschirm, sondern eher zum Strick, der das Konzept zu Fall bringt. Ein derart paranoider Charakter wie der Protagonist, der eine völlig Fremde ins Vertrauen zieht und aus dieser kurzen Beziehung derartige Konsequenzen zieht, kann unterm Strich einfach nicht glaubhaft rüberkommen. Möglicherweise fehlt es Schauspieler Chad McKnight da auch einfach etwas an Charme. Charmant hingegen ist der übrige Cast, besonders der äußerst erfahrene Michael Ironside und die talentierte Brianne Davis zeigen, was sie können.
Ebenfalls gekonnt und absolut bestechend ist der Soundtrack, der schon nach den ersten fünf Takten nostalgische Erinnerungen an 80er Jahre Science-Fiction weckt. Der Komponist Ben Lovett war definitiv die richtige Wahl für diesen Job. Passend dazu ist die Optik nicht die hochglanzpolierte Technikspielwiese, die heute das Genre dominiert, sondern eine von düsteren Farben und Nebelmaschinen dominierte Szenerie. Sehr passend – und vor allem merkt man auch hier nicht unbedingt, dass man aus Geldgründen Abstriche machen musste.
Damit bleibt ein gemischter Eindruck von „Synchronicity“ zurück. Allerdings, und das muss man dem Film zugutehalten, liefert er dadurch einigen Stoff zum Nachdenken. Allein durch den Titel könnte man auch eine philosophische Ebene hinzudenken: Synchronicity, zu Deutsch „Synchronität“, also, wie Wikipedia es beschreibt, das Phänomen der zeitlich korrelierenden Ereignisse, die nicht über eine Kausalbeziehung verknüpft sind, jedoch als miteinander verbunden wahrgenommen werden. Was macht uns zum Menschen, wenn es anderswo – in fremden Zeiten oder Welten! – eine identische Kopie von uns gibt?
Klar ist, diesen Film wird wohl so schnell niemand kopieren. Wer allerdings auf Zeitlinienverwirrung, eine Spur Romantik und Retrosounds steht, sollte hier eindeutig zugreifen!
Trailer
Handlung
Physiker Jim Beale (Chad McKnight) will das Unmögliche erreichen: Die Erschaffung eines Wurmlochs, um durch die Zeit zu reisen.
Als seine Maschine das erste Mal das Universum aufbricht, erscheint eine exotische Pflanze aus der Zukunft. Kurz darauf trifft Jim auf die mysteriöse Abby (Brianne Davis), die ebenfalls im Besitz der Blume ist. Abby verführt ihn, doch Jim befürchtet, dass sie zusammen mit seinem Investor Klaus Meisner (Michael Ironside) die Erfindung missbrauchen will. Um die drohende Verschwörung zu verhindern wagt er sich selbst in das Wurmloch. Ein Experiment mit zerstörerischen Konsequenzen beginnt …
(Quelle: Pandastorm Pictures)
Details
Sprache: Deutsch, Englisch
Ton: 5.1 DTS-HD MA
Laufzeit: 100 Min.
Bildformat: 16:9 – 2.35:1 (Widescreen)
FSK: 16
Studio: Pandastorm / Edel Germany GmbH
Erscheinungstermin: 06.05.2016
Produktionsjahr: 2015
Extras: Making of, Interviews mit Philippe Delarue, Hélène Giraud & Thomas Szabo, Kinotrailer, Trailershow (40 Min.)
Copyright Cover: Pandastorm Pictures