Review
B-Movie, du unbekanntes und doch liebliches Wesen. Was früher unter vorgehaltener Hand für Produktionen geraunt wurde, die weder ein gigantisches Budget noch übermäßige kreative Ressourcen für sich sprechen lassen konnten, ist zu einer eigenen Kunstform geworden. Der cineastische Schrottplatz der Klischees bringt uns zum Lachen, lehrt uns das Fürchten oder gießt einfach literweise Kunstblut über uns aus ‑ Hauptsache, der Zuschauer ist unterhalten. Doch wann genau hat man genug Trash für ein „gutes“ B-Movie?
Vor genau dieser Gratwanderung standen nun auch die Macher von „Sharktopus vs Pteracuda“, denen die wenig ruhmreiche Aufgabe zukam, das schon grenzwertig inszenierte „Sharktopus“ fortzusetzen (auch wenn der Zuschauer schon nach Teil 1 dachte, er hätte es überstanden). Aber so ein Hai-Oktopus-Hybrid ist halt nicht so leicht klein zu kriegen.
Das Kampfmonster wird wiedergeboren und ist als Miniatur sogar verblüffend niedlich. Das ist vermutlich auch der einzige Grund, warum die erfolglose Biologin ihn mit ins mäßig erfolgreiche Aquarium ihres Onkels nimmt. Dort zieht sie Mini-Me in wenigen Monaten zu einem beachtlich kräftigen Kerlchen auf, das ihr allerdings nicht so recht gehorchen möchte. Dabei wäre ein bisschen monsterhafte Unterstützung ziemlich nützlich, denn während Sharkie versucht, keine Menschen umzubringen, kreiert ein verrückter Wissenschaftler woanders direkt mal eine neue biologische Waffe: den Pteracuda, halb prähistorischer Pterodactylus, halb Barracuda. Ferngesteuert soll der Pteracuda die Luft, die Erde und das Wasser auf Knopfdruck terrorisieren können, zumindest solange niemand die Fernsteuerung klaut. Es kommt, wie es kommen muss, die beiden animierten Riesenviehcher werden aufeinander und einen Haufen Zivilisten losgelassen. Lasset das Blutvergießen beginnen!
Neben diesen zwei monströsen Stars bleibt für Schauspieler natürlich nicht mehr ganz so viel Platz (sowohl in der Filmzeit als auch im Budget). Bis auf den witzigen Gastauftritt von Showmaster Conan O’Brien bleibt aber auch niemand groß im Gedächtnis. Die schauspielerischen Leistungen sind allesamt eher unterer Durchschnitt, aber auch nichts, was besonders negativ auffallen würde. Austauschbar ist da wohl das richtige Stichwort.

Neben den zwei monströsen Stars bleibt für Schauspieler natürlich nicht mehr ganz so viel Platz – die meisten enden als Fischfutter. (Copyright: Edel Germany GmbH)
Die Story ist also einfach gestrickt, die Schauspieler auch nur Fischfutter … Wovon lebt so ein Filmformat dann? Natürlich von seinen Monstern. Die sind hier keine Hollywood-Schönheiten, aber im Gegensatz zu der übrigen Filmqualität gut animiert. Ansonsten schwankt die Optik leider in manchen Szenen – an einigen Stellen kann man sogar sagen, dass es Amateurfilmer auf YouTube gibt, die bessere Aufnahmen mit ihren 10 Jahre alten Handys machen.
Aber das sind am Ende doch Dinge, die der Zuschauer bei so einem Film ebenso erwartet wie miese Dialoge, mittelmäßige Schauspieler und kleine Absurditäten (ein kleines Beispiel: einen Pteracuda kann man mithilfe einer Discokugel fangen ‑ da lernt man glatt noch was fürs Leben!).
Von daher erfüllt „Sharktopus vs Pteracuda“ hier alle Erwartungen, die Fans haben dürften. Und man darf sich direkt noch darüber freuen, dass tatsächlich ein dritter Teil angekündigt wurde: „Sharktopus vs. Whalewolf“!
Trailer
Handlung
(Quelle: Edel Germany GmbH)
Details
Sprache: Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)
Region: Region B/2
Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Edel Germany GmbH
Erscheinungstermin: 20.11.2015
Produktionsjahr: 2014
Spieldauer: 88 Minuten
Copyright Cover: Edel Germany GmbH