Review
Man mag beim Anblick des Covers durchaus etwas anderes erwarten und auch der Trailer gibt noch nicht ausreichend Aufschluss darüber, was den Zuschauer mit der Gesamtausgabe von „Ninja Slayer From Animation“ erwarten wird. Einzig der Titel lässt storymäßig erahnen, in welche Richtung es geht.
Kenji Fujkido dürstet nach Rache. Der Mord an seiner Familie hat eine Ninja Soul auf ihn aufmerksam gemacht. Mit ihrer Macht ist es ihm möglich, als selbsternannter „Ninja Slayer“ Jagd auf andere Ninjas und Klane zu machen, die schuld an dem Tod seiner Angehörigen sind.
Das war es dann auch schon. Nicht unbedingt spektakulär, aber der Anime macht schon von Anfang an klar, dass es ihm hier nicht besonders um Substanz oder Tiefe geht.
Ist die erste Folge gestartet, geht es nach einem fulminanten Intro auch schon los: das Wundern über die Animationen des Animes. Die Flash-Animations sehen fast aus wie ausgeschnittene Papiermotive, die auf einen Hintergrund geklebt und via Stopmotion in Bewegung gebracht wurden. Eine witzige Einleitung? Keineswegs, sondern Programm in allen Episoden.
Dennoch sollte man sich nicht allzu schnell davon abschrecken lassen, denn das Produktionsstudio Trigger besitzt die Güte, seine Zuschauer auch mit angemessenen Animationen zu beglücken.
Diese Methode bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Es ist dem Team schon hoch anzurechnen, dass sie mal etwas Nonkonformes versucht haben. Außerdem zeugt dieses Vorgehen durchaus von einem Unterhaltungswert, gerade weil „Ninja Slayer From Animation“ sowieso ein wenig durchgeknallt ist. Auf der anderen Seite sind diese Einlagen allerdings nur auf kurze Sicht witzig. Es wäre an sich nicht schlimm, so etwas ab und zu mal als kleinen Gag einzubauen, aber auf Dauer wirkt das Ganze faul und unspektakulär; besonders wenn die Bilder so nah rangezoomt werden, dass man denken könnte, sie wären in Microsoft Paint entstanden.
Zum Kontext des Animes passt dies immerhin. Die knallbunten Farben bilden einen steten Kontrast zu sich selbst. So wird auch sehr passend der verrückte Kern des Plots dargestellt, obwohl davon nicht allzu viel vorhanden ist.
„Ninja Slayer From Animation“ spielt mit jeglichen Klischees des Animes. Jemand, der sich nicht ansatzweise mit japanischen Animationsserien befasst, würde sie sich wohl genau so vorstellen. Aber auch Fans werden hier eine Menge wiedererkennen und sich ein Lachen zwischendurch nicht verkneifen können.
Leider treiben es die Macher mit den Klischees dann ein wenig zu weit, da viele Episoden immer den gleichen Aufbau haben und somit wenig Abwechslung besitzen. Auch hier gilt: anfangs ganz unterhaltsam, aber auf Dauer anstrengend.
Abgesehen von den Flash-Animationen glänzt das Werk auch mal mit seiner übrigen Präsentation. Die Perspektivwechsel sind sehr dynamisch und bringen viel Energie in die Szenen. Geht es um die Kampfszenen, wird es etwas dünner, aber dafür wird der Fokus auf die Einzelszenen gelegt.
Besonders mit dem Design kann der Anime überzeugen. Die verschiedenen Gegner sind zwar allesamt ein wenig, na ja, dümmlich, aber wurden kreativ und humorvoll ausgearbeitet.
Es gibt viele kleine Dinge, die den Unterhaltungswert an „Ninja Slayer From Animation“ immer wieder etwas steigern, sodass man am Ball bleibt. Auch die Episoden tragen mit 14 Minuten (inklusive Intro & Outro) zu dem Gesamtpaket bei. Schnell, verrückt und schamlos nutzt man die Aufmerksamkeit der Zuschauer aus.
Gleiches gilt für die Musik. Elektronischer Punk, der immer wieder Highlights auf das Geschehen setzt.

Teilweise liederliche Animationen gehören einfach zu diesem Anime dazu. (Copyright: Ninj@ Entertainment/Ninj@ Conspiracy)
Insgesamt ist „Ninja Slayer From Animation“ gewöhnungsbedürftig. Für zwischendurch ist das sicher sinnvoll, aber nicht für jene, die mehr von ihren Animes geboten bekommen möchten. Allerdings muss man sich des Öfteren eingestehen, dass „Ninja Slayer From Animation“ doch etwas abzugewinnen ist, auch wenn es teilweise Stellen gab, an denen man einfach mit dem Kopf schütteln musste; besonders wenn Teile der Episoden absichtlich abrupt abgeschnitten werden oder man mit schlecht eingefügten Explosionen einen auf Michael Bay macht.
Am Ende eine Frage des individuellen Geschmacks, festzuhalten ist aber, dass „Ninja Slayer From Animation“ kein generischer Anime ist, da er mit vielen eigenen Stilmitteln auffährt. Und diese Eigenart macht diesen Anime auf jeden Fall aus.
Trailer
Handlung
Neo Saitama ist ein Moloch aus Gewalt und Verbrechen. Ninja herrschen über die Stadt und sorgen für Angst und Verzweiflung. Als die Familie des gewöhnlichen Salaryman Kenji Fujikido getötet wird, sehnt er nach Rache. Plötzlich wird er von einer mächtigen Ninja Soul übermannt und erwacht als Ninja Slayer zu neuem Leben! Eine mit Leichen gepflasterte Vendetta beginnt, denn: Ninja müssen sterben!
(Quelle: Nipponart)
Details
Format: Dolby, PAL, Surround
Sprache: Japanisch (DTS-HD 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bildseitenformat:Â 4:3Â – 1.33:1
Anzahl Disks: 3
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio:Â Trigger
Publisher: Nipponart / (Nipponart Shop)
Erscheinungstermin: 08.07.2016
Produktionsjahr:Â 2015
Spieldauer: ca. 390Â Minuten
Extras: Sticker, Poster
Copyright Cover: Nipponart