Review

Ein Film über Country-Musik, in dem sich zwei einsame Seelen verlieben und gemeinsam erstarkt für ihre Ziele kämpfen. Ein Griff in die Klischeekiste oder doch ein berührender Streifen? „Love me like you do – Aus Schicksal wird Liebe“ – wirklich?

Jackie Laurel (Katherine Heigl) wird angefahren. Zufällig bemerkt der Lebenskünstler Ryan Brenner (Ben Barnes) diesen Vorfall und hilft der jungen Mutter nach Hause. Diese fragt, ob er nicht wenigstens zum Essen bleiben möchte – und er bleibt. Erst einen Tag, dann noch einen, und noch einen. Denn irgendetwas hält ihn bei Jackie. Beide stellen fest, dass sie eine große Liebe zur Musik haben – sie als ehemalige erfolgreiche Sängerin, er als Straßenkünstler, der den Durchbruch noch sucht. Aus dieser Verbindung zweier Gleichgesinnter entspinnt sich eine zarte Beziehung, die jedoch durch das Leben ins Wanken gerät: Ryans Mentor ist verschwunden und Jackies Ex-Mann will ihr das Sorgerecht für die Tochter entziehen.

Wer allein nur diesen Plot liest oder vielleicht den Trailer schaut, weiß eigentlich schon fast alles, was es zur Handlung zu sagen gibt, denn wesentlich mehr passiert in diesem 88 Minuten langen Streifen nicht. Die Dialoge sind recht wortkarg, die Charaktere eher blass und die Handlung ist zum Teil etwas sprunghaft, zum Teil auch zäh wie Kaugummi. Eine ungute Mischung, die viele dazu bringen könnte, die Besprechung hier abzubrechen, den Film in eine der untersten Schubladen zu packen und Feierabend zu machen.

Wer sich jedoch von Trailer und Inhaltsangabe nicht abschrecken lässt, der kann an diesem Film vielleicht doch noch etwas entdecken, denn schon in der Anfangssequenz werden seine beiden Vorteile ersichtlich: Gitarrenklänge im melancholischen Countrysound dringen an das Ohr. Ein Kameraschwenk über eine dreckige Jeans hoch zu einem jungen Kerl, der sich eine Zigarette anzündet. Er dreht sich um und die Kamera folgt seinem Blick über das weite Land, durch welches sich der fahrende Zug mit ihm als blinden Passagier hindurchschlängelt. Dieser Einstieg kitzelt doch etwas an der Erwartungshaltung.

Und wirklich: Die beiden Säulen – gefühlvolle Musik und malerische Landschaftsaufnahmen – ziehen sich durch den gesamten Film, stützen ihn in den schwachen Momenten und locken den Zuschauer immer wieder an, wenn die Handlung mal wieder die nächste Fuhre Klischee auskippt. Eine beachtliche Leistung!

Verbunden durch die Liebe zur Musik: Jackie Laurel (Katherine Heigl) und Ryan Brenner (Ben Barnes) | Copyright: Universum Film GmbH

Verbunden durch die Liebe zur Musik: Jackie Laurel (Katherine Heigl) und Ryan Brenner (Ben Barnes) | Copyright: Universum Film GmbH

Während das Lob für die Optik wohl an das Können der Regie (Ami Canaan Mann) und des Kamerateams geht, muss der musikalische Part bei den Schauspielern gewürdigt werden, denn die beiden Protagonisten glänzen tatsächlich mit einem gar nicht mal so unerheblichen Gesangstalent, wenn sie die verschiedenen Musikstücke selbst performen. Nicht immer ist das selbstverständlich in Hollywood.

Im Endeffekt können diese beiden Faktoren „Love me like you do“ leider dennoch nicht gänzlich aus dem Kitsch-Klischeebrei herausheben. Vielleicht ein ewiger Fluch, den Musikfilme nicht immer zu Recht mit sich tragen – hier allerdings leider doch. Und so bleibt der Film wohl eher etwas für langweilige Sonntagnachmittage als Nebenbeibeschäftigung und Hintergrundbeschallung, statt als Mainact wie wahres Popcornkino die Zuschauer auf dem Sofa fesseln zu können.

Trailer

Inhalt

Gerade als die ehemalige Sängerin Jackie Laurel (Katherine Heigl) verzweifelt um das Sorgerecht für ihre Tochter kämpft, lernt sie durch eine schicksalhafte Begegnung den Überlebenskünstler Ryan Brenner (Ben Barnes) kennen. Beide spüren sofort eine magische Anziehungskraft zueinander. Bald schon entdecken sie ihre gemeinsam Liebe zur Musik und finden so eine ungeahnte Leidenschaft füreinander. Zusammen suchen sie den Weg aus dieser schweren Phase ihres Lebens, doch stoßen dabei auf Gegenwehr.

(Quelle: Universum Films GmbH)

Details

Format: Dolby, PAL, Widescreen
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 – 1.78:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
Studio: Universum Film GmbH
Erscheinungstermin: 20.05.2016
Produktionsjahr: 2014
Spieldauer: 91 Minuten

Copyright Cover: Universum Film GmbH



Über den Autor

Silvana
A Cat is Purrfect.