Review
Lino – für die einen, ein blaues Was-auch-immer-es-sein-soll, das Linderung gegen diverse Hautprobleme verspricht und bei dem sich dann die Senioren mit einem artigen „Danke, Lino“ bedanken, für die anderen ein bunter, verzauberter Kater, der in dem Animationsfilm „Lino – Ein voll verkatertes Abenteuer“ unter Regie von Rafael Ribas die Hauptrolle übernimmt.
Die Handlung
Mit dem Titel und Untertitel ist dann auch eigentlich schon fast alles verraten, denn die Produktion handelt von der Person Lino, die (auf kindgerechte Art) verkatert das größte Abenteuer seines Lebens besteht.
Lino ist schon seit seiner Kindheit ein wahrer Pechvogel! Auch, als er mit einem selbstgebastelten Katzenkostüm endlich einen schlecht bezahlten Job als Animateur ergattert hat, wendet sich wieder alles gegen ihn: Die Kinder fallen über ihn her und seine Vermieterin setzt ihn auf die Straße. In seiner Verzweiflung sucht er Hilfe bei dem Magier Don León, der für alle Probleme Lösungen verspricht. Doch dessen Elixier verwandelt ihn stattdessen komplett in einen Kater!
Vom Unglück und der Polizei verfolgt, nehmen die insgesamt 93 Minuten Animationsspaß dann ihren Lauf. Schnell wird man jedoch zweierlei feststellen:
Zum einen wirkt die Laufzeit des Films – trotz immer wieder integrierter tempo- und actionreicher Sequenzen – deutlich zu lang.
Zum anderen reduziert sich der Animationsspaß auf die Animationen; der Spaß bleibt insbesondere bei älteren Zuschauern auf der Strecke. Der jüngeren Zielgruppe, für die auch die sehr bunten und groben Animationen sprechen, serviert man kindliche, nicht selten aber auch äußerst kindische Gags.
Die Frage nach der Zielgruppe
Während man aber noch mit dem Gedanken beschäftigt ist, dass es weniger bunt auch getan hätte, stolpert man regelmäßig über die Frage, wer mit „Lino – Ein voll verkatertes Abenteuer“ denn nun angesprochen werden soll. Deutet alles in visueller Hinsicht auf die ganz Kleinen hin, lassen Thema, Dialoge, Sprüche und das Vokabular Zweifel daran aufkommen. Oft nicht kindgerecht, manchmal gar über den Erfahrungshorizont der jüngeren Zuschauerschaft hinausreichend und des Öfteren äußerst kritisch zu bewerten sorgen Begrifflichkeiten wie „(Kostüm-)Fetischist“ für Skepsis bezüglich des pädagogischen Werts und Gehalts des Films.

Einblick in den Animationsfilm „Lino – Ein voll verkatertes Abenteuer“. (Copyright: justbridge entertainment GmbH)
Das im Teletubbies-Stil synchronisierte Kleinkind zerrt indes an den Nerven der Erwachsenen und dürfte auch selbst bei Kindern nicht allzu gut ankommen.
Davon abgesehen – und mit Luft nach oben – fällt die deutsche Synchronisation jedoch akzeptabel aus.
Bekannt vorkommen könnten einem diesbezüglich die „GZSZ“-Schauspieler Anne Menden und Raúl Richter, die gemeinsam mit KiKa-Moderator Timster den Figuren ihre Stimmen verleihen.
Fazit
Für ein beherztes und aus der Werbung bekanntes „Danke, Lino“ reicht es im Falle des Animationsfilms leider nicht. Teils sehr hektisch, am Ende äußerst komprimiert und zügig zum Abschluss gebracht und mittendrin stets bunt eignet sich „Lino – Ein voll verkatertes Abenteuer“ nur bedingt für einen gemütlichen Familienfernsehabend. Da selbst Kater- und Katzenfans nicht auf ihre Kosten kommen werden und aufgrund der Masse an ähnlichen Veröffentlichungen greift man daher besser zu einer Alternative.
Trailer
Handlung
Lino ist schon seit seiner Kindheit ein wahrer Pechvogel! Auch, als er mit einem selbstgebastelten Katzenkostüm endlich einen schlecht bezahlten Job als Animateur ergattert hat, wendet sich wieder alles gegen ihn: Die Kinder fallen über ihn her und seine Vermieterin setzt ihn auf die Straße. In seiner Verzweiflung sucht er Hilfe bei dem Magier Don León, der für alle Probleme Lösungen verspricht. Doch dessen Elixier verwandelt ihn stattdessen komplett in einen Kater! Vom Unglück und der Polizei verfolgt beginnt nun das größte Abenteuer seines Lebens!
(Quelle: justbridge entertainment GmbH)
Details
Format: PAL, Dolby
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0)
Region: Region 2
Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung
Studio: justbridge entertainment
Erscheinungstermin: 14.08.2020
Produktionsjahr: 2017
Spieldauer: 93 Minuten
Copyright Cover: justbridge entertainment GmbH