Review

Unter der Regie von Jason Lei Howden entstand 2019 mit „Guns Akimbo“ eine abgedrehte Action-Komödie, die nun Einzug in das Heimkino erhält.

Mit Szenen im Stil eines Shooters und einer – für übliche Sehgewohnheiten – unkonventionellen, teils gar wirren, aber zugleich effektvollen Kameraführung entfaltet sich ein temporeicher und bunter Kampf auf Leben und Tod auf dem heimischen Bildschirm, der zunächst Assoziationen zu Filmen wie „Nerve“ oder „Running Man“ weckt; so lange respektive kurz zumindest, bis „Guns Akimbo“ seine Eigenständigkeit unter Beweis stellt.

Zu dieser führen sowohl die zahlreichen blutigen Szenen, die allerdings auch (die Freigabe ab 18 Jahren mag darauf bereits hinweisen) zuweilen sehr stumpfe und sinnlose Gewaltexszesse implizieren, als auch die Ausgangssituation bzw. die Handlung als solche.

Die Handlung

Der erfolglose Videospielentwickler Miles landet zufällig auf der Seite von „Skizm“, einem im Darknet live übertragenen Actionspiel, bei dem die Teilnehmer zu tödlichen Deathmatches antreten.

Miles wird zum unfreiwilligen Mitspieler von „Skizm“, bekommt eine automatische Waffe in jede Hand geschraubt und muss gegen die unbesiegbare Kampfmaschine Nix antreten. Doch statt zu kämpfen, tritt Miles lieber die Flucht an.

Erst als seine Ex-Freundin Nova entführt wird, ist Miles gezwungen, sich dem Kampf auf Leben und Tod zu stellen.

Für vorübergehende Einstiegs- und Zugangsprobleme könnten jedoch zunächst der Beginn des Films und damit die Hinführung zum eigentlichen (Action)Geschehen sorgen. Denn zu hektisch wird die Ausgangssituation präsentiert, die einige Hintergrundinformationen zu sehr untergehen lässt. „Guns Akimbo“ nimmt sich gerade am Anfang nur wenig Zeit, um adäquat auf Details, Motive o.ä. einzugehen. Diese Hürde ist jedoch schnell überwunden, denn auf Tiefgründigkeit oder allzu viel Inhalt setzt der Zuschauer hier natürlich sowieso nicht. Entsprechend sind dem Film auch diverse Logikfehler, über die man rasch hinwegsieht, schnell verziehen.

Daniel Radcliffe gibt den Nerd par excellence

Immerhin gibt Daniel Radcliffe den Nerd par excellence und bricht durch die Figur des erfolglosen Videospielentwicklers Miles mitunter aus bisherigen gewohnten Rollen aus. Dabei legt er vielleicht nicht gerade eine tiefgründige, dafür aber eine sportlich-ambitionierte und actionlastige Schauspielkunst an den Tag, bei der ihm nicht viel peinlich zu sein scheint. Ob in Unterhose, Tiger-Tatzen-Hausschuhen und als stillosere Hugh-Hefner-Bademantel-Version oder blutverschmiert und ungeduscht durch die Großstadt – Radcliffe ist in „Guns Akimbo“ von einer stereotypen, aber zugleich erfrischend nerdigen Seite zu sehen.

Kultpotenzial vorhanden

Daniel Radcliffe gibt den Nerd par excellence in der temporeichen, bunten, blutigen und abgedrehten Action-Komödie „Guns Akimbo“. (Copyright: LEONINE)

Seine unfreiwillige Teilnahme am Deathmatch namens „Skizm“ und die ihm verpassten automatischen Waffen, die ihm – ebenfalls natürlich nicht mit seiner Zustimmung – an seine Hände geschraubt wurden, sorgen dabei für eine Situationskomik, die so voraussehbar wie lustig ist. Denn alltägliche Dinge wie anziehen, essen, Türen öffnen, Auto fahren oder das Smartphone bedienen fallen einem nun mal sehr schwer (und unweigerlich komisch aus), wenn man zwei Knarren an den Händen hat.

Insgesamt nehmen sich weder Figuren noch Film allzu ernst – und das ist gut so. Denn damit sind „Guns Akimbo“ die Lacher der Zuschauer sicher, die – was den Humor betrifft – auf unterschiedliche Art auf ihre Kosten kommen. Von plumpen, stupiden Sprüchen und Dialogen über trashig abgefahrene Aktionen bis hin zur bereits erwähnten Situationskomik wird einiges geboten, das teils so schlecht ist, dass es schon wieder gut ist. Nicht selten besitzt der Film sogar Kultpotenzial. Anschauen!

Trailer

Handlung

Der erfolglose Videospielentwickler Miles (Daniel Radcliffe) landet zufällig auf der Seite von „Skizm“, einem im Darknet live übertragenen Actionspiel, bei dem die Teilnehmer zu tödlichen Deathmatches antreten. Miles wird zum unfreiwilligen Mitspieler von „Skizm“, bekommt eine automatische Waffe in jede Hand geschraubt und muss gegen die unbesiegbare Kampfmaschine Nix (Samara Weaving) antreten. Doch statt zu kämpfen, tritt Miles lieber die Flucht an. Erst als seine Ex-Freundin Nova (Natasha Liu Bordizzo) entführt wird, ist Miles gezwungen, sich dem Kampf auf Leben und Tod zu stellen.

(Quelle: LEONINE)

Details

Bildformat: 2,40:1 (1080p/24)
Tonformat: Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 18 Jahren
Studio: LEONINE
Erscheinungstermin: 04.12.2020
Spieldauer: ca. 94 Minuten
Extras: Featurette

Copyright Cover: LEONINE



Über den Autor

Conny
"Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert." - Oscar Wilde