Review

Fleabag ist zurück für eine zweite Runde und dieses Mal nimmt sie es nicht nur mit einigen auserwählten Exemplaren der Männerwelt auf, sondern auch mit dem Herrn von ganz oben.

Fans der obszönen Antiheldin müssen allerdings tapfer sein, denn die bei justbridge entertainment für das Heimkino veröffentlichte zweite Staffel ist gleichzeitig auch die letzte Staffel der britischen Dramedy-Serie.

Und so gibt es nun noch einmal sechs Episoden à 25 Minuten, die ein polarisierendes Seriengeschehen abliefern, das sich abseits des Mainstreams bewegt.

Nicht so stark wie Staffel 1

So ganz an die Qualitäten der ersten Staffel will die Fortsetzung der Adaption des Theaterstücks von Phoebe Waller-Bridge, die erneut in die Rolle der Protagonistin schlüpft, aber nicht heranreichen. Gut wäre es aber, wenn man besagte erste Staffel kennt, denn bereits Folge 1 knüpft nahtlos an bisher Geschehenes an, während darüber hinaus immer wieder Bezug auf Vergangenes genommen wird, wodurch sich Neu-Gucker und Quereinsteiger von „Fleabag“ ein wenig uninformiert vorkommen könnten und (Running) Gags noch weniger zünden. Selbst für Kenner der bereits erschienenen Folgen wirkt es ab und an, als habe man Anschlüsse verpasst. Das bringt den Fluss der Handlungen einige Male zum Stocken oder zumindest ins Stolpern.

Ähnlich wird es einigen Zuschauer:innen auch mit dem erneuten Durchbrechen der Vierten Wand gehen; ein Markenzeichen der Serie, das den einen abholen, den anderen abschrecken wird. Immerhin wird der direkte Bezug zu den Zuschauern aber stets passend platziert, sodass diese Sequenzen harmonisch in den Kontext integriert erscheinen.

Phoebe Waller-Bridge als Fleabag in der zweiten Staffel der gleichnamigen Serie. (Copyright: Two Brothers Pictures / all3media international)

Natürlich sollte man auch mit den sonstigen Eigenheiten der Hauptfigur schon ein wenig zurechtkommen, denn jene bekommt mit neu auftretendem Priester (gespielt von Andrew Scott) ein Äquivalent verpasst, das einmal mehr unterstreicht, wie sich „Fleabag“ vom herkömmlichen Serienmarkt abhebt. Während die Ähnlichkeiten beider Figuren für Sympathien sorgen, betonen die Lebensumstände beider Charaktere die dramatisch-tragischen Facetten der Serie und bringen zusätzlich eine unterhaltsam blasphemische Note ein. Insgesamt eine gute Mischung.

Das Staffelfinale fällt dann aber – anders als in Staffel 1 – eher versöhnlich aus und lässt schwarzhumorige Spitzen oder überraschende Wendungen vermissen.

Insgesamt kommt „Fleabag – Season 2“ sehr vorhersehbar daher, während zudem die Gag-Dichte abnimmt und die Handlung teils recht flach wird. Auch in diesen Punkten unterscheiden sich die neuen Folgen von Staffel 1.

Schade, hat man hier das Potenzial doch nicht ganz ausgeschöpft.


Fleabag – Season 2 [Blu-ray]

Handlung

Fleabag ist zurück für eine zweite Runde und dieses Mal nimmt sie es mit dem Herrn von ganz oben auf. Durch eine unerwartete Wendung des Schicksals lernt unsere verlorene Seele einen Priester kennen, der ihre Sicht auf die Welt drastisch verändert. Nachdem ein Jahr verstrichen ist, gilt es immer noch alte Wunden zu heilen und sich neuen zu stellen, während das nächste Kapitel in Fleabags Leben sie zur Hölle und wieder zurückführt.

(Quelle: justbridge entertainment)

Details

Sprache: Deutsch, Englisch, deutsche Untertitel
Ton: 5.1 Dolby Digital
Bild: Full HD 1080p
Anzahl Disks: 2
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: justbridge entertainment
Erscheinungstermin: 17.09.2021
Produktionsjahr: 2019
Spieldauer: ca. 190 Minuten

Copyright Cover: justbridge entertainment GmbH



Über den Autor

Conny
"Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert." - Oscar Wilde