Review
„Dog Eat Dog“ heißt der neue Thriller des Filmemachers Paul Schrader, der u.a. mit den Hollywood-Größen Nicolas Cage und Willem Dafoe aufwarten kann.
Der Name Nicolas Cage war noch vor einigen Jahren ein Qualitätssiegel und gleichbedeutend mit guter Unterhaltung. Man denke nur etwa an Filme wie „Arizona Junior“, „Leaving Las Vegas“, „Im Körper des Feindes (Face/Off)“ oder auch „Lord of War – Händler des Todes“. Heutzutage gesellen sich in die Filmografie des Oscarpreisträgers (1996 für „Leaving Las Vegas“ als „Bester Hauptdarsteller“) allerdings zahllose Direct-to-DVD-Produktionen bzw. B-Movies. Für den Hollywood-Star zählte in den letzten Jahren vor allem Quantität und nicht Qualität. Daher wollen die neueren Werke von Cage mit Vorsicht genossen werden.
Der Name Willem Dafoe („Platoon“, „Der blutige Pfad Gottes“, „American Psycho“, „Spider-Man“ u.v.m.) lässt das Publikum dann allerdings wieder aufhorchen und man möchte dem vorliegenden Film eine echte Chance geben.
Inhaltlich ist „Dog Eat Dog“ recht schnell erzählt. Die drei Freunde und Ex-Häftlinge Troy (Nicolas Cage), Mad Dog (Willem Dafoe) und Diesel (Christopher Matthew Cook) wollen, gerade nachdem sie wieder in Freiheit sind, unbedingt an das große Geld gelangen. Dafür begeben sie sich direkt wieder in die Unterwelt des Verbrechens. Das Trio aus Knastvögeln übernimmt zunächst kleinere Missionen, um dann für einen mexikanischen Mafia-Boss das Kind seines Kontrahenten zu kidnappen. Das angestrebte Lösegeld soll für die drei Ex-Knackis die Eintrittskarte in ein Leben ohne Sorgen sein, aber es läuft nicht alles nach Plan. Insbesondere nicht, wenn man einen unberechenbaren Mitstreiter wie Mad Dog im Team hat.
Highlight des Filmes – gerade noch zu Beginn – ist Willem Dafoe. Er setzt seinen geistig nicht ganz auf der Höhe befindlichen „Mad Dog“ als verrückten, impulsiven und ungestümen Part des Filmes zielsicher in Szene. Überhaupt kann das verrückte und leicht beschränkte Gangster-Trio in der ersten Hälfte noch recht gut unterhalten und für einige Lacher sorgen. Etwa aber der Hälfte der Spieldauer ebbt der Unterhaltungswert dann aber rasant ab. Was am Anfang noch nach Potenzial aussah, verläuft sich in fader Action und schlechten Dialogen und auch der Humor wird dann vergeblich gesucht. Es ergibt sich ein Sammelsurium von gefühlsduseligen und sentimentalen Gesprächen, was vor allem der Figur des Mad Dog schadet. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass eine gelungene, groteske und gewalttätige Eröffnungssequenz nicht ausreicht, um den Zuschauer durch die erbärmliche zweite Hälfte des Films zu tragen.
Dass Nicolas Cage seinen (guten) Namen in den letzten Jahren nur allzu bereitwillig auch für Streifen der vorliegenden Art hergegeben hat, ist inzwischen allseits bekannt. Es erhärtet sich erneut der Eindruck, dass Cage einfach jedes Drehbuch akzeptiert, das man ihm vorlegt. Als (früherer) Fan kann man sich langsam nur noch fragen: Wie viele Flops kann der Ruf von Nicolas Cage noch ertragen?
Überraschender ist es dann doch Willem Dafoe in einer solchen Produktion zu erblicken. Bei ihm kann man nur hoffen, dass er hier einmalig falsch abgebogen ist.
In Bezug auf den Regisseur Paul Schrader heißt es auf dem Cover des Filmes „Vom Macher von Taxi Driver“. Dabei ist erwähnenswert, dass Schrader sich seinen Namen in Hollywood vor allem als Drehbuchautor (Schrader verfasste vor allem die Drehbücher für Martin Scorseses „Taxi Driver“, „Wie ein wilder Stier“, „Die letzte Versuchung Christi“ und „Bringing out the Dead“; in denen teilweise auch Nicolas Cage und Willem Dafoe zu sehen sind) und nicht als Filmregisseur gemacht hat. Schraders Karriere als Regisseur wird auch zukünftig weiter von seiner Laufbahn als Drehbuchautor überschattet werden.
Trailer
Inhalt
Drei Männer haben das Gefängnis hinter sich und versuchen, sich an ein Leben in Freiheit zu gewöhnen. Einen Ausrutscher dürfen sie sich nicht erlauben, denn auch der kleinste Verstoß gegen die kalifornischen Bewährungsauflagen würde sie wieder hinter Gitter bringen. Doch Troy (Nicolas Cage), Diesel (Christopher Matthew Cook) und Mad Dog (Willem Dafoe) wollen nach ihren eigenen Regeln leben: Troy, ein arrogantes Genie, träumt zwar von einem einfachen beschaulichen Leben, doch die Schatten der Vergangenheit lassen ihn nicht los. Diesel dagegen steht auf der Gehaltsliste der Mafia und verliert zunehmend das Interesse an seinem Vorstadt-Zuhause und seiner nörgelnden Frau. Und der unberechenbare Mad Dog schlittert von einer Katastrophe in die Nächste. Gemeinsam wollen die drei das perfekte Verbrechen durchziehen. Doch die Polizei ist ihnen dicht auf den Fersen …
(Quelle: KSM GmbH)
Details
Format: Widescreen
Sprache: Deutsch (DTS-HD 5.1), Englisch (DTS-HD 5.1)
Untertitel: Deutsch
Region: Region B/2
Bildseitenformat: 16:9 – 2.40:1
FSK: Freigegeben ab 18 Jahren
Studio: KSM GmbH
Erscheinungstermin: 20.02.2017
Produktionsjahr: 2016
Spieldauer: 93 Minuten
Extras: Trailer, Bildergalerie
Copyright Cover: KSM GmbH