Review
Es geht wieder heiß her auf der (fiktiven) Karibikinsel Saint Marie. Und das nicht nur meteorologisch, sondern vor allem kriminologisch.
Denn in „Death in Paradise – Staffel 9“ warten acht neue Mordfälle darauf, sowohl von den Zuschauern der britisch-französischen TV-Krimiserie als auch von den „ermittelnden Beamten“ gelöst zu werden.
Abermals personelle Wechsel
Was letztere angeht, muss man sich jedoch erneut auf fliegende personelle Wechsel und damit auf neue Gesichter einstellen. So verlässt Hauptfigur Detective Inspector Jack Mooney (gespielt von Ardal O’Hanlon) nach vier weiteren Folgen der aktuellen Staffel das sommerliche Paradies und kehrt in seine Heimat London zurück, während es – an seiner Statt und diesmal erneut unfreiwillig – Detective Inspector Neville Parker (gespielt von Ralf Little) auf die Insel verschlägt.
War Mooneys Rolle – im Vergleich zu seinen Inspector-Vorgängern – eher unauffällig angelegt, denn viele „Macken“ respektive Ecken und Kanten hatte diese Figur leider nicht, wirkt der ermittelnde Neuzugang DI Neville Parker dagegen ganz anders. Jener gewinnt angesichts seiner vielen Handicaps schnell die Sympathien (und manchmal auch das Mitleid) der Zuschauer und erinnert in manchen Szenen sogar fast schon ein wenig an Mr. Bean. Endlich hält mit seiner Rolle wieder einmal ein personifizierter Gegensatz zur Karibik bzw. zu dem Lebensgefühl der Insel Einzug in die Serie und greift damit einen der Aspekte auf, die der Serie mit der ersten Staffel sowohl ein Alleinstellungsmerkmal als auch einen hohen Wiedererkennungswert verpasst haben.
Die Fälle
Diese beiden Eigenschaften ergaben sich zudem aus der verlässlichen Machart der Serie. Es überrascht daher nicht, dass auch in Staffel 9 am bekannten und bewährten Prinzip der Serie festgehalten wurde und sich die Folgen gleich aufbauen; vom Mordfall über die Ermittlungen bis hin zur Überführung des Täters im Kreis aller Verdächtigen.
Obschon sich bei der Inszenierung der Mordfälle redlich Mühe gegeben wurde, diese abwechslungsreich und – dem Stil der Serie angemessen – stimmungsvoll zu arrangieren, kommen dem eingefleischten „Death in Paradise“-Fan manche Settings und Ideen aus vorausgegangenen Staffeln schon etwas bekannt vor.
Ebenso wirken auch dieses Mal wenige Fälle arg konstruiert, vor allem dann, wenn ein Mord im Affekt begangen wurde, der Täter allerdings dennoch alle Zeit der Welt und auch die Nerven besitzt, falsche Spuren zu legen, um nicht nur von seiner Tat abzulenken, sondern auch noch die Polizei in die Irre zu führen. Dass man dabei als Zuschauer dann nicht immer selbst auf die Lösung des Falls kommt, geschweige denn den Mörder in Eigenregie daheim „ermitteln“ kann, ist bedauerlich, aber eine Tatsache. Immerhin kann man dem ungleichen „Death in Paradise“-Team bei ihrer Arbeit zuschauen und dabei fällt Folgendes auf:
Kritisch gesehen
Während Officer JP Hooper (dabei seit Staffel 4; gespielt von Tobi Bakare) und Officer Ruby Patterson (hinzugekommen in Staffel 8; gespielt von Shyko Amos) auch oder gerade aufgrund ihrer ihnen zugeschriebenen „Fehler“ glaubhaft und dadurch menschlich sowie sympathisch agieren, wirkt Detective Sergeant Madeleine Dumas (ebenfalls dabei seit Staffel 8; gespielt von Aude Legastelois) völlig unscheinbar und damit immer noch entbehrlich. Bei den Zuschauern wird sie wohl ebenso wenig Eindruck hinterlassen. Gut daher, dass man bereits munkelt, in der geplanten Staffel 10 eine Figur wiederkehren zu lassen, die bei Fans der Serie sicherlich sehr viel besser ankommen wird …

Neuzugang in „Death in Paradise – Staffel 9“: Ralf Little als DI Neville Parker. (Copyright: Edel:Motion / Denis Guyenon)
Nicht neu, aber erstmals übertrieben auffällig ist in Staffel 9 auch die Rolle der People of Color als einheimische Polizisten/innen, die einen mitunter unangenehmen Beigeschmack hat. Ihre Tätigkeiten beschränken sich ausschließlich auf „Handlangerdienste“; keiner – auch nicht DS Dumas als ranghöhere Kripo-Beamtin – ist in der Lage, zur Lösung eines Falles nennenswert beizutragen. Es wird sich ausschließlich auf das Ermittlungsgespürs des jeweiligen (britischen) Inspektors verlassen, was zwar mitunter Sinn der Serie ist, insgesamt und vorliegend aber den anderen Figuren gegenüber zu herabwürdigend erscheint.
Fazit
Sieht man davon einmal genau so ab, wie von dem Umstand, dass keinerlei Bonusmaterial auf der DVD-Veröffentlichung zu finden ist, bleiben dennoch spannende, sehenswerte Fälle in bewährt-schöner Kulisse. Vor allem der hauptfigürliche Neuzugang sorgt bereits jetzt für erheiternde Momente und verspricht auch in weiteren Episoden einen hohen Unterhaltungswert zu bieten. Großartig!
Trailer
Inhalt
Es geht wieder heiß her auf der paradiesischen Insel Saint-Marie. Doch es sind nicht nur die tropischen Temperaturen, die dem Team rund um Detective Inspector Jack Mooney zu schaffen machen. Auch in der neunten Staffel der Erfolgsserie „Death in Paradise“ müssen sich die Ermittler nervenaufreibenden Fällen stellen. Von einem scheinbaren Serienmörder, der in der Silvesternacht frei herumläuft, bis hin zu einem Mann, der während eines Survival Camp Wochenendes auf einer einsamen tropischen Insel erstochen wird, sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Hierfür bekommt DI Mooney Unterstützung von Madeleine Dumas, der neuen DS.
Auch private Veränderungen sorgen für Spannung. Eine unerwartete romantische Begegnung gibt Jack Anlass tief in sich zu gehen, während Detectice Inspector Neville Parker widerwillig nach Saint-Marie entsandt wird, um den verdächtigen Tod einer Frau aus seiner Heimatstadt Manchester aufzuklären. Ob Detective Parker ebenfalls dem Charme von Saint-Marie erliegen wird?
(Quelle: Edel:Motion)
Episoden
01 Doppelmord
02 Tod einer Künstlerin
03 Gegen die Uhr
04 Trügerischer Schein
05 Die tödliche halbe Stunde
06 Mosquito Island
07 Familienangelegenheiten
08 Schuss ins Herz
Details
Sprache: Deutsch, Englisch
Bildseitenformat: 16:9
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Ländercode: 0
Anzahl Disks: 4
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Edel Germany GmbH
Erscheinungstermin: 04.09.2020
Spieldauer: 464 Minuten
Copyright Cover: Edel:Motion
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