Review

Basierend auf den Kriminalromanen von Autorin P.D. James und als Remake der gleichnamigen langlebigen Krimiserie aus den 80ern erscheint „Adam Dalgliesh, Scotland Yard – Staffel 1“ mit Bertie Carvel in der Hauptrolle im hiesigen Heimkino.

Präsentiert werden in der ersten Staffel drei Fälle in sechs Folgen à 45 Minuten.

Im Zentrum des Geschehens – abgesehen von den Kriminalfällen natürlich – steht der rätselhafte Inspektor Adam Dalgliesh, der komplexe Verbrechen im England der 1970er löst und über den bereits eine Nebenfigur passend resümiert: „Ein Polizist und Dichter. Kuriose Kombination“.

Zur Figur

Der britische Ermittler Inspector Adam Dalgliesh (Bertie Carvel) ist ein sehr „verkopfter“ Mensch und liebt es Gedichte zu schreiben – ein Umstand, für den er von seinen Kollegen gehänselt wird. Nachdem er seine Frau vor einigen Jahren bei der Geburt des gemeinsamen Kindes verloren hat, hat er Schwierigkeiten, sich für Beziehungen zu öffnen. In der Bearbeitung seiner Fälle tritt er mitunter kühl – manche sagen arrogant – auf. Dennoch setzt er sich mit Haut und Haaren dafür ein, die Mörder dingfest zu machen.

(Quelle: Edel:Motion)

Das gelingt ihm auch immer, obschon ihn so manch ein Fall vor große Herausforderungen stellt.

Zum Inhalt

Mord, Intrigen und Betrug gehören für ihn zum Tagesgeschäft. Während einer Lehrübung an einer Krankenpflegerinnenschule geschieht etwas Grauenvolles: die Testperson stirbt eines qualvollen Todes. Zum Schrecken aller bleibt es jedoch nicht bei dem einen Opfer. Kurz darauf erfährt Dalgliesh vom Tod eines alten Freundes. Besteht ein Zusammenhang mit einem Mord ganz in der Nähe? Zudem muss der verkopfte DCI ein spektakuläres Verbrechen aufklären, bei dem zwei Leichen in der Londoner Kirche St. Matthew mit durchschnittener Kehle aufgefunden wurden. Ein äußerst dramatischer Fall, der durch die Identität des einen Opfers für zusätzliches Aufsehen sorgt: Sir Paul Berowne, Minister Ihrer Majestät.

(Quelle: Edel:Motion)

Zur Umsetzung

Spannung ist hier garantiert, wenngleich diese eher subtiler Natur ist.

Eingebettet in das sehenswerte historische Ambiente der 70er Jahre stellt sich Dalgliesh in der Doppelfolge 3 namens „Der Beigeschmack des Todes“ sogar die Frage: War es ein Doppelmord oder ein Mord mit anschließendem Selbstmord? Ein Delikt, das dem sensiblen Ermittler mit Hang zur Poesie aufgrund seiner eigenen Vergangenheit nicht nur in dieser Episode unter die Haut zu gehen scheint.

Bertie Carvel als DCI Adam Dalgliesh in der Krimiserie „Adam Dalgliesh, Scotland Yard – Staffel 1“. (Copyright: Christopher Barr)

Trotzdem wirkt alles in der aktuellen Staffel für die Zuschauer:innen noch etwas unnahbar. Ob die Hauptfigur, die Morde, die Ermittlungsarbeit, die Spannungsmomente oder die restlichen (Neben)Figuren – so richtig packen möchte einen das alles nur bedingt. Insbesondere die Figur des Dalgliesh Partners DS Charles Masterson (gespielt von Jeremy Irvine) wirkt (gewollt, aber nicht mit gewünschter Wirkung) sehr unsympathisch.

Dass darüber hinaus die Melancholie der titelgebenden Hauptfigur derart dominant dargestellt ist, was sich auch visuell in eher gedeckten Farben niederschlägt, die aber immerhin zum 70er Jahre Flair passen, führt letztlich sogar dazu, dass sich diese Stimmung sowohl auf die Folgen als auch auf die Zuschauer:innen überträgt. Ein Umstand, der in diesem Fall nicht ausschließlich positiv zu werten ist.

Fazit

„Detektivgeschichten sind wie kleine Inseln der Sicherheit in einer komplexen Welt, sie bestätigen uns in unserem Glauben an das Gute, an Recht und Gerechtigkeit.“

P. D. James

Dem wird auch die Neuverfilmung der Dalgliesh-Romane gerecht, wenngleich sich ein Enthusiasmus wie bei anderen Retro-Krimiserien aus dem Hause Edel:Motion (darunter „George Gently“, „Grantchester“, „Inspector Morse“ sowie „Der junge Inspektor Morse“) nicht einstellen will. Hier kann man noch mehr herausholen. Ob das gelingt, wird sich mit Staffel 2 zeigen, die für Ende 2022 oder Anfang 2023 bereits fest geplant ist.


Adam Dalgliesh, Scotland Yard – Staffel 1

Trailer

Handlung

England Mitte der 70er Jahre: Detectice Chief Inspector Adam Dalgliesh gilt in den Augen mancher als ein kühler, gelegentlich sogar arroganter Ermittler Scotland Yards. Gleichzeitig liebt er es, Gedichte zu schreiben und sich in seinen eigenen Gedanken zu verlieren. Nachdem er seine Frau vor einigen Jahren bei der Geburt des gemeinsamen Kindes verlor, fällt es ihm schwer, sich gegenüber anderen Menschen zu öffnen. Auch wenn er immer wieder von der Vergangenheit eingeholt wird, ist Dalgliesh dem Verbrechen mit Leib und Seele auf der Spur.

Mord, Intrigen und Betrug gehören für ihn zum Tagesgeschäft. Während einer Lehrübung an einer Krankenpflegerinnenschule geschieht etwas Grauenvolles: die Testperson stirbt eines qualvollen Todes. Zum Schrecken aller bleibt es jedoch nicht bei dem einen Opfer. Kurz darauf erfährt Dalgliesh vom Tod eines alten Freundes. Besteht ein Zusammenhang mit einem Mord ganz in der Nähe? Zudem muss der verkopfte DCI ein spektakuläres Verbrechen aufklären, bei dem zwei Leichen in der Londoner Kirche St. Matthew mit durchschnittener Kehle aufgefunden wurden. Ein äußerst dramatischer Fall, der durch die Identität des einen Opfers für zusätzliches Aufsehen sorgt: Sir Paul Berowne, Minister Ihrer Majestät.

(Quelle: Edel:Motion)

Episoden

01 Tod im weißen Häubchen – Teil 1 & 2
02 Der schwarze Turm – Teil 1 & 2
03 Der Beigeschmack des Todes – Teil 1 & 2

Details

Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
Untertitel: Deutsch
Bildseitenformat: 16:9
Anzahl Disks: 2
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Edel Germany GmbH
Erscheinungstermin: 20.05.2022
Spieldauer: 6 x 45 Minuten

Copyright Cover: Edel:Motion



Über den Autor

Conny
"Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert." - Oscar Wilde