Review

Haifisch-Horrorfilme haben völlig zu Recht nicht den besten Ruf. Ein überraschender Lichtblick war der 2016er Survival-Horror „47 Meters Down“ von Regisseur Johannes Roberts. Zwar auch mit den üblichen Klischees beladen, konnte der atmosphärisch dichte Film dennoch mit einiger Spannung und Nervenkitzel sowie einem soliden Twist zum Ende aufwarten. Der grundsolide Tauchkäfig-Schocker wurde vom Publikum gut aufgenommen und mit einem starken Einspielergebnis belohnt.

Aufgrund des kommerziellen Erfolgs liegt nunmehr das inhaltlich unabhängige Sequel „47 Meters Down: Uncaged“ vor, das wiederum von Johannes Roberts inszeniert wurde. Der Film markiert außerdem das Schauspieldebüt von Corinne Foxx und Sistine Stallone, den Töchtern von Jamie Foxx und Sylvester Stallone.

Überlebenskampf im Unterwasserlabyrinth

Die Stiefschwestern Sasha (Corinne Foxx) und Mia (Sophie Nélisse) werden von ihren Eltern zu einem gemeinsamen Ausflug verdonnert, damit sie einander besser kennenlernen. Stattdessen machen sie sich mit Sashas Freundinnen Nicole (Sistine Rose Stallone) und Alexa (Brianne Tju) zu einem waschechten Abenteuer auf.

Die jungen Frauen unternehmen einen gemeinsamen Tauchgang in eine versunkene Maya-Stadt. Die unerforschten Ruinen werden jedoch schnell zu einem alptraumhaften Labyrinth, als die Mädchen versehentlich Sand aufwirbeln. Zu allem Überfluss stellt sich heraus, dass die Unterwasser-Stadt das Jagdgebiet eines gigantischen urzeitlichen Weißen Hais ist.

Es beginnt ein Wettlauf mit dem Hai und der unerbittlichen Zeit, da der Sauerstoff schon bald immer knapper wird …

Haifisch-Horror ohne den nötigen Biss

Nach dem überraschend guckbaren und bisweilen spannungsgeladenen Vorgänger ist das Sequel leider kein atemloser Überlebenskampf, sondern vielmehr ein zahnloser Wiederbelebungsversuch ohne gute Ideen.

Es gibt kein Entrinnen vor dem Weißen Hai in „47 Meters Down: Uncaged“. (Copyright: Concorde Filmverleih GmbH)

Die Figuren sind erwartbar schablonenhaft und lösen beim Zuschauer keinerlei Sympathien aus. Das war auch im ersten Teil nicht erheblich anders. Doch auch die Reise durch das düstere Unterwasserlabyrinth kommt hier ohne größere Überraschungen aus. Die Handlung plätschert wie vorgezeichnet vor sich hin und zügig merkt der geneigte Zuschauer, dass da nicht viel zu holen sein wird.

Konnte sich Johannes Roberts im Vorgänger noch durch seine intensive Inszenierung auszeichnen, so macht er hier schlicht Dienst nach Vorschrift. Selbst die überschaubare Laufzeit von 89 Minuten fühlt sich so schmerzhaft lang an und verlangt dem Zuschauer zumindest in dieser Hinsicht Einiges ab.

Fazit

Nach dem vielversprechenden Vorgänger durften sich Horror-Freunde Hoffnung auf einen neuen fesselnden Hai-Schocker machen. Diese Hoffnung hat Johannes Roberts mit seinem müden Sequel jedoch komplett unterlaufen und ins Gegenteil verkehrt. Statt „Luft anhalten“ lautet das Motto schlechterdings „durchhalten“ – bald ist auch diese Zeit vorbei.

Trailer

Inhalt

Nicole (Sistine Rose Stallone), Sasha (Corinne Foxx), Alexa (Brianne Tju) und Mia (Sophie Nélisse) entdecken bei einem gemeinsamen Tauchgang eine versunkene Maya-Stadt. Doch ihr Staunen über die unerforschten Ruinen bleibt ihnen im Halse stecken und der Tauchgang wird zum Horror-Trip! Denn die Unterwasser-Stadt entpuppt sich als Jagdgebiet riesiger Weißer Haie mit Killerinstinkt. Ein Katz-und-Maus-Spiel mit dem größten Schrecken des Ozeans beginnt. Während die Sauerstoffversorgung immer knapper wird, müssen sich Nicole, Sasha, Alexa und Mia aus dem Unterwasserlabyrinth voll enger Höhlen und unheimlicher Tunnel einen Weg aus ihrer Unterwasser-Hölle suchen. Ein Wettlauf mit der Zeit und ein atemloser Überlebenskampf beginnt …

(Quelle: Concorde Filmverleih GmbH)

Details

Format: Breitbild
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch
Region: Region B/2
Bildseitenformat: 2.39:1
Anzahl Disks: 1
FSK: Freigegeben ab 16 Jahren
Studio: Concorde Home Entertainment
Erscheinungstermin: 20.02.2020
Produktionsjahr: 2019
Spieldauer: 90 Minuten
Extras: Audiokommentar mit Regisseur Johannes Roberts, Produzent James Harris und Autor Ernest Riera / Featurette: Diving Deeper: Uncaging 47 Meters Down

Copyright Cover: Concorde Filmverleih GmbH



Über den Autor

Fabian
"Du lächelst wie jemand, der keine Ahnung hat, wozu ein Lächeln überhaupt gut ist." (Das kleine, blaue, geflügelte Einhorn Happy, in: Happy!)