Einige Monate sind inzwischen verstrichen, seit das Album „Stones At Goliath“ von INLEGEND veröffentlicht wurde. Für einen Plausch mit den Sympathieträgern Bastian Emig und Daniel Schmidle ist es jedoch nie zu spät und so findet ihr hier unser Interview mit den beiden Musikern.
Was die Jungs derzeit treiben, was sie über das aktuelle Album und über rohen Avocado-Schoko-Kuchen zu sagen haben, und dass eine „Nacht mit Basti“ in einer Flucht vor Dementoren enden kann, das und mehr lest ihr im Folgenden.
Conny: Hallo Basti & Daniel – und herzlich willkommen zu unserer illustren Interviewrunde!
Zwischen Albumveröffentlichung/-Promotion, diversen anderen Bandmitgliedschaften und Alltag: Wie geht es Euch und wo treibt ihr Euch derzeit rum?
Daniel & Bastian: Uns geht es prächtig und da wir ja bekanntermaßen eine der jetset-schnittigsten Bands Deutschlands sind, treiben wir uns derzeit vor allem auf Autobahnen oder in Zügen umher, um zusammen an einem Fleck proben zu können.
Oft in Berlin in unserem festen Proberaum, manchmal in München oder auch schon im schönen Odenwald, wo Paul herkommt.
Conny: Legendär wurdet Ihr unter dem Namen In Legend, noch legendärer soll es nun mit der Schreibweise „InLegend“ werden 😉 Welche Intention steckt hinter dieser „Umfirmierung“?
Daniel & Bastian: Um ganz ehrlich zu sein, muss es jetzt „INLEGEND“ heißen, die andere Schreibweise hat uns Facebook eingebrockt. Bitte frag nicht warum, wir haben so schon einen recht hohen Ruhepuls.
Dass wir zu der neuen Scheibe unser Leerzeichen weggelassen haben, war irgendwie etwas, was recht spontan aus uns herausgebrochen ist und was wir einfach umsetzen wollten – vielleicht auch, um ein bisschen den langen Zeitraum zu der Vorgänger-CD und die Veränderungen, die wir durchgemacht haben, zu symbolisieren.
Marketing-technisch ist das natürlich ein bisschen ein Stein im Weg, aber da regen sich dann andere Leute darüber auf; wir folgen manchmal einfach gerne unserem Gefühl.
Conny: Anfang des Jahres erschien Euer zweiter Longplayer „Stones At Goliath“. Eurer „Hand-hammered Piano Craft“ wurden darauf weitere stilistische Elemente hinzugefügt, während das Klavier mehr in den Hintergrund gerückt ist. Was hat Euch zu dieser Änderung Eures Sounds veranlasst?
Daniel: Die Antwort ist eigentlich sehr einfach:
Bastian hat sich bei der Komposition einfach keine Grenzen gesetzt, also einfach mal einen Kinder- oder Gospelchor mitkomponiert, obwohl zu der Zeit noch gar nicht feststand, wie die Umsetzung genau aussehen würde.
Daniel & Bastian: Da wir aber nicht auf Sounds aus der Konserve zurückgreifen wollten dauerte die Umsetzung dann eben auch entsprechen, das war auch tatsächlich der Grund, warum wir uns mit dem Release so lange Zeit gelassen haben.
Conny: Der Song „The Voodoo Girl“ ist Eure musikalische Interpretation eines Tim Burton Gedichts. Wie kamt Ihr auf die Idee?
Daniel & Bastian: Wir haben tatsächlich unsere Fans gefragt, welches Gedicht ihnen am Herzen liegt und welches Stück Poesie sie gerne mal vertont hören würden. Ein Fan aus Griechenland schlug uns dann tatsächlich das Gedicht „The Voodoo Girl“ von Tim Burton vor und irgendwie traf uns das genau am richtigen Nerv. Der Refrain kam dann von uns, aber der restliche Text ist wirklich eins zu eins das Gedicht.
Conny: Zum Video von „Empty Place“ gab es eine Zusammenarbeit mit Sea Shepherd. Wie kam es dazu? Und warum habt Ihr Euch gerade dem Thema Walfang gewidmet? Liegt Euch dies besonders am Herzen?
Daniel & Bastian: Klar, richtet sich die Thematik für die Sea Shepherd gegen Walfang, aber eigentlich geht es um etwas viel Größeres, und zwar um den Erhalt der Weltmeere.
So unnötig wie das auch vielen erscheinen mag, aber jeder, der sich ein bisschen mit der Materie beschäftigt, wird schnell bemerken, dass nicht nur alles Leben im Wasser begann, sondern dass die Artenvielfalt des Meeres auch schützenswert ist.
Conny: Apropos Videodreh: Für viele Künstler stellen diese Produktionen nach eigener Aussage oft ein finanzielles Risiko dar. Im Gegensatz dazu habt Ihr aber bereits mehrere professionelle Videos veröffentlicht. Warum, und welchen Stellenwert nehmen Musikclips bei INLEGEND ein?
Daniel & Bastian: Wir persönlich sind einfach riesige Musikvideofans bzw. mögen Bewegtbild.
Insgeheim glauben wir, dass wir nur Mucke machen, um auch Videos drehen zu dürfen, aber der Stellenwert für eine Band ist da vermutlich eher unerheblich. Zwar ist es einfach, den Ruhm einer Band im Nachhinein auf ihr Musikvideo zurückzuführen, jedoch glauben wir nicht, dass man von heute auf morgen ausschließlich wegen des Videos berühmt wird. Aber was ist schon Ruhm – wir sind ja schließlich wegen der Kunst hier … oder so.
Conny: Nach dem Motto „No Fans – No Bands!“ wart Ihr für Euer aktuelles Album „Stones At Goliath“ im Crowdfunding-Bereich aktiv. Auf PledgeMusic fand Eure Kampagne sehr erfolgreich statt und im Rahmen dieses Projekts habt Ihr einige interessante Exklusivleistungen für Eure Fans angeboten, darunter z.B. Unterrichtsstunden in Bass, Gitarre und Schlagzeug.
Wie unterscheidet sich prinzipiell eine Unterrichtsstunde mit einem INLEGEND-Bandmitglied von einer herkömmlichen?
Daniel & Bastian: Indem man primär lernt, sein Instrument auch entgegen der Gravitation und aus der Astralkraft individueller Rockstarallüren heraus brillant zu beherrschen … mit 12 Promille.
Conny: Zudem wurde auch eine Nacht mit Basti („One Night Out In Berlin mit Bastian“ mal ganz frei übersetzt 😉 ) angeboten. Gab es Mutige, die sich getraut haben, sich mit Dir, Bastian, ins Nachtleben zu stürzen? Was hat/hätte die Glücklichen an diesem Abend erwartet?
Bastian: Yeah – ein Feuerwerk.
Der gute Mann kam volltätowiert und in Ketten auf irgendeiner Polizeiwache wieder zu sich, konnte sich aber aufgrund exzellenter Kontakte ins Kasachische Königshaus, dessen Tochter er noch in der Nacht ehelichte, gegen eine astronomische Summe freikaufen. Leider führte seine noch verheilende Gesichts-OP zu einer Verwechslung mit Harry Potter, weshalb er noch am frühen Morgen von Dementoren verfolgt wurde. Irgendwo da haben wir uns verloren.
Conny: Mit Daniel konnte man während der Kampagne zu „Stones At Goliath“ vegan kochen. Was sind Deine persönlichen Beweggründe, Dich vegan zu ernähren, Daniel? Und was ist Dein liebstes veganes Gericht?

Er isst Blumen, denn Tiere tun ihm leid: Vegane Ernährung – ein Thema für den INLEGEND-Keytar-/Piano-Bediener Daniel (Copyright: Daniel Schmidle)
Daniel: „If we could live happy and healthy lives without harming others… why wouldn’t we?“ Das sagt für mich eigentlich schon alles zu den Beweggründen aus.
Ich war zwar lange Vegetarier, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass mich nur eigene Faulheit davon abhielt, mich konsequent so zu ernähren, dass ich dabei möglichst wenig Tieren (und Menschen) schade.
Lieblingsgerichte ist wirklich schwierig. Ich nehme auf Reisen immer sehr viele Gerichte mit, die dann in mein Standardrepertoire aufgenommen werden; gerade Indien, China und Japan haben mich da sehr beeindruckt, da es eine lange Geschichte der pflanzlichen Ernährung in diesen Ländern gibt.
Gerade mache ich aber tatsächlich sehr gerne einen rohen Avocado-Schoko-Kuchen, irgendwie muss ich mein Gewicht ja halten.
Conny: Abgesehen von Eurem Auftritt beim „Bochum Total 2015“ am 03. Juli; wie schaut es denn sonst mit Liveterminen aus?
Daniel & Bastian: Wir werden im Herbst sowie Winter ein paar kleinere Touren spielen und uns dem Volk präsentieren, freuen uns aber über jeden, der unseren Sound mag, um uns in sein heimisches Wohnzimmer einzuladen – es ist egal, wo wir zocken, zu kleine Bühnen gibts nicht – auch Wembley hat n Gästezimmer.
Conny: Gibt es etwas, das die Presse Euch nie zu fragen wagt, Ihr aber trotzdem gerne mal loswerden wollt?
Bastian: Gibt es und die Antwort lautet darauf tatsächlich immer: heftiger, aber selten mit Zimt.
Daniel: 42
Conny: Nun kommen unsere Keywords. Man stelle sich vor, wir würden Euch Wörter an den Kopf werfen, die uns spontan eingefallen sind, als wir über dieses Interview nachgedacht haben. Bitte schreibt kurz unter jedes Wort, was Euch dazu einfällt:
Zeitmanagement
hilft.
Legenden
vereint Mut.
Tattoos
sollte man im Vorfeld nicht mit anderen diskutieren.
„Hand-hammered Piano Craft“
… hat zehnmal mehr Sex-Appeal als „Piano-Metal“
Wacken
Vollrausch
Streik
demokratisches Privileg.
Erfolg
erfolgt.
Crowdfunding
Dankeschön!
Grenzen
haben ihren Ursprung im Kopf.
Leaks
tropfen bisweilen.
Wir bedanken uns für das Interview!
Video
Kurzbio
INLEGEND ist eine 2010 gegründete Piano-Rock-Band des Van Canto-Schlagzeugers Bastian Emig, in der er für den Gesang und das Klavierspiel verantwortlich ist. Die Band wurde zusammen mit Daniel Wicke (Bass) und Dennis Otto (Schlagzeug) ins Leben gerufen, jedoch sind beide seit Frühjahr 2014 nicht mehr in der Band. Seit Juni 2014 besteht die Gruppe neben Emig aus Daniel Galmarini (Piano), Daniel Schmidle (Keytar, Piano), Paul Perlejewski (Bass) und Marcos Feminella (Schlagzeug).
(Quelle: Wikipedia)
Details
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INLEGEND – Merchandise
Diskografie:
2010: Pandemonium (EP)
2011: Ballads ’n‘ Bullets
2015: Stones At Goliath
Copyright Artikelbild: Fabian Willi Simon
Sehr geiles Interview mit einer der sympathischsten Bands überhaupt!