Es ist besser,
1000 Meilen zu gehen,
statt 1000 Bücher zu lesen.
(Chinesisches Sprichwort)
Es gab einmal einen Grund, weshalb ich mit der Fotografie begann. Dieser war und ist ein ziemlich einfacher, aber ebenso wichtiger: Das Brechen mit Klischees.
Ich wurde schlicht müde, die immer gleichen Fragen beantworten zu müssen und ging dazu über, ein Bild sprechen zu lassen, das mehr aussagt, als tausend Worte es je könnten.
Nur kurze Zeit später begann ich, beides miteinander zu verbinden: Meine Liebe zur Musik und intensiven Konzertbesuchen und die Liebe zum Visualisieren in Form von Fotografie.
Das gab mir die Möglichkeit, hinter die Kulissen von Land und Leuten zu schauen, denn es gibt eine simple Wahrheit, die sich immer wieder bestätigt: Musik ermöglicht einen Zugang zur Mentalität meines jeweiligen Gastlandes auf einer völlig anderen Ebene.
Es zeigt mir nicht nur, welche unerkannten Talente verborgen sind, sondern erlaubt mir vielmehr, einen Blick in eine alternative und erfrischende Denkweise – jenseits vorherrschender Sozialstrukturen, konservativer Einstellungen, vermeintlich antiker Perspektiven oder politischer Systeme – die man so nie erwarten würde.
Es half und hilft mir, einerseits vieles besser zu verstehen und durch mein echtes Interesse öffnete man sich mir gegenüber auch gleichzeitig. Somit ging ich regelrecht im Musikbereich auf und bin stets erfreut, wieder interessante Persönlichkeiten, jenseits des „Mainstream“ kennen lernen zu dürfen.
Ephemerality: Die chinesischen Arch Enemy?!
So auch wieder Dezember 2018, als sich Lord of the Lost die Ehre gaben und erstmals im Reich der Mitte tourten. Ich begleitete sie als Fotografin auf zwei ihrer Shows. Dabei durfte ich Ephemerality als deren Vorband in der chinesischen Hauptstadt erleben und war schlicht begeistert.
Ich hatte sofort das Gefühl, da stünde eine chinesische Version von Arch Enemy. Ich wollte die Band näher kennen lernen, um zu sehen, welche Talente sich hier verbargen.
Da es nicht einfach ist, mit der doch großen Sprachbarriere an Informationen zu kommen, aktivierte ich mein Netzwerk englischsprachiger Locals, kam so schnell mit der Sängerin in Kontakt und wurde zu einem Interview mit der Band eingeladen.
So machten wir uns kürzlich zu dritt auf den Weg (ich hatte auch meine chinesische Freundin Huimin zur Übersetzung dabei, aber auch meinen Mann, der technisches Wissen mit einfließen lassen konnte) zum Proberaum von Ephemerality und wurden herzlichen empfangen.
Das Interview
Lest hier das Ergebnis einer interessanten und witzigen Mischung aus Deutsch, Englisch und Chinesisch, die uns innerhalb einer Stunde viel Interessantes in Erfahrung bringen ließ.
Daggy: Eigentlich gehöre ich nicht zur Sorte Mensch, welche einer Band einen „Fragenkatalog“ überstülpen möchte. Aber da es im „nicht-chinesischen“ Netz nur wenige Infos über die Band gibt, muss ich leider auch Standard-Fragen anbringen. Es ist mir bewusst, dass es weder im Interesse der Band, noch im Interesse eines Magazines/Webzines ist, die immer gleichen Fragen zu stellen bzw. zu beantworten, aber mangels Informationen habe ich keine andere Wahl. Ich hoffe, das ist ok.
Ephemerality: Wir sind mehr als bereit, alle Fragen zu beantworten.
Daggy: Super. Das gefällt mir. Dann fangen wir mit der einfachsten Frage an:
Seit wann gibt es die Band?
Ephemerality: 2012, aber offizieller „Start“ war 2013.
Daggy: Wer waren die Gründungsmitglieder und wie entstand überhaupt die Idee zur Bandgründung?
Ephemerality: Gründungsmitglieder waren Haitao und Tiina.
Es war eine kurze, aber witzige Geschichte. Es geschah buchstäblich über Nacht.
Haitao stand spät noch draußen auf der Straße vor seinem Tattoo-Laden und Tiina lief zufällig entlang. Sie blieb unvermittelt stehen und fragte ihn einfach, ob er Death-Metal spiele, da er doch anders aussah mit seinen langen Haaren. Er bejahte, sie tauschten die Daten aus. Etwas später trat sie in seinem Tattoo-Laden auf und sang. Das gefiel ihm so gut, dass er die Idee mit der Bandgründung verwirklichen wollte. Er merkte an, sie bräuchten noch mehr Bandmitglieder …
Daggy: Wie kamen die restlichen Bandmitglieder zu Ephemerality?
Ephemerality: Die restlichen Bandmitglieder kamen auch direkt noch 2012 dazu.
Das wären Yang Shaoyue, Ni Yanchen und Sun Tao.
Daggy: Wie ist der Name „Ephemerality“ entstanden? Der Name spricht ja für sich, da er für „Vergänglichkeit“ steht.
Ephemerality: Am Anfang haben wir uns einige Namen überlegt. Tiina hat zu der Zeit in einer Bar gearbeitet. Freunde dort fragten sie, wie denn die Band heißen solle. Zufällig sagte sie dann den Namen „Ephemerality“ und stieß damit auf große Resonanz. Also war die Namenswahl somit eher Zufall.
Daggy: Das ist auch ok. Passt ja. 🙂
Mich interessiert: Wer sind Eure Vorbilder?
Ephemerality: Unsere Vorbilder sind Arch Enemy und wir würden unseren Stil ähnlich definieren. Wir stehen auch für ähnliche Prinzipien.
Wir sollten dabei vielleicht erwähnen, dass wir auch von den meisten Chinesen als die chinesische Version von Arch Enemy betrachtet werden.
Daggy: Wo wir schon beim Thema sind: Welches Line-up ist Euch lieber? Angela Gossow oder Alissa White-Gluz?
Ephemerality: Angela. Sie ist die Beste!
Daggy: Mal ganz Allgemein gefragt: Wie seid Ihr, also alle Bandmitglieder, zu dieser Art von Musik gekommen?
Ephemerality: Wir waren schon früh in diesem Genre unterwegs.
Als wir uns kennengelernt haben, folgten wir schon dem gleichen Geschmack. Deshalb funktionierte es auch, da Brutal und Death Metal bei uns allen einen wichtigen Platz einnimmt.
Daggy: Vorbilder habe ich ja bereits erfragt und Ihr seid Euch einig, dass das besonders Arch Enemy sei. Aber gibt es noch chinesische Metal Bands aus diesem Genre, denen Ihr folgt?
Ephemerality: „Die from Sorrow“, sie treten bald beim Wacken Metal Battle auf. Und auch „Forest Eve“ sind sehr gut.
Daggy: Was könnt Ihr mir über die chinesische Musikszene berichten, speziell über die Metal-Szene in China? Gibt es eine Chance, zu „überleben“, sprich ist es eine „Underground-Szene“ oder gibt es Medien, die Euch unterstützen?
Ich stelle diese Frage, da ich aus meiner Zeit in Indien bedauerlicherweise feststellen musste, dass die alternative Musikszene weitgehend unbeachtet blieb und bleibt, und nur dem Mainstream, dort besonders „Bollywood“, gefolgt wird. Daher: Ist es hier ähnlich, oder erfährt die Szene Unterstützung?
Ephemerality: Metal ist nichts, was hier massentauglich wäre. Es gibt somit keine Medien, die diese Szene vorantreiben würden.
Die Wertvorstellung der Regierung geht nicht einher mit dem, wofür diese Szene steht. Die Regierung sieht sich selbst im Licht von Gleichheit, Freiheit und Demokratie und sieht die Szene in der Sache eher als „gewaltforcierend“ an. Deshalb ist Metal „underground“ und wird in keiner Weise unterstützt.
Daggy: Dann ist es tatsächlich ähnlich, wie in Indien. Dort erfährt die Szene auch keine Unterstützung. Heißt das, dass es schwierig für Euch ist, Shows zu bekommen?
Ephemerality: Nein, eigentlich nicht. Es sind aber meist kleinere Gigs in Livehouses und Clubs. Größere Festivals eher nicht, aber durchschnittlich zweimal pro Jahr auch mittelgroße Metal-Festivals.
Aber im Grunde haben wir eine Show pro Monat und somit 12-13 pro Jahr.
Daggy: In Sachen „Schreiben von Lyrics“: Indien ist frei im Schreiben von Lyrics und kann somit auch das Land und die Umstände kritisieren. Ist das hier auch möglich?
Ephemerality: Nein! Keineswegs!
Daggy: Das erinnert mich an meine Erfahrung letztes Jahr mit Mono Inc.
Ich erinnere mich, dass sie erzählten, sie mussten erst alle Songs, die sie spielen wollten, eingeben und jeder einzelne
Song wurde kontrolliert und danach entschieden, ob er gespielt werden darf oder nicht. Im Ergebnis sagte Martin dann auf einem Konzert, dass das Line-up ungewöhnlich sei und sich von dem unterscheide, was sie meist zum Besten geben.
In diesem Zusammenhang fällt mir dazu auch Rammstein ein. Die Band kommt von einem ähnlichen Background, der ehemaligen DDR. Dort herrschte auch strenge Zensur. Sie texten so – auch heute noch -, dass man die Interpretationsfreiheit hat und es „so“ oder „so“ verstehen kann. Sie äußern sich auch selten zur Bedeutung und tatsächlichen Message.
Müsst Ihr somit auch in dieser Art texten?
Ephemerality: Wir machen es eher „chinesisch“.
Da Chinesisch im Vergleich zum Deutschen wenig konkret und mehr metaphorisch ist, schreiben wir auch entsprechend verklausuliert.
Selbst Chinesen verstehen eher selten, was wir vermitteln möchten – obwohl es durchaus einen roten Faden in unseren Lyrics gibt.
Daggy: Das ist sehr interessant und lässt die Musik und die Message in einem anderen Licht erscheinen. Das ist tatsächlich auch der Grund, weshalb ich diesen Weg gewählt habe. Ich möchte mit meinen Möglichkeiten Talente vorstellen und ihnen eine Stimme geben. Sich zu äußern ist wichtig.
Wie bereits angesprochen, kann ich hier den Vergleich ziehen und auf meine Erfahrungen aus dem Ausland zurückgreifen. Ich lebte eine Weile in den USA – und es war nicht unbedingt, wie in Filmen suggeriert. In Indien fand ich ebenfalls viele Talente und auch ich musste an mir selbst entdecken, dass ich von stereotypem Denken nicht gefeit bin. Ich kam mit einer deutlich positiveren Meinung wieder. Und auch jetzt wiederholt sich diese Erfahrung und was ich bisher über China dachte, stimmt nicht unbedingt mit der Realität überein. Umso mehr freue ich mich, wieder interessanten Persönlichkeiten gegenübersitzen zu dürfen.
Ephemerality: Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Es ist besser, 1000 Meilen zu laufen, als 1000 Bücher zu lesen.“
Daggy: Stimmt! Das muss ich mir merken! Es ist die simple Wahrheit! Danke dafür.
Ich habe bisher eigentlich eher allgemeine Fragen über die Band an sich gestellt. Aber ich möchte mehr über Eure Bühnenpräsenz wissen, denn als ich Euch sah, war ich schwer beeindruckt.
Deshalb: Gibt es eine Art Ritual, das Ihr macht, bevor Ihr auf die Bühne geht?
Ephemerality: Wir machen eigentlich nur Übungen, bevor die Show beginnt. Proben, ein bisschen aufwärmen.
Daggy: Tiina, Du bist mir besonders aufgefallen. Du bist der Mittelpunkt, denn Chinesinnen gepierct und tätowiert, sieht man leider nur selten. Ich dachte mir nur: Endlich!
Tiina: (lacht) Ich mag Tattoos gern und es ist sehr praktisch, dass Haito einen Tattoo-Laden hat.
Ich selbst bin Piercerin und pierce mich teils auch selbst.
Es gefällt mir und es sieht schön aus.
Daggy: Eine weitere Frage in diesem Zusammenhang: Das Aussehen. Wo bekommt Ihr Inspiration für Eure Outfits her?
Ephemerality: Wir haben im Grunde simple Kleidung, aber hauptsächlich natürlich schwarz.
Tiina nutzt Make-up, wir Jungs halten es einfach: Jeans, Shirt. Das ist unser Stil.
Daggy: Stichwort Piercing, Tattoo usw. Was macht Ihr neben der Musik? Was ist eure Haupteinkunftsquelle?
Ephemerality: Haito ist Tätowierer, Tiina Piercerin. Yang arbeitet in einer Internet-Firma, ähnlich Ebay. Sun macht Fotos und Videos für eine Pekinger Schule.
Daggy: Also sind alle im kreativen Bereicht tätig. Das finde ich durchweg positiv. Übrigens Haito, ich schau demnächst vorbei. 🙂
Ephemerality: (alle lachen)
Daggy: Wenn Ihr Euch zum Proben trefft, wie komponiert Ihr? Wie entsteht ein Song?
Ephemerality: Yang und Sun schreiben zuerst die Gitarren- und Drum-Riffs, dann kommt Tiina und schreibt die Lyrics dazu. Jede Woche proben wir.
Daggy: Wenn Sun einen Drum-Beat vorgibt, ist es dann auch so, dass darauf alles Weitere aufbaut?
Ephemerality: Ja, auch das.
Daggy: Wenn Ihr Aufnahmen macht, wo nehmt Ihr auf? Zuhause oder im Studio? Was nutzt Ihr? Q-Base? Habt Ihr Music-Interface?
Ephemerality: Ja, wir nutzen Q-Base und normalerweise gehen wir ins Studio eines Freundes und nehmen dort auf.
UX2 nutzen wir in diesem Prozess ebenfalls.
Daggy: Tiina, wie probst Du Deine Vocals, wenn Du daheim bist?
Tiina: Ich habe kein Mikro daheim, aber ich probe trotzdem regelmäßig und nerve meine Nachbarn. (lacht)
Daggy: Wo ist eigentlich Euer Base-Player Ni? Was macht er beruflich?
Ephemerality: Es ist Frühlingsfest. Er ist schon zu seiner Familie gereist und kommt wieder in ein paar Wochen zurück nach Peking. Er studiert Music-Production.
Daggy: Das ist eine sehr gute Mischung.
Da wir gerade über Aufnahmen sprechen. Ich konnte ja nicht viele Infos finden, die auch in einer Sprache geschrieben wären, die ich verstehe. Ich fand aber heraus, dass Ihr 2017 eine EP veröffentlicht habt. Gibt es aktuell ein Album, das man hören kann?
Ephemerality: Bisher haben wir nur die EP veröffentlicht – auch auf YouTube.
Momentan arbeiten wir noch an einem Album, das bald fertig wird.
Daggy: Aus der Sicht einer Band mit mehrjähriger Erfahrung: Was würdet Ihr Leuten heutzutage raten, die eine Band gründen möchten?
Ephemerality: Das absolut Wichtigste ist, zuverlässige Bandmitglieder zu finden.
Daggy: Ist es demotivierend, so viel Energie in die Band und die „Sache“ an sich zu stecken und man sieht nicht immer ein Ergebnis?
Ephemerality: IMMER! (lachen)
Daggy: Was denkt Ihr, macht Euch einzigartig gegenüber den Bands, die Ihr bereits erwähnt habt?
Ephemerality: Die Struktur und die Emotionen, die wir mit unseren Lyrics transportieren, sind purer Metal. Es gibt viele andere chinesische Metal-Bands, aber wir haben Tiina mit extremen Vocals und wollen es „pure Metal“ belassen.
Daggy: Was ist in der Pipeline für die nächste Zeit?
Ephemerality: Wir schreiben weiter an unseren Songs und wollen eine Tour machen.
Der genaue Zeitplan ist noch nicht festgelegt, aber wir planen dies für 2020.
Daggy: Auf welchem Festival würdet Ihr gern spielen? Nennt fünf Bands, die Ihr auf dem Festival haben wollt. Arch Enemy wird sicherlich nicht eingeladen, weil Ihr schon spielt? (lacht)
Tiina: Nein!
Sun zu Tiina: Kein Arch Enemy? Fahr zur Hölle! (lacht)
Ephemerality: Wir würden gern zum Hellfest und natürlich zum Wacken-Festival. Auf 5 zu begrenzen ist schwer, aber wir hätten u. a. gern: In Flames, Metallica, Pantera, Rammstein, Canibal Corpse, Marilyn Manson und Dying Fetus.
Daggy: Die letzte Frage: Hört Ihr auch andere Genres?
Ephemerality: Natürlich. Wir lieben auch Old School, Thrash Metal. Wir hören Dream Theater, Slayer, Black Sabbath, Black Label Society, Judas Priest, Slash und auch Alice in Chains und viele mehr.
Auszug aus einem Songtext
(übersetzt aus dem Chinesischen von Huimin und Daggy)
Das aufgegebene Weltenkind
Schau dich um, schau auf alles, was dich umgibt.
Bettwanzen stöhnen und winden sich.
Der marode Dachfirst wackelt und bricht fallend in irrsinnigen Worten herab.
Du hast noch nicht gewusst, dass dein ganzes Leben mit Schmerzen beladen sein
Und dich niemand bemitleiden wird.
Wende dich dem gebrochenen Körper im Spiegel zu
Und der Dämon hält eine lange Peitsche in der Hand.
Wenn man niemals zwischen Recht und Unrecht unterscheidet,
ist es, als ob sich Dämonen am Esstisch versammeln.
Brutalität hält Menschen ewig jung,
Aber der eigenen Lebenstraum muss dafür geopfert werden.
In der Stille der Nacht wird das Licht des Mondes einsam schwächer.
Schleiche mit freudloser Geste in dieser Welt voller Menschen, welche kommen und gehen.
Du konntest nicht wissen, dass dein ganzes Leben ein ewiges Zaudern bedeutet
Und du niemals gerettet werden kannst.
Die Saat im Leib wachst so schwach und so beschädigt,
Wie die Tragödie des Schicksals stets rotiert und die Wölfe fressen.
Grausamkeit hat die Menschen verhext
Und der Nachtmahr wird der Welt heim gegeben.
Weine, das Leben verliert sich in Depression.
Sei enttäuscht, das Ende wird wiedergeboren.
Der Albtraum und die Leere verdunkeln sich.
Du wirst dich selbst in den Abgrund treiben.
Kannst du dich noch an das zierliche Kind im Spiegel erinnern?
Es hat sich in nur einem Augenblick in etwas Abscheuliches verwandelt.
Verspottet vom Schicksal bist du in höchstem Maße mit Freud und Leid beladen.
Und am Ende des Weges wirst du dich dem Teufel anvertrauen.
Weine, das Leben verliert sich in Depression.
Sei enttäuscht, das Ende wird wiedergeboren.
Der Albtraum und die Leere verdunkeln sich.
Du wirst dich selbst in den Abgrund treiben.
Anmerkung:
Ich musste das Ganze in einen vernünftigen Lesefluss bringen und wollte die Bedeutung nicht verfälschen. Also hatte ich Fragen.
Interessant war die wirkliche Message, also der „rote Faden“, den die Band in fast allen Songs thematisiert.
Es ist in der Tat „chinesisch“.
Was für uns verklausuliert wirkt, sind meist gängige Redewendungen, die einen reellen Umstand oder eine Situation beschreiben.
Inhaltlich höchst interessant, da in diesem Stück davon ausgegangen wird, dass ein Kind, das rein geboren wird, durch die Umwelt „beschmutzt“ wird und in einer teuflischen Umgebung gar nicht anders kann, als unterzugehen.
Mir wurde bestätigt, dass sich in dieser Beschreibung viele Chinesen wiederfinden können.
Es liegt also tatsächlich an einem selbst, sich die Freiheit der Interpretation zunutze zu machen.
Ich selbst konnte durch Interview und Übersetzung viel über das chinesische Denken und Fühlen lernen.
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Copyright Fotos: Daggy, DUV Photography