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24. Januar 2015

Das Pokémon-Phänomen

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Verfasst von: Ivonne
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Vor fast 20 Jahren hielt ich meinen ersten Gameboy in den Händen. Und auch wenn mir viele Spiele aus der Zeit positiv im Gedächtnis geblieben sind – ich sage nur „Super Mario“ oder „Tetris“ – besitzt eine Reihe einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen: Pokémon.
Die „Rote Edition“ spielte ich damals; Stunden brauchte ich (zumindest gefühlt!), um mich für einen Starter zu entscheiden (die schwerste Entscheidung überhaupt!) und viele weitere Stunden vergingen über meine Suche nach neuen Pokémon im hohen Gras oder der Jagd nach den Arena-Orden.

Über 60 Spiele in sechs Generationen auf dreizehn unterschiedlichen Spielsystemen später durfte ich am vergangenen Weihnachtsfest wieder ein Spiel der Serie, dieses Mal „Pokémon Alpha Saphir“, auswickeln. Seit diesem Tag glüht der Game Boy – nein, heute natürlich der Nintendo 3DS – wieder. Und genau wie damals war es auch dieses Mal schwer, gleich zu Beginn eine Wahl zu treffen. Auch dieses Mal jage ich die unterschiedlichsten Pokémon, und auch heute noch möchte ich den Champ der Pokéliga in seine Schranken weisen.

Während ich seelig vor mich hindaddele, komme ich jedoch ins Grübeln. „Alpha Saphir“. Da war doch was …? Richtig, es gab schon vor gut zehn Jahren eine „Saphir Edition“, die ich sogar selbst gespielt habe! Nun schmunzele ich über mich selbst. Eine Neuauflage eines alten Spiels pünktlich zum Weihnachtsfest, das ist typisch für Pokémon – und ich kann trotzdem nicht die Hände davon lassen.

Pokémon Alpha Saphir (Copyright: Nintendo)

Pokémon Alpha Saphir (Copyright: Nintendo)

Nun, ein bisschen konkreter muss man das natürlich schon sagen. Es handelt sich um die Neuauflage eines Spiels, dessen Spielkonzept quasi unverändert seit 20 Jahren erfolgreich ist: Kämpfen und Einfangen, quasi Jäger und Sammler des 21. Jahrhunderts.
Erstaunlich, was sich aus dem kleinen Game Boy-Spiel, das 1996 exklusiv in Japan veröffentlicht wurde, entwickelt hat: 150 Pokémon waren nicht genug, sodass man mittlerweile 719 Monster fangen kann.
Neben der unüberschaubaren Menge weiterer Spiele folgten eine Anime-Serie (851 Episoden in 17 Staffeln) sowie 17 Kinofilme, ein Sammelkartenspiel, Manga, Romane, Zeitschriften und unzählige weitere Merchandise-Artikel. Nicht untypisch für ein Spielkonzept aus dem Hause Nintendo (sogar „Super Mario“ war Film- und Serienheld!) – und einer erfolgreichen Marketing-Strategie geschuldet. Diese besitzt natürlich nicht nur die Pokémonserie, auch andere Konzepte werden beinahe ausgeschlachtet. Aber Nintendo hat diese Technik einfach perfektioniert!

Natürlich ließe sich an dieser Stelle wieder einwerfen, dass auf diese Weise die Konsum- und Unterhaltungsorientierung von Kindern provoziert würden, Aufmerksamkeitsspannen sinken und die Kreativität nachlässt. Eben all das, was man elektronischen Spielen seit 40 Jahren vorwirft, gepaart mit „Konsumgeilheit“. Auch ich stehe dem kritisch gegenüber. Selbstmachen, Recyceln, No-Shopping, Second-Hand – habe ich alles ausprobiert, manches ist geblieben, anderes nicht. Wir, also unsere Gesellschaft, konsumiert viel und gerne, das macht mich nicht immer glücklich.

Trotzdem sitze ich wieder hier und spiele auch „Pokémon Alpha Saphir“. Bunt gewordene Kindheitserinnerung, ausgestattet mit neuer dreidimensionaler Optik.
Wettbewerbe, in denen man Schleifen gewinnen kann. Pokériegel, um die eigenen Monster glücklich zu füttern. Mit der neuen Fähigkeit „Überflieger“ in Echtzeit-Flügen über die Hoenn-Region schweben und wundersame Orte entdecken. In der „Delta-Episode“, die nach dem finalen Kampf in der Pokémonliga die Aufgabe bewältigt, die Welt vor einem Meteoriten zu retten und ganz nebenbei etwas über die Geschichte der Hoenn-Region, die 3000 Jahre in die Vergangenheit reicht, zu lernen und den Schleier um das Geheimnis der Mega-Entwicklung zu lüften! Super-Geheimbasen als Nachfolger der Geheimbasen! Das Poké-Multi-Navi als verbesserte Form des PokéNavs! Neu gestaltete Städte! Neu! Neuer! Pokémon Alpha Serie!

Naja, lassen wir mal das Pikachu im Pokéball: Hier erfindet niemand das Rad neu. Die neuen Gimmicks sind nett, es ist niedlich, Pokémon in 3D zu sehen und das Spiel lässt sich gut „nebenbei“ zocken. Alte Hasen und absolute Neulinge jeden Alters können ohne große Vorkenntnisse einsteigen und Spaß haben. Und darum soll es ja auch mal gehen.

Copyright Artikelbild: Nintendo

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Über den Autor

Ivonne
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