World of Warcraft – Die Volksmärchen und Sagen Azeroths

Seit November 2019 erstreiten sich die „World of Warcraft“-Fans ihre weiteren Erfolge in der neuen Erweiterung des MMORPGs namens „Shadowlands“. Doch auch im analogen Umfeld des beliebten Spiels sorgt vor allem der Panini Verlag stetig für neuen Lese- und Bewunderungsstoff. So erschienen beispielsweise unlängst das Artbook „Streifzug durch Azeroth – Die Östlichen Königreiche“ oder der Roman „Aufstieg der Schatten“ – und schon legt man mit einem weiteren Hingucker namens „World of Warcraft: Die Volksmärchen und Sagen Azeroths“ im Hardcoverformat nach.

Sehenswertes Märchenbuch

„Die Volksmärchen und Sagen Azeroths“ stehen in dem 252-seitigen und eindrucksvoll illustrierten Wälzer entsprechend – und wie der Titel bereits verrät – auf dem Programm, geschrieben von einigen großartigen, preisgekrönten Bestseller-Autoren; darunter sowohl WoW-Bekanntheiten wie Christie Golden und Madeleine Roux, als auch Namen wie Garth Nix, Alyssa Wong, Kami Garcia, L.L. McKinney, Catherynne M. Valente, E.C. Myers, Molly Knox Ostertag, Tamsyn Muir, Allison Irons und Steve Danuser. Sie alle sorgen für insgesamt zwölf Geschichten, die zum Teil im WoW-Kanon verankert sind, teils aber auch einfach „nur“ Märchen und Sagen darstellen, die sich allesamt hervorragend als Pausenfüller (zwischen den nächsten WoW-Ingame-Abenteuern) eignen.

Ob direkt mit dem World of Warcraft-Kosmos verbunden oder als unabhängig davon lesbare Fantasy-Kurzgeschichten, hier sollten sowohl erwachsene als auch jugendliche Leser auf ihre Kosten kommen. Durch die abwechslungsreiche Figuren- und Themenauswahl dürfte für jeden etwas dabei sein – und sogar als Vorlese- und/oder Gute-Nacht-Geschichten (für die kleinsten Märchen- und Fantasy-Freunde) sind einige Storys – nicht zuletzt aufgrund ihrer Kürze – sehr gut geeignet.

Nicht gerade leicht und handlich, dafür aber umso edler werden „Die Volksmärchen und Sagen Azeroths“ präsentiert. Die SchriftstellerInnen und KünstlerInnen überzeugen und bekommen dafür eine tolle Aufmachung spendiert, in der sie ihre Kunst betten können.

Kritik

Nach dem vielen Lob folgen aber auch kleine Kritikpunkte, über die sich streiten lässt.

Ein Blick in das Werk „World of Warcraft – Die Volksmärchen und Sagen Azeroths“. (Copyright: Panini Verlag)

So fällt zum einen auf, dass vor allem die ganzseitigen Illustrationen – so wunderschön sie auch ausfallen – nicht immer, aber einige Male mit störenden Seitenzahlen und Beschriftungen versehen wurden. Da dies nicht bei allen großformatigen Bildern der Fall ist, war das wohl ein Versehen. Wenn nicht, sollte darauf dringend in Zukunft verzichtet werden, um die Wirkung der (man muss schon fast sagen) Gemälde nicht zu zerstören.

Auch in Sachen Nachhaltigkeit fällt das Urteil für „World of Warcraft – Die Volksmärchen und Sagen Azeroths“ nur unbefriedigend aus. Ist das großzügige Layout zwar zweckdienlich, grenzt die Geschichten voneinander ab und sorgt für wahres Märchenbuch-Feeling, lassen sich eine gewisse Platzverschwendung und Seitenzahlaufblähung (zugunsten der Kunst, aber nicht des Inhalts) nicht von der Hand weisen.
Drückt man diesbezüglich noch ein Auge zu, denn ein Hingucker ist das Werk sowohl äußerlich als auch innen allemal, spricht der Hinweis „Hergestellt in China“ nicht gerade für einen erstrebenswerten CO2-Fußabdruck. Das hinterlässt einen faden Beigeschmack und lässt das Werk nur mit gemischten Gefühlen genießen.

Fazit

Wenig nachhaltig also, aber dafür ein kleines Sammlerstück, das vielleicht auch gerade aus dem Grund besondere Wertschätzung und Pflege erfährt. Auf dass die einzelnen Geschichten viele Leserherzen erwärmen mögen!

World of Warcraft: Die Volksmärchen und Sagen Azeroths