Review

Ein weiterer Blick in die Vergangenheit 

In der Reihe Symbiote Spider-Man“ blicken Autor Peter David und Zeichner Greg Land zurück in die Ära der 1980er und erweitern – im Nachhinein – die „Alien- Kostüm-Saga“ der seinerzeitigen „Spider-Man“-Comics.

Die bisherigen Abenteuer mit Spidey in seinem Alien-Kostüm, „Symbiote Spider-Man 1: Das Alien-Kostüm“ sowie „Symbiote Spider-Man 2: Kein Entkommen“, liefen dabei recht unabhängig voneinander und verfolgten jeweils eigene thematische Schwerpunkte. Für diese nachträglichen 80er-Geschichten ist weder besonderes Vorwissen im Hinblick auf die frühe Spidey-Ära noch auf die gegenwärtigen Ereignisse erforderlich.

Nicht anders verhält sich das mit „Symbiote Spider-Man 3: King in Black“, der insgesamt ebenfalls recht unabhängig funktioniert. Die Handlungen der vorherigen Ausgaben können hier dahinstehen, denn sie sind jedenfalls nicht erforderlich, um Ausgabe drei lesen zu können.

Trotz des Titels der Ausgabe handelt es sich hier allerdings auch nicht um eines der vielen Event-Kapitel zu „King in Black“. So ist es zwar sicherlich hilfreich, wenn den Leser:innen die Geschehnisse um Knull, den bösen Gott der Symbionten, nicht gänzlich unbekannt sind; indessen schlägt die Miniserie eher eine lose Brücke zwischen der Vergangenheit und dem aktuellen Marvel-Event.

Gott war schon mal da

Die Finsternis bricht über das Ravencroft, Anstalt für geisteskranke Kriminelle und Superschurken, herein. Alistair Smythe, der Spider-Slayer, und andere Kriminelle werden von der Dunkelheit heimgesucht und sind nicht sie selbst.

Peter Parker arbeitet in den 1980ern – wie gewohnt – als Fotograf für J. Jonah Jameson und den Daily Bugle. Gemeinsam mit seinem Kollegen Ned Leeds wird Peter für ein Interview mit Alistair in die Ravencroft-Anstalt bestellt. Dort zeigen sich tiefschwarze Schattenwesen, die Spidey zunächst – aufgrund des „kleinen Schwarzen“ – für einen von ihnen halten.

Als sich dann mitten im Kampf auch noch die Sonne verfinstert, taucht Black Knight auf, um Spidey gegen die Schattenkreaturen zu unterstützen. Das Schwert des Black Knight könnte eine Bedrohung für Knull, den Gott des Abgrunds, darstellen.

Im Kampf gegen die Symbionten bildet sich schon bald eine ungewöhnliche Allianz, die auch noch den zeitreisenden Schurken und Eroberer Kang, Weltraumabenteurer Rocket Raccoon, Captain Marvel Monica Rambeau sowie den allsehenden kosmischen Beobachter Uatu einschließt.

Zwischen den Stühlen

Leseprobe aus „Symbiote Spider-Man 3: King in Black“. (Copyright: Panini Comics)

Wie oben bereits angedeutet, wird die Kenntnis des Crossovers vorliegend nicht vorausgesetzt; sie ist auch nicht erforderlich. Irgendwie hängt der Paperback dadurch allerdings auch im luftleeren Raum. Die Bezüge zu den bisherigen 1980er-Abenteuern sind nämlich auch nur geringfügig vorhanden.

Dass hier keine richtige Kontinuität um die neue „Alien-Kostüm-Saga“ entsteht, liegt auch an einer Team-Zusammensetzung, die – gelinde gesagt – zusammengewürfelt wirkt. So weist die Story von Peter David zwar auch immer wieder selbstironische und augenzwinkernde Momente auf; am Ende des Tages fragt man sich aber doch, wo Black Knight auf einmal hergekommen ist, was der Beobachter hier vorhat und vor allem, was Kang, den Eroberer, geritten hat, sich diesem Abenteuer anzuschließen. Das liest sich vom Gesamteindruck irgendwie unrund.

Dennoch sorgen die dynamischen Zeichnungen von Greg Land sowie die launige Handlung und ihre sympathischen Figuren für einen gewissen Spaßfaktor, wenn man ihn nur zulässt.

Fazit

Die neue Geschichte über den 1980er-Spidey schlägt eine recht holprige Brücke zu den aktuellen „King in Black“-Geschehnissen und ist ein klassischer Fall von „muss man nicht gelesen haben„. So sehen wir, dass Knull und seine Symbionten schon früher einen Blick auf die Erde geworfen haben. Sollten die Leser:innen das nicht zur Kenntnis nehmen, ist das aber auch nicht weiter schlimm.


Symbiote Spider-Man: Bd. 3: King in Black

Inhalt

Ein neues Abenteuer mit Spidey in seinem Alien-Kostüm!

Spidey muss sich mit den Avengers Captain Marvel, Monica Rambeau und Black Knight, Weltraumabenteurer Rocket Raccoon, dem Zeitreisenden Kang und anderen zusammentun, weil der Schatten des bösen Symbionten-Gottes Knull die Erde verdunkelt.

(Quelle: Panini Comics)

Autor

Peter Allen David
ist ein Autorenveteran. Der 1956 geborene Amerikaner schrieb schon viele Comics, Romane, Franchise-Bücher, Videogames und selbst Drehbücher zu TV-Serien. Zu seinem Comic-Schaffen gehört eine zwölf Jahre umspannende, bis heute gefeierte Hulk-Saga. Außerdem verfasste David Ende der 80er die berühmte Storyline über den Tod von Spider-Mans Cop-Freundin Jean DeWolff und 1992 die erste Serie von Spider-Man 2099. In der Zeit des Civil War-Crossovers war PAD ebenfalls als Spidey-Autor aktiv. Dazu kommen die Abenteuer von X-Factor, Wolverine, Young Justice, Aquaman und Supergirl sowie allerhand Star Trek-Comics.

(Quelle: Panini Comics)

Details

Format: Softcover
Vö-Datum: 06.07.2021
Originalausgaben: Symbiote Spider-Man: King in Black 1-5
Seitenzahl: 124
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage: Panini Verlag

Copyright Cover: Panini Verlag



Über den Autor

Fabian
"Du lächelst wie jemand, der keine Ahnung hat, wozu ein Lächeln überhaupt gut ist." (Das kleine, blaue, geflügelte Einhorn Happy, in: Happy!)