Review
Ein neuer Mann aus Stahl
Jon Kent ist nicht nur der Goldjunge und das Kind der Liebe von Superman Clark Kent und Lois Lane, sondern seit jüngster Zeit auch der neue Mann aus Stahl („Superman Special: Infinite Frontier“, „Superman: Sohn von Kal-El 1“). Da sein Vater auf einer Mission im All unterwegs ist („Superman und die Authority“), hat der ehemalige Superboy kürzlich seine verantwortungsvollen „Amtstätigkeiten“ in der Millionenstadt Metropolis unter Beobachtung der ganzen Welt aufgenommen.
Freunde und Feinde
Und die ersten gefahrträchtigen Konflikte lassen nicht lange auf sich warten. Henry Bendix, Machthaber des Inselstaates Gamorra, züchtet künstliche Superwesen und betreibt Hetze gegen den neuen Superman. Komplettiert wird die glatzköpfige Gefahr durch die Rückkehr des ebenso genialen wie skrupellosen Lex Luthor, der mit Bendix kooperiert.
Der Sohn von Kal-El hat unterdessen alle Hände voll zu tun, den Angriff eines riesigen Seeungeheuers abzuwehren. Diese Aufgabe wird durch Bendix‘ künstliche Superwesen noch zusätzlich erschwert. Allerdings kann sich Jon stets auf die Unterstützung seiner Mutter Lois, seines engen Freundes aus den Zeiten der Super Sons, Robin Damian Wayne, seines Idols und Mentors Nightwing sowie seiner frischen Liebschaft Jay Nakamura verlassen.
Verletzlich und übermächtig
Der neue Mann aus Stahl bietet auch mit dem zweiten Sammelband „Superman – Sohn von Kal-El 2: Die Rückkehr von Lex Luthor“ beste Unterhaltung.
Der Könner Tom Taylor setzt Jon Kent einerseits als physisch machtvoll-überlegenen Superhelden in Szene, der mit seinen Fertigkeiten sogar den legendären letzten Kryptonier übertrumpfen könnte. Andererseits zeigt er ihn immer wieder als verwundbaren, vor allem emotional verletzlichen Teenager, der seine Aufgaben nur mithilfe seiner liebevollen Mitstreiter:innen wahrnehmen kann.
Vor allem die hier neu etablierte enge Beziehung zwischen dem früheren Superboy und Batmans Ziehsohn Nightwing Dick Grayson gerät überaus gelungen. Wer könnte es besser nachvollziehen, im Schatten eines der größten Helden der Erde aufzuwachsen und dessen Erwartungen gerecht werden zu wollen, als der Sohn von Batman („Robin & Batman: Der Weg zum Helden“).
Denn ähnlich wie sein überlebensgroßer Vater leidet auch der junge und machtbegabte Jon Kent darunter, zwar grundsätzlich jeden retten zu können, aber eben nicht alle. So überwiegt selbst bei der Rettung zigtausender Menschen und Wohnhäuser das Gefühl, Tod und Verlust anderer verschuldet zu haben. Hier werden Zuspruch und Trost erforderlich.
Auch das Schurken-Duo aus Henry Bendix und Lex Luthor wird hinreichend gefahrvoll und unberechenbar präsentiert. Insbesondere, da der Konflikt zwischen dem neuen Superman und den niederträchtigen Kahlköpfen gerade erst zu beginnen scheint.
Großartigen Künstlern wie Cian Tormey, Clayton Henry, Steve Pugh oder auch Bruno Redondo gelingt es, vor allem die Ambivalenz der Figur – zwischen gottgleichem Metawesen und sensiblen und verwundbaren jungen Mann – fantastisch zu illustrieren.
Fazit
Der einstige Superboy wächst nach und nach in die Rolle des stählernen Helden hinein. Autor Tom Taylor gelingt bislang gekonnt, sympathisch und überaus vielversprechend der Spagat, eine warmherzige Nachwuchs-Story sowie gleichsam ein rasantes Actionspektakel zu erzählen.
Inhalt
Henry Bendix, Diktator des Landes Gamorra, will mit seinen selbst geschaffenen Metawesen alle anderen Superwesen vernichten. Und der erste auf seiner Liste ist der neue Superman Jon Kent. Doch an Jons Seite stehen der junge Aquaman, Batman, Lois Lane und Nightwing!
(Quelle: Panini Comics)
Autor
Tom Taylor
Der preisgekrönte und #1 New York Times Bestselling-Comic-Book-Autor ist vor allem durch seine Arbeiten an „The Example“, „The Deep: Here Be Dragons“, „Injustice: Gods Among Us“, „Erde 2“ sowie „Star Wars“ bekannt.
(Quelle: Wikipedia)
Details
Format: Softcover
Vö-Datum: 06.12.2022
Originalausgaben: Nightwing 89, Superman: Son of Kal-El 7-10, Annual 2022
Seitenzahl: 180
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage: Panini Verlag
Copyright Cover: Panini Verlag