Review
Stephen King ist nicht nur ein begnadeter Autor von ziemlich umfangreichen Romanen, sondern auch von Kurzgeschichten; schließlich begann seine Karriere damals mit dem Verfassen ebendieser. Mit „Im Kabinett des Todes“ ist eine Kurzgeschichtensammlung aus der Feder von Stephen King erschienen, die es durchaus in sich hat.
Denn nicht nur der Umfang von knapp 600 Seiten weiß zu überzeugen, auch inhaltlich ist „Im Kabinett des Todes“ brillant und ein weiterer Beweis dafür, warum Stephen King sich dermaßen großer Beliebtheit erfreut.
Vierzehn Geschichten finden sich in diesem Buch und decken unterschiedliche Genres ab. Neben klassischen Horrormotiven wie das verfluchte Hotelzimmer oder sich verändernde Bilder liest man auch von typischen Alpträumen, die beispielsweise die Situation widerspiegeln, dass man im Autopsieraum erwacht und sich nicht mitteilen kann. Aber auch eine kleine Erzählung aus dem Universum des „Dunklen Turms“ hält dieses Buch parat.
So unterschiedlich die Geschichten aber auch sind, man erkennt bei jeder sehr schnell, wer sich dafür verantwortlich zeigt. Stephen King besitzt ein unglaubliches Talent, auch auf kleinem Raum großen Horror zu erzeugen. Dabei arbeitet er offensichtlich nicht wie am Fließband, da sich die einzelnen Erzählungen stilistisch und vom Aufbau her stark unterscheiden. Dadurch wird der Leser bei jeder Geschichte aufs Neue überrascht. Insbesondere die willkürliche Reihenfolge sorgt dafür, dass die „Härtegrade“ variieren. Dies ist ziemlich genial, da es keine klassische dramaturgische Steigerung gibt, sondern man von jeder wirklich harten Geschichte in diesem Buch kalt erwischt wird.
Man kann also sagen, dass „Im Kabinett des Todes“ ein Must-have für jeden Stephen King Fan ist, denn der Meister großer Worte weiß auch mit wenigen durchaus zu unterhalten – und zu erschrecken.
Aber auch jene, die sich einfach mal ein Bild davon machen wollen, warum so viele Menschen auf die Bücher von Stephen King schwören, können bedenkenlos zugreifen, denn „Im Kabinett des Todes“ zeigt sehr schön – aber beileibe nicht in Gänze – die Bandbreite, in der sich Stephen King thematisch und stilistisch bewegt. Zu guter Letzt sind auch die Hardcore-„Dunkler-Turm“-Fans angesprochen, denn eine sehr gute Geschichte aus diesem Universum findet sich (wie erwähnt) ebenfalls in diesem Werk.
Ein weiterer Vorteil insbesondere im Vergleich zu den meisten Kurzgeschichtensammlungen ist die Tatsache, dass bei „Im Kabinett des Todes“ nur ein Autor am Werk war, was für eine recht gleichbleibende Qualität sorgt.
Inhalt
Eindringlich, unheimlich, unwiderstehlich – Stephen King in Bestform
14 düstere Überraschungen, blutige und unblutige, die von der unbändigen Schaffenskraft eines Autors zeugen, der als Größter seines Faches anerkannt wird. Unter den preisgekrönten Storys befindet sich auch die Erzählung „Der Mann im schwarzen Anzug“, die mit dem O.-Henry-Preis ausgezeichnet wurde, dem renommiertesten Literaturpreis für Kurzgeschichten.
(Copyright: Heyne Verlag)
Autor
Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Schon als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten, sein erster Romanerfolg, „Carrie“, erlaubte ihm, sich nur noch dem Schreiben zu widmen. Seitdem hat er weltweit 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk.
(Copyright: Heyne Verlag)
Details
Format:Â Taschenbuch
Vö-Datum: 09.12.2013
Seitenzahl:Â 592
ISBN:Â 978-3-453-43734-0
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage:Â Heyne Verlag
Copyright Cover: Heyne Verlag