Review

Land unter

Das – an sich – beschauliche Archer’s Peak ist seit jüngster Zeit Schauplatz chaotischer Szenen. Monster treiben ihr Unwesen. Menschen sterben, vor allem Kinder. Die örtlichen Behörden sind überfordert und verunsichert.

Zum Glück ist in der Zwischenzeit die erfahrene, furchtlose Monsterjägerin Erica Slaughter in Archer’s Peak eingekehrt („Something is killing the Children 2“). Gemeinsam mit zwei der ansässigen Kinder macht sich Erica auf die Jagd und bietet Einblicke in die Hintergründe einer fremden Wirklichkeit. Monster sind real und ausschließlich Kinder können sie sehen. Erica Slaughter gehört indessen zum Orden des Heiligen Georg, einer ganzen Organisation von Monsterjägern. Die Mitglieder dieses Geheimbundes verfügen ebenfalls über die Fähigkeit, Monster zu sehen.

Während das Haus Slaughter bzw. der Geheimbund die Bürger von Archer’s Peak bedrängt und Geheimhaltung erzwingen will, ist Erica tatsächlich eine Frau der Tat und stellt sich den Monstern entgegen.

Wenig Licht in der Dunkelheit

Die Serie von James Tynion IV gibt sich auch nach Ausgabe 3 ausgesprochen mysteriös und geheimnisvoll.

Zum Vorgänger-Band haben wir uns – bereits frühzeitig – aus der Reserve locken lassen und eine gewisse Interpretation und Wertung zu den verhandelten Themen angeboten. Als eines der Kernthemen haben wir „Behördenversagen angesichts jahrelang unaufgeklärter schlimmster Verbrechen“ ausgemacht. Das beschauliche Örtchen und die Einwohner:innen sehen sich mit finsteren Machenschaften, Morden und Tragödien konfrontiert und sind völlig überfordert. Das Problem muss aus der Welt – egal wie.

Leseprobe aus „Something is killing the Children 3“. (Copyright: Splitter Verlag)

Wirklich schlauer sind wir nach der neuerlichen Lektüre indessen nicht. Jedenfalls sollen auch vorliegend die unglaublichen Todesfälle sowie die Monstersituation vertuscht werden, um den eigenen Ruf um jeden Preis zu bewahren. Sehr gerne wird ein Sündenbock für das Treiben in Archer’s Peak verantwortlich gemacht.

Trotz einer beträchtlichen Seitenzahl macht die eigentliche Handlung keine größeren Fortschritte oder Wendungen. Erica Slaughter vs. Monster. Das ist „Something is killing the Children 3“ in Kürze. Die Hintergründe bleiben ebenso vage wie die Ausgestaltung von Haus Slaughter bzw. vom Orden des Heiligen Georg. Der Interpretation sind Tür und Tor geöffnet. Das kann man gut, aber auch schlecht finden. Ob der Überraschungshit von James Tynion IV und Werther Dell’Edera überhaupt beabsichtigt, konkreter zu werden, ist derzeit noch nicht absehbar.

Dessen ungeachtet erzeugt die Serie gekonnt ihre Spannung und eine enorme Sogwirkung. Das Artwork von Werther Dell’Edera ist bereits jetzt untrennbar mit dem Werk verbunden und Ausdruck besonderer Eigenständigkeit und Kreativität.

Fazit

„Something is killing the Children 3“ bedient die gleichen Stärken wie die Vorgänger, endet für den einen oder anderen aber sicherlich unbefriedigend interpretationsoffen und wirft noch immer neue Fragen auf.


Something is killing the Children. Band 3

Inhalt

Das beschauliche Archer’s Peak ist komplett abgeriegelt, denn die Monstersituation ist eskaliert und Erica Slaughter hat die Kontrolle endgültig verloren. Das Haus Slaughter muss anrücken, um aufzuräumen und zu verhindern, dass das Morden sich zu weit ausbreitet. Dabei kommt Erica jedoch der Verdacht, dass die wahre Bedrohung ganz woanders liegt. Und dass sie aufzuhalten mehr kosten könnte, als irgendjemand bezahlen kann …

(Quelle: Splitter Verlag)

Autor

James Tynion IV
ist ein amerikanischer Comicbuch-Autor. Er ist vor allem für seine Arbeit an Batman bekannt.

(Quelle: Wikipedia)

James Tynion IV – Twitter

Details

Format: Hardcover, Bookformat
Veröffentlichung: 20.10.2021
Seitenzahl: 144
ISBN: 978-3-96219-559-5
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage: Splitter Verlag

Copyright Cover: Splitter Verlag



Über den Autor

Fabian
"Du lächelst wie jemand, der keine Ahnung hat, wozu ein Lächeln überhaupt gut ist." (Das kleine, blaue, geflügelte Einhorn Happy, in: Happy!)