Review
Jenen, die gute Horrorliteratur lieben, ist Richard Laymon sicherlich ein Begriff. Dieser leider viel zu früh verstorbene Kultautor hat eine Menge Veröffentlichungen vorzuweisen und seine Werke genießen eine sehr hohe Beliebtheit. Dabei hat er im Vergleich zu anderen Autoren des Genres eine extreme Bandbreite von Themen behandelt und man kann sogar behaupten, dass er bei fast jedem Buch auch stilistisch einen neuen Weg gegangen ist.
In „Kill for Fun“ finden sich nicht weniger als zwölf Kurzgeschichten aus der Feder von Richard Laymon, die einen guten Überblick darüber geben, wie kreativ Richard Laymon stets schrieb.
Seien es Zombies, Skelette oder einfach Irre, die durchdrehen, Richard Laymon versteht es meisterhaft, seine Figuren surrealen sowie grausamen Situationen auszusetzen. Doch manchmal sind seine Geschichten auch ziemlich glaubhaft oder es stirbt überraschenderweise sogar niemand.
„Kill for Fun“ bietet diesbezüglich große Abwechslung. Gemein haben die enthaltenen Erzählungen lediglich, dass sie auch die sexuelle Ebene recht explizit beschreiben, denn die erotische Komponente findet sich – mal mehr, mal weniger im Fokus stehend – in jeder der zwölf Erzählungen.
Davon abgesehen sind die Geschichten sowohl inhaltlich als auch von der enthaltenen Brutalität sehr verschieden. Auch in diesem Aspekt zeigt sich das große Talent von Richard Laymon: Er kann die Gewalt eher nebenbei beschreiben und so vermitteln, dass es ganz normal ist, dass sie stattfindet. Oder aber er zelebriert es regelrecht, seine Leser mit extrem umfangreicher und möglichst detaillierter Beschreibung extremer Brutalität zu schocken.
„Kill for Fun“ ist – Richard Laymon typisch – recht einfach geschrieben. Denn bei Laymon geht es nicht darum, dass Figuren komplex ausgearbeitet oder Schauplätze möglichst detailliert beschrieben werden. Man erfährt das Nötigste und das genügt auch. Denn wofür soll man sich einen Charakter in allen Facetten ausmalen, wenn er ohnehin stirbt? Diese Maxime verfolgt Laymon konsequent. Er gibt dem Leser nur ein notwendiges Maß an Informationen an die Hand und überlässt die finale Ausarbeitung dessen Fantasie. Vielleicht ist auch dies ein Faktor, der Laymons Bücher so genial macht.
Man kann also sagen, dass „Kill for Fun“ ein Buch ist, das Fans des Horrorgenres und des Autors gleichermaßen begeistern wird.
Zudem denke ich, dass es ein guter Einstieg in die Welt von Richard Laymon ist, da „Kill for Fun“ eine große Bandbreite seines Schaffens in komprimierter Form enthält.
Allerdings sollte man zusätzlich beachten, dass es bei Geschichtensammlungen – auch wenn sie aus der Feder eines einzelnen Autors stammen – nie einfach ist, jeden Leser komplett zu begeistern, da die enthaltenen Erzählungen natürlich unterschiedliche Themen behandeln und somit auch unterschiedliche Leser ansprechen. Es ist sicherlich kaum bis gar nicht möglich, jemanden zu finden, der wirklich alle enthaltenen Texte mag, ich denke aber dennoch, dass die meisten Leser zumindest einen Großteil dieses Buches verschlingen und lieben werden.
Klappentext
12 gnadenlose Geschichten des Kultautors.
Wie böse Deine Fantasie auch sein mag – die von Richard Laymon ist schlimmer!
(Copyright: Festa Verlag)
Autor
Richard Laymon wurde am 14. Januar 1947 in Chicago geboren. In den 60ern zog seine Familie nach Südkalifornien. Er machte den BA in Englischer Literatur an der Willamette Universität in Oregon und einen MA an der Loyola Universtät in Los Angeles. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich zunächst als Lehrer, Bibliothekar und Gutachter für ein Anwaltsbüro.
Erste kürzere Werke, zumeist Thriller oder Kriminalgeschichten, erschienen zu Beginn der 1970er in Magazinen wie Ellery Queen, Alfred Hitchcock und Cavalier. Bereits damals verwendete Laymon, vorsichtig zunächst noch, Elemente des Grotesken und Bizarren. Erst später begann er mit dem Schreiben geradliniger Horrorstories, ohne sich explizit um Genregrenzen zu kümmern.
Der Roman The Cellar (1980) entwickelte sich zum Bestseller. Zahllose Taschenbuch- und Hardcoverausgaben machten den Titel um das Beasthouse in Malcas Point zum erfolgreichsten des Autors.
Laymon schrieb etwa 50 Romane und sein Ruf wuchs beständig, bis er am Valentinstag, den 14. Februar 2001, völlig unerwartet an einem Herzanfall starb.
(Copyright: Festa Verlag)
Details
Format: Paperback; Umschlag in Festa-Lederoptik
Veröffentlichung: 11.03.2014
Seitenzahl: 320
ISBN: 978-3-86552-265-8
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage: Festa Verlag
Copyright Cover: Festa Verlag
Laymon hat für mich den gleichen Stellenwert wie Mr. King: Ein absoluter Meister! Und genauso gilt für Laymon auch: Entweder, man liebt ihn oder man findet ihn einfach nur doof.
Ich habe „damals“ mit „Die Insel“ meine Erstbegegnung mit ihm gehabt und kann bis heute nicht sagen, wieso mich der Stil und die Story dermaßen begeistert hat. Ich nehms einfach so hin und bleibe Laymon-Fan! Schade, dass der Mann schon tot ist!
Liebe Grüße
Bine