Review

Da ist es nun, das Finale, auf das Autor Ransom Riggs mit seiner „Besondere Kinder“-Buchreihe seit Erscheinen des ersten Teils („Die Insel der besonderen Kinder“, das zudem von Tim Burton verfilmt wurde) über sechs Bände (plus eines Bonus-Kurzgeschichtenbands namens „Die Insel der besonderen Kinder“) hingearbeitet hat. Dieses trägt den Namen „Die Zukunft der besonderen Kinder“ – und um nichts weniger als das geht es auch.

Über die Zukunft der Besonderen

Ein letztes Mal steht also nichts Geringeres als die Zukunft aller Besonderen auf dem Spiel.

Um diesen vermeintlichen Untergang zu verhindern, stürzen sich Protagonist Jacob Portman und seine außergewöhnlichen Freunde in ein ebenso außergewöhnliches Urban Fantasy-Abenteuer, das erneut mit historischen Fotografien aufbereitet und unterfüttert wird. Ein Ansatz, der von Buch 1 an überzeugen konnte und auch im finalen Band begeistert. Eine perfekte Auswahl an Bildern, an perfekt gewählter Stelle im Buch platziert und auch die Quantität der Bilder wirkt im Rahmen des 512 Seiten starken Werkes sehr ansprechend. So liefert Riggs partiell eine visuelle Stütze zu seinem Geschriebenen, das jedoch auch ohne diese Beigabe sehr plastisch und detailreich daherkommt, sodass die Geschichte für die Leser:innen lebhaft vorstellbar ist.

Diese dürfen sich über ein Wiedersehen mit allen lieb gewonnenen Charakteren freuen und fiebern bei einer mit ausreichend Spannung versehenen Handlung mit. Wenngleich ein Happy End eigentlich vorprogrammiert war, reißt der Spannungsbogen bis dahin nicht ab.

Ransom Riggs (Copyright: Tahereh Mafi)

Unter anderem sorgen diesbezüglich kleine überraschende Wendungen für actionreiche Spitzen, die jedoch selten für jüngere Leser:innen zu empfehlen sind.
Obschon die Figuren mit viel Identifikationspotenzial durch ihr unterschiedliches Alter eine breite Leserschaft ansprechen dürften, fallen einige Szenen sehr blutig und gewalttätig aus. Diese beschreibt der Autor auch entsprechend bildlich und (trotz der Fantasy-Elemente) authentisch, dass selbst weniger Zartbesaitete so manches Mal schlucken könnten.

Mit zunehmender Seitenzahl steigen jedoch nicht nur die Spannung, Action und Gewaltsequenzen, auch nehmen die Lektoratsfehler – wenn auch der eher flüchtigen Art – zu. In der Masse für das geschulte Auge etwas störend, schränken sie den Lesefluss jedoch nicht ein.

Dieser ist insgesamt sehr angenehm. Von Längen keine Spur und sprachlich niveauvoll geschrieben, liest man den Roman im Nu aus. 

Fazit

Nachdem einige Bände der Reihe eher eine Lückenfüller-Position einnahmen, holt Ransom Riggs in „Die Zukunft der besonderen Kinder“ zu einem fulminanten finalen Schlag aus. All seine Stärken, die er bereits im Auftakt unter Beweis gestellt hat, finden sich darin nun wieder und hinterlassen einen ausschließlich positiven Gesamteindruck seines Abschlussbandes. Das stimmt die Leser:innen versöhnlich, obwohl hiermit ein letztes Mal in das Universum der „besonderen Kinder“ abgetaucht wird. Mehr noch sind am Ende alle noch offenen Fragen geklärt und ein teils gar emotionales Ende gefunden worden, sodass das Buch mit einem lachenden und weinenden Auge schließlich geschlossen wird. Ein würdiges Ende für eine interessante Buchreihe, die bis zum Schluss gezeigt hat, was Fantasy (noch) alles kann.


Die Zukunft der besonderen Kinder: Roman (Die besonderen Kinder, Band 6)

Trailer zur Verfilmung

Handlung

Ein hasserfüllter Feind – eine allerletzte Chance.
Denn die Zukunft der Welt entscheidet sich in einem gnadenlosen Wettlauf.

Das Letzte, was Jacob Portman sieht, bevor die Welt untergeht, ist ein schreckliches, vertrautes Gesicht. Dann erwachen er und Noor Pradesh an jenem Ort, an dem alles begann – im Haus von Jacobs Großvater Abe in Florida.
Jacob weiß zwar weder, wie sie dort hingelangt sein können, noch, weshalb sie überhaupt noch leben. Aber eines weiß er mit tödlicher Sicherheit: Caul ist aus der Bibliothek der Seelen zurückgekehrt. Jetzt bleibt den besonderen Kindern nur noch eine letzte Hoffnung: Noor zum Treffpunkt der sieben Prophezeiten zu bringen. Falls sie die Hinweise auf dessen geheime Lage entschlüsseln können …

(Quelle: Knaur Verlag)

Autor

Ransom Riggs
wuchs in einem kleinen Fischerdorf im südlichen Florida auf, einer Region, in der sich viele Amerikaner zur Ruhe setzen. Um nicht vor Langeweile zu sterben, begann er, in Musikbands zu spielen und mit seinen Freunden Filme zu drehen. Später studierte er in Ohio und Los Angeles Literatur und Filmproduktion.
Ransom Riggs dreht heute Werbefilme für Firmen wie Absolut Vodka und Nissan und arbeitet als Drehbuchautor, Journalist und Fotograf.

(Quelle: Knaur Verlag)

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Reihe

Die Fantasy-Reihe „Die besonderen Kinder“ umfasst folgende Bände:

• Die Insel der besonderen Kinder
• Die Stadt der besonderen Kinder
• Die Bibliothek der besonderen Kinder
• Die Legenden der besonderen Kinder (Bonus innerhalb der Reihe)
• Der Atlas der besonderen Kinder
Das Vermächtnis der besonderen Kinder
• Die Zukunft der besonderen Kinder

Details

Format: Hardcover; gebunden mit Schutzumschlag
Vö-Datum: 01.12.2021
Seitenzahl: 512
ISBN: 978-3-426-22659-9
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage: Knaur Verlag

Copyright Cover: Knaur Verlag



Über den Autor

Conny
"Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert." - Oscar Wilde