Review
Mit seiner „Besondere Kinder“-Trilogie erschuf Autor Ransom Riggs außergewöhnlichen Stoff im Fantasybereich, dessen Potenzial auch dem Filmkünstler Tim Burton nicht lange verborgen blieb.
So kam der erste Band „Die Insel der besonderen Kinder“ 2016 in die Kinos und auch mit dem Finale „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ spielt Riggs Herrn Burton den Ball für eine weitere potenzielle Verfilmung gekonnt zu. Durch die erdachten detailreich beschriebenen Schauplätze und Charaktere entstehen bereits beim Lesen zahlreiche spektakuläre Bilder vor dem geistigen Auge, die wie gemacht für eine Arbeit à la Burton scheinen.
Dazu trägt neben der Detailverliebtheit des Autors bei Settings und Figuren auch der innovative Ansatz bei, alte authentische Fotografien innerhalb des Buches an passender Stelle zu platzieren und deren Inhalte in die Geschichte einzuflechten.
Entsprechend startet der Abschlussband „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ auch mit einer kurzen bebilderten Einführung in die einzelnen Figurengruppen, bevor Ransom Riggs auch schon gleich in Kapitel 1 loslegt und seine Leser mitten ins Geschehen katapultiert.
Nahm der mittlere Band „Die Stadt der besonderen Kinder“ im Vergleich zum Auftakt und Finale eher eine überbrückende Funktion ein, indem der Inhalt repetitive Züge zum Vorgänger (und Nachfolger) aufwies, schließt Ransom Riggs nun wieder an die Qualitäten des ersten Teils an und bringt alle offenen Handlungsstränge zu einem befriedigenden Ende. Dabei muss der Leser auch auf emotionale Momente nicht verzichten, die jedoch weitaus intensiver hätten dargestellt werden können.
Etwas zurückhaltend fällt zudem der „Showdown“ aus, der angesichts der vorausgegangenen Strapazen der Hauptfiguren doch sehr einfach und beinahe gewöhnlich kreiert wird. Ransom Riggs scheint dabei an Durchhaltevermögen verloren zu haben, die Leser mit seinen innovativen Ideen bis zum Schluss zu begeistern.
Bis es jedoch so weit ist, dass die „Besondere Kinder“-Trilogie ihr Ende findet, das immerhin logisch und abgeschlossen ausfällt, verfolgt man gerne die Abenteuer der über drei Bände lieb gewonnenen Charaktere und wird sich auch an neuen Gesichtern sehr erfreuen, die dem Roman eine zusätzliche Dynamik verpassen.
Obwohl „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ nicht ganz ohne – mal mehr und mal weniger subjektiv bedingte – Kritikpunkte auskommt, liegt mit der gesamten Trilogie dennoch eine Veröffentlichung vor, die dem Fantasy Genre frischen Wind verpasst und gezeigt hat, dass es nicht immer klassischer Zutaten bedarf, um Leser fesseln und in andere Welten führen zu können.
Trailer zur Verfilmung
Inhalt
Der dritte Band der „Besonderen Kinder“-Trilogie von Ransom Riggs
Nachdem ihre Freunde von den feindlichen Wights entführt wurden, machen Jacob und Emma sich auf eine gefährliche Suche, um sie und die gefangenen Ymbrynen – so nennen sich die Schutzpatroninnen besonderer Kinder – zu befreien.
Die Spur führt sie in die Zeitschleife Devil’s Acre, wo der Abschaum der Gesellschaft der Besonderen lebt, und schließlich zur geheimen Festung der Wights. Dort decken sie ein noch größeres Geheimnis auf: Caul, Miss Peregrines böser Bruder, will die sagenumwobene „Seelenbibliothek“ Abaton finden und sich mithilfe der dort verborgenen Kräfte zum Herrscher der Besonderenwelt aufzuschwingen. Und Jacob ist der Schlüssel dazu …
(Quelle: Knaur Verlag)
Autor
Ransom Riggs wuchs in einem kleinen Fischerdorf im südlichen Florida auf, einer Region, in der sich viele Amerikaner zur Ruhe setzen. Um nicht vor Langeweile zu sterben, begann er, in Musikbands zu spielen und mit seinen Freunden Filme zu drehen. Später studierte er in Ohio und Los Angeles Literatur und Filmproduktion.
Ransom Riggs dreht heute Werbefilme für Firmen wie Absolut Vodka und Nissan und arbeitet als Drehbuchautor, Journalist und Fotograf.
(Quelle: Knaur Verlag)
Ransom Riggs – Homepage
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Reihe
Band 01 – Die Insel der besonderen Kinder
Band 02 – Die Stadt der besonderen Kinder
Details
Format: Taschenbuch
Vö-Datum: 02.11.2016
Seitenzahl: 544
ISBN: 978-3-426-52027-7
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage: Knaur Verlag
Copyright Cover: Knaur Verlag