Review
Eine Parodie ist eine verzerrende, übertreibende oder verspottende Nachahmung eines Werks, eines Genres oder einer Person(engruppe) in deren wiedererkennbarem Stil. „Die ultimative Parodie“ (auf „Der Herr der Ringe“) ist „Der Herr der Augenringe“ von Autor J. R. R. Tollkühn und jenes Werk spart nicht an Spott und Ulk.
Bereits 1969 erschien dieses Büchlein erstmals; geschrieben von den Harvard-Studenten Henry N. Beard und Douglas C. Kenney, beide Mitglieder des „Harvard Lampoon“, einer Satire-/Humor-Gruppe der amerikanischen Harvard University. In den 80er Jahren folgte dann die deutsche Übersetzung. Nun, 25 Jahre nach Erscheinen der Erstveröffentlichung, kommt eine Neuübersetzung und diese fällt laut des Verlags Yes Publishing „modern und politisch einigermaßen korrekt“ aus.
Damit ist das einstige Kultwerk nun in überarbeiteter Fassung auf Deutsch wieder erhältlich (und ersetzt die einstigen humorvollen Seitenhiebe auf das damalige Zeitgeschehen durch aktuelle Bezüge).
Zur Handlung
Eine fluchtartige Abreise, ein dräuender Krieg, ein verwunschener Ring – alles gute Vorwände, um einen Zahnarzttermin abzusagen.
Zudem mehren sich die Horden des Bösen und der schurkische Herr der Augenringe ist aus dem Sabbatical zurück. Wird er den Großen Ring an sich reißen? Und damit die Weltherrschaft und einen Stammplatz in sämtlichen Talkshows?
Hoffentlich nicht! Denn ein kleiner, pelziger Halbheld namens Froyo macht sich zusammen mit einem windigen Zauberer und ein paar falschen Freunden auf den Weg, um sein heimeliges Augenland und am Ende sogar die ganze westliche Welt vor dem Untergang zu retten. Vielleicht aber auch nicht, denn hier wird nicht gespoilert!!!
Darüber hinaus enthüllt dieses satirische Werk […] schmutzige Details über Sandalf, Dildo, Froyo und ihre Gefährten und vereint all die Schweinereien in einem Band, die uns der Verfasser von „Der Herr der Ringe“ verschwieg!
(Quelle: Yes Publishing)
Die Umsetzung
Überflüssiges Machwerk für die einen, Quintessenz des Tollkühnschen Gesamtwerks für die anderen.
Welche Meinung man sich über „Der Herr der Augenringe“ bilden wird, hängt logischerweise sehr vom Humor des Werkes ab. Der hier präsentierte Klamauk wirkt teils mit viel Liebe zum Detail umgesetzt, teils einfach nur sinnlos heruntergeschrieben. In diesem „qualitativen“ Zwiespalt sorgen mal intelligente Wortspielereien für Schmunzler, mal kommen grobschlächtige Albernheiten zum Zug, die dann ab und an gerne auch mal über das Ziel hinaus schießen.
Diesbezüglich werden sich die Geister also scheiden, aber Humor ist ja bekanntlich, wenn man trotzdem lacht.
Absprechen kann man dem Werk jedoch seine Kurzweil nicht. Die überschaubaren 192 Seiten sind im Nu ausgelesen und die meiste Zeit fühlt man sich auch gut und mit einem stets bemerkbaren Augenzwinkern unterhalten. Zu einem wiederholten Lesen lädt das Buch jedoch nur bedingt ein. Hat man sich das Kultwerk einmal zu Gemüte geführt, ist diese Zeit zwar nicht vergeudet gewesen, man ist aber auch nicht um einen „erlesenen“ Schatz reicher geworden.
Fazit
Wer als „Herr der Ringe“-Fan Humor versteht, der sollte auf diesen irrsinnigen Ausflug in diese etwas andere fantastische Welt (oder besser gesagt auf die Verballhornung von Mittelerde und seiner Geschöpfe) nicht verzichten. Allein die gezeichnete Karte von „Intererde“ (S. 14 & 15) mit all ihren Details und lustigen Namen deutet schon auf den Einfallsreichtum der für diese Parodie Verantwortlichen hin, die zwar nicht immer mit ihrem Humor eine Punktlandung erzielen, aber für jeden humoristischen Geschmack etwas parat halten.
Der Herr der Augenringe. Die ultimative Parodie
Handlung
Die geniale Parodie auf „Der Herr der Ringe“ in einer neuen, modernen, politisch einigermaßen korrekten Übersetzung. Der Millionenbestseller endlich wieder auf Deutsch lieferbar!
Dieses satirische Werk enthüllt schmutzige Details über Sandalf, Dildo, Froyo und ihre Gefährten und vereint all die Schweinereien in einem Band, die uns der Verfasser von „Der Herr der Ringe“ verschwieg! Überflüssiges Machwerk für die einen, Quintessenz des Tollkühnschen Gesamtwerks für die anderen.
Die endgültige Parodie auf das größte Fantasy-Epos aller Zeiten ist selbst zum Kultbuch geworden und ist nun endlich in überarbeiteter Fassung erhältlich.
Eine fluchtartige Abreise, ein dräuender Krieg, ein verwunschener Ring – alles gute Vorwände, um einen Zahnarzttermin abzusagen.
Zudem mehren sich die Horden des Bösen und der schurkische Herr der Augenringe ist aus dem Sabbatical zurück. Wird er den Großen Ring an sich reißen? Und damit die Weltherrschaft und einen Stammplatz in sämtlichen Talkshows?
Hoffentlich nicht! Denn ein kleiner, pelziger Halbheld namens Froyo macht sich zusammen mit einem windigen Zauberer und ein paar falschen Freunden auf den Weg, um sein heimeliges Augenland und am Ende sogar die ganze westliche Welt vor dem Untergang zu retten. Vielleicht aber auch nicht, denn hier wird nicht gespoilert!!!
(Quelle: Yes Publishing)
Autor
J.R.R. (Jasper Rudi Rudi) Tollkühn
war ein britischer Schriftsteller und Philologe. Sein Roman »Herr der Augenringe« gilt als eines der unwichtigsten Fantasybücher der Neuzeit. Tollkühn entwickelte dafür sogar eine eigene Sprache, die er allerdings leider selbst nicht verstand. An seinem Mammutwerk arbeitete er mehrere Jahrzehnte, bis ihm endlich jemand zeigte, wie man eine Datei abspeichert.
(Quelle: Yes Publishing)
Details
Format: Softcover
Veröffentlichung: 17.05.2022
Seitenzahl: 192
ISBN: 978-3-96905-109-2
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage: Yes Publishing
Copyright Cover: Yes Publishing