Review
Mit „Crime Machine“ hat Howard Linskey ein beeindruckendes Debüt im Thriller-Sektor geschrieben. Es handelt sich im Grunde um einen relativ klassischen Mafia-Roman, allerdings mit der Besonderheit, dass sich der Protagonist kaum „die Finger schmutzig macht“, wie man im Jargon so schön sagt.
Vielmehr ist er in leitender, beratender Funktion bei einem großen „Unternehmen“ beschäftigt, welches zwar definitiv auf illegalem Weg eine Menge Geld verdient, jedoch stets darauf bedacht ist, kein Chaos zu stiften und niemanden grundlos zu verletzen oder gar zu töten.
Die Story von „Crime Machine“ erinnert daher durchaus ein wenig an den ultimativen Klassiker des Genres „Der Pate“, kopiert diesen aber nicht. Eher hat sich Linskey von diesem Meisterwerk inspirieren lassen und schafft seine eigene Welt der Mafiosi und Gangster.
Ähnlich wie in „Der Pate“ setzt Linskey bei seinem Buch vor allem auf starke Charaktere, die sehr komplex ausgearbeitet wurden und daher äußerst vielschichtig und authentisch wirken.
Insbesondere mit seinem Protagonisten, David Blake, hat sich Linskey sehr viel Mühe gegeben.
Doch es sind nicht nur die Figuren, die in „Crime Machine“ überzeugen, auch die Story kann sich sehen lassen. Diese startet bereits sehr stark, nimmt jedoch im weiteren Verlauf enorm an Fahrt auf, sodass man dieses Buch nur schwer wieder aus der Hand legen kann.
Da Linskey zwar eine sehr extreme Geschichte präsentiert, diese jedoch stets nachvollziehbar lässt, besitzt „Crime Machine“ eine große Authentizität. Der Autor bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen intensiver Handlung und ziemlicher Übertreibung, überschreitet aber zu keinem Zeitpunkt die Grenze zu Letzterem.
Durch die Tatsache, dass „Crime Machine“ durchgehend aus der Sicht „der Bösen“ geschrieben ist, entwickelt man zwangsläufig eine Art Sympathie für David Blake und seine „Kollegen“, obwohl sie klar das Gesetz brechen. Dieses tun sie jedoch mit Stil und vor allem mit Prinzipien, sodass der Leser sich bei allen „radikaleren“ Aktionen dieses Clans fragt, ob er ähnlich handeln würde und diese Frage zumeist mit einem „Ja“ beantworten kann.
„Crime Machine“ ist ein wunderbares Buch, welches den Leser einlädt, am fiktiven Leben eines großen und mächtigen Mafia-Clans teilzuhaben. Durch die sehr angenehme Schreibe des Autors, sowie die bereits angeführten Aspekte der sehr guten Charaktere sowie der genialen Story hat es Howard Linskey bereits mit diesem Debüt geschafft, ein ganz großer Player des Genres zu werden.
Fans des Genres sollten unbedingt zugreifen, denn bei diesem Buch macht man im Grunde nichts falsch.
Inhalt
David Blake hat eine weiße Weste. Soweit man in Newcastle eine haben kann, wenn man als Berater für einen skrupellosen Gangsterboss arbeitet. Als zigtausend Pfund Schutzgeld verschwinden, kommt David jedenfalls reichlich ins Schwitzen. Er hat 72 Stunden, das Geld wieder aufzutreiben – sonst ist er ein toter Mann.
(Copyright: Knaur Verlag)
Autor
Howard Linskey, geboren 1967 in der nordenglischen Grafschaft Durham, hat schon als Barkeeper, Catering Manager und Marketing Manager gearbeitet sowie als Journalist. Er schreibt für verschiedene britische Tageszeitungen, Zeitschriften und Websites. Mit seiner Familie lebt er in Hertfordshire nördlich von London. Sein Debüt, „Crime Machine“, wurde von der Kritik in Großbritannien, den USA und Deutschland hoch gelobt.
(Copyright: Droemer Knaur)
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Details
Format: Taschenbuch
Vö-Datum: 02.07.2012
Seitenzahl: 384
ISBN: 978-3-426-51036-0
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage: Knaur Verlag
Copyright Cover: Knaur Verlag