Review

„Lost God – Das Jüngste Gericht“ heißt der als Apokalypse-Thriller deklarierte Roman des Schweizer Autors Gregor Spörri.

Von alten Mythen, der Ancient-Aliens-These und einem Schock-Erlebnis des Autors

Dessen Ausgangsbasis bildet ein eigenes Erlebnis bzw. eine Entdeckung in den 80er Jahren – das sogenannte Relikt von Bir Hooker (weitere Infos hierzu auf der Homepage des Autors). Seine damaligen Tagebuchaufzeichnungen bilden den Prolog zu „Lost God – Das Jüngste Gericht“.

Gregor Spörri präsentiert darin quasi seine Geschichte bzw. Erklärung zur Herkunft dieses bis heute rätselhaften Reliktes. Dabei vereint er Elemente des Katastrophen-Thrillers und der Science-Fiction-Literatur und verbindet diese mit aktuellen, politischen Ereignissen, wie zum Beispiel dem Terror durch islamische Fundamentalisten.

Anleihen bei Kino-Blockbustern („Independence Day“) und Literatur-Klassikern („Krieg der Welten“) sind unschwer zu erkennen – und durchaus gewollt, kokettieren die Protagonisten doch in einigen Szenen direkt mit den genannten Vorbildern.

Der Roman als solcher

Der Roman als solcher liest sich angenehm, wenngleich der Reportagen-Stil, den der Autor in einem Großteil des Romans verwendet, durchaus gewöhnungsbedürftig ist.
Zudem ist die Handlung in der Gegenwartsform verfasst, was die Leser direkter an den Geschehnissen teilhaben lässt.

Die Protagonisten hingegen werden nur langsam eingeführt. Damit bleibt lange eine gewisse Distanz zur Leserschaft bestehen.

Die eigentliche Romanhandlung wird durch die bereits erwähnten, langen Passagen im Stile von TV-Dokumentationen und/oder Reportagen unterbrochen. Zudem gibt es viele Schauplatzwechsel. Zu den dramatischen Ereignissen im Buch passen diese reportagen-artigen Passagen allerdings wieder gut, zeigen diese doch schnell und auf sehr drastische, manchmal auch schockierende Weise die globalen Auswirkungen.

Ebenso erschreckend offenbart sich in „Lost God – Das Jüngste Gericht“ auch wieder einmal die Fehleinschätzungen etablierter Wissenschaften und die Hilflosigkeit der Regierungen, ja der gesamten Menschheit, angesichts einer kosmischen Bedrohung.

Erich van Däniken meets Donald Trump

Eine mutige Entscheidung von Gregor Spörri ist das gemeinsame Agieren von fiktiven und real-existierenden Charakteren in seinem Roman. Besonders bei letztgenannten ist ihm das Treffen von Paläo-SETI-Urgestein Erich von Däniken mit US-Präsident Donald Trump hervorragend gelungen. Hier erreicht der Autor seine Leser direkt, sind doch gerade diese beiden Persönlichkeiten durch ihre Medienpräsenz genügend bekannt.

Eine Frage des Timings

Das Timing einzelner Szenen im Roman erscheint mitunter etwas unausgewogen. Während zum Beispiel dem Start des Space Shuttles sehr viel Raum gegeben und sämtliche damit einhergehenden Geschehnisse sekundengenau beschrieben, fast schon protokolliert werden, ist die Liebesbeziehung zwischen dem NASA-Piloten Tom Tayler und der Journalistin Sally Brown, gerade wegen der großen zeitlichen Sprünge, anfangs nur schwer nachvollziehbar.

Das Ende: schlüssig, aber spannungsarm

Gregor Spörri (Copyright: Sabine Wunderlin)

Die eigentliche Romanhandlung und auch das Ende sind jedoch in sich schlüssig.

Der Schluss überrascht letztendlich auch mit seiner Aussage und Interpretation der vergangenen und gegenwärtigen Geschehnisse.
Nichtsdestotrotz werden diese allerdings recht spannungsarm dargeboten. Statt der einfachen Präsentation – auch für die Leser – hätten bei den betroffenen Charakteren das Erkennen und Begreifen der Ereignisse in Vergangenheit und Gegenwart schrittweise und durch eigenes, aktives Handeln erfolgen können.

Hier wäre noch zusätzliches Potenzial für ein abenteuerlich-spannendes Finale gewesen.

Fazit

Für Fans von Erstkontakt-Romanen, die zudem einer gehörigen Portion Paläo-SETI-Elementen nicht abgeneigt gegenüberstehen, ist „Lost God – Das Jüngste Gericht“ auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

 

Teaser

Inhalt

Über der Erde erscheint ein zigarrenförmiges UFO so groß wie ein 40-Tonnen-LKW. Auf dem Rumpf prangt die Gravur einer Mondsichel. Ancient-Aliens-Forscher Erich von Däniken kennt das Zeichen von einer uralten Götterdarstellung her. Er prophezeit der Welt einen Götterschock. Russland und China planen das mysteriöse Objekt mittels einer Weltraummission zu erkunden, doch US-Präsident Donald Trump will um jeden Preis der Erste sein. Und er will mehr, als das um die Erde kreisende UFO zu erkunden. Wenige Monate später hebt in Cape Canaveral ein altes Space Shuttle ab. Die Besatzung der nochmals flugtüchtig gemachten ‚Atlantis‘ soll das UFO einfangen und im Frachtraum zur Erde bringen. Aber kaum ist das Shuttle gestartet, stürzen rund um den Globus riesige Kugeln vom Himmel und die Welt gerät in einen Strudel katastrophaler Ereignisse. Doch das ist erst der Anfang …

LOST GOD ist ein auf alten Mythen, der Ancient-Aliens-These und einem Schock-Erlebnis des Autors basierender SciFi-Thriller, dessen fesselnde Handlungsstränge auf ein apokalyptisches Finale zusteuern.

(Quelle: Homepage zum Buch)

Lost God – Homepage

Autor

Gregor Spörri
wurde 1955 in Basel geboren.
Nach Schule, Berufsausbildung und Militär gründete er eine Design & Konzeptwerkstatt, die er bis heute betreibt.

1988 reiste Spörri nach Ägypten, um Ideen zu sammeln für eine Clubeinrichtung. Der Geschäftsmann und Abenteurer hatte aber noch etwas anderes vor: Er ließ sich für einen Selbstversuch eine Nacht lang allein in der Großen Pyramide einschließen. Das Unterfangen brachte ihn mit einem Grabräuber zusammen, der mehr über die Pyramiden zu wissen schien als so mancher Ägyptologe. Am Ende des Treffens gestattete der alte Araber dem Schweizer einen Blick auf seinen Familienschatz, zu dem ein grausiges Relikt gehörte. Spörri war schockiert, denn es handelte sich offensichtlich um die abgehackte Gliedmasse eines menschenartigen Monsters. Die Bilder davon gingen um die Welt und lösten einige Kontroversen aus.

War das unheimliche Relikt der lange gesuchte Beweis für die Existenz frühgeschichtlicher Riesen (Nephilim), wie sie in alten Mythen, Apokryphen und der Bibel vorkommen? Waren ihre Erzeuger die Söhne des Himmels – die gefallenen Engel, wie es in den alten Schriften heißt? Steht der Menschheit eine Rückkehr dieser himmlischen Mächte bevor, wie von fast allen Religionen prophezeit?

Die Sache ließ Spörri nicht mehr los. Der Forscherdrang in ihm war geweckt. Während seinen jahrelangen Freizeit-Recherchen, die höchst Erstaunliches ans Licht brachten, entwickelte er verschiedene Thesen zur wahren Wesenheit der Himmlischen. Für eine Publikation seiner Forschungsarbeit als Fachbuch blieben jedoch zu viele Fragen offen. Spörri fürchtete, als Verschwörungstheoretiker zu enden. In seiner Not bekam er von einem Bekannten, dem Schweizer Künstler H.R. Giger, einen Rat: »Verarbeite deine Thesen und Fantasien in einem Roman, dann kann man dir nichts nachsagen.« Spörri, der bis zu seinem 55. Lebensjahr nur Geschäftskorrespondenzen verfasst hatte, nahm die Herausforderung an.

Bisher sind zwei Romane von ihm erschienen. Ein dritter befindet sich in Arbeit.

(Quelle: Homepage zum Buch)

Gregor Spörri – Homepage

Details

Format: Taschenbuch, Softcover
Vö-Datum: 12.10.2017
Seitenzahl: 300
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3952486016
Verlag: Z-Productions

Copyright Cover: Z-Productions



Über den Autor

Conny
"Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert." - Oscar Wilde