Review
Inzwischen haben wir es uns hier schon zur Tradition gemacht, über die klassischen Eskapaden von Wade Wilson zu berichten („Deadpool Killer-Kollektion: Gott für einen Tag (Band 9)“, „Deadpool Killer-Kollektion: Krawall im All (Band 10)“, „Deadpool Killer-Kollektion: Held für Kopfgeld (Band 11)“).
Mittlerweile sind wir mit der „Deadpool Killer-Kollektion 12: Solo für zwei Killer“ (insbesondere US-Deadpool #52-56, von Mai bis September 2001) bereits im Jahre 2001 und mitten in der Ära der Autoren Jimmy Palmiotti und Buddy Scalera angekommen. Diese hatten den Autorenjob zuvor von Christopher Priest übernommen und die (Miss-)Geschicke des irrsinnigen Söldners – mit frischem Wind – in eine neue Richtung gelenkt.
Im Fokus der vorliegenden klassischen Ausgabe stehen – wie das Cover-Artwork schon offenbart – gleich zwei Antihelden: Deadpool Wade Wilson und Frank Castle alias der Punisher (deren aktuelles Aufeinandertreffen „Deadpool vs. Punisher“ haben wir im November 2017 vorgestellt). Das Kernstück der hier enthaltenen Fehde ist auch schon in „Deadpools Greatest Hits: Die Deadpool Anthologie“ enthalten.
Zu dem heftigen Duell zwischen Wade und Frank kommt es aufgrund eines heiklen Mafia-Testaments, das vom Spross und Erben der Gnucci-Mafiasippe verlangt:
Das Subjekt der Rache? Der Punisher.
Der Auftraggeber? Peter Gnucci, Neffe der legendären verstorbenen Ma Gnucci.
Der Auftragskiller? Der großmäulige Söldner und Spezialist für schnelle Tode und flache Witze Deadpool. Dafür, dass er Frank ausknipst, wird dem Söldner eine fürstliche Entlohnung zugesagt, der er nicht widerstehen kann. Wie das ausgeht, müsst ihr natürlich selbst nachlesen.
Außerdem bekommt es Wade mit zwei ebenso heißen wie durchgeknallten meuchelnden Blondinen-Zwillingen, die zuvor einen berühmten Rockstar ermordet haben, zu tun. Das stattliche Kopfgeld möchte sich der Söldner mit der großen Klappe natürlich nicht entgehen lassen. Ferner lässt sich Wade von zwei skurrilen Omis dafür anheuern, einen Störenfried zu erledigen. Und als wäre das alles nicht schon Arbeit genug für einen bescheidenen Söldner, so tritt auch noch seine On-Off-Geliebte und Bettgenossin Copycat zurück in sein Leben, die ihm mit ihrer rasenden Eifersucht allerhand zusätzliche Probleme bereitet.
Die zwölfte Ausgabe der Deadpool-Klassiker bietet einen bunten Strauß abwechslungsreicher, kurzweiliger und vergnüglicher Unterhaltung mit gelegentlicher harter Action. Viele von Wades Sprüchen wirken weniger hölzern als in so mancher Ausgabe zuvor und die Gags sind zumeist treffsicher untergebracht. Insbesondere bei der Episode, in der sich DP von zwei vermeintlich liebenswerten alten Damen, die aber eigentlich absolut erbarmungslos sind, für einen Mord anheuern lässt, bleibt kein Auge trocken. Das erinnert mitunter auch an den Road Runner und Wile E. Coyote, wenn Pool mit ausgeklügelten Fallen versucht, sein Ziel zu liquidieren.
Einzig die Leser, die antreten, um die volle Dosis des (ersten) Duells zwischen Wade Wilson und Frank Castle zu genießen, dürften etwas enttäuscht werden, da deren Schlagabtausch hier nicht so viel Platz einnimmt, wie sich der eine oder andere womöglich erhofft. Die Ausgabe ist vom Gesamteindruck vielmehr episodenhaft und das rasante Aufeinandertreffen des coolen Duos ist nur ein Abschnitt unter insgesamt vieren.
Alles in allem bleiben die Deadpool-Klassiker eine runde Sache, die sich Fans des bekloppten Söldners nicht entgehen lassen sollten.
Inhalt
Der neueste Band voll echter Deadpool-Klassiker steht im Zeichen des ersten Duells zwischen Wade Wilson und Frank Castle. Denn Wade lässt sich vom Gnucci-Mafiaclan anheuern, den Punisher zu erledigen! Doch auch mörderische Killer Chicks sowie Wades grausame Gespielin Copycat sorgen für Ärger.
(Quelle: Panini Comics)
Details
Format: Softcover
Vö-Datum: 20.03.2018
Originalausgaben: Deadpool (1997) 52- 56 /Â X-Men Unlimited 28
Seitenzahl: 132
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage:Â Panini Verlag
Copyright Cover: Panini Verlag