Review
Was bisher geschah
Der obdachlose und verwahrloste Straßenjunge Marcus Lopez hat den Bordstein verlassen und ist an einem verrückten Ort untergekommen: King’s Dominion, der Akademie der tödlichen Künste.
Dort werden in aller Regel die Sprösslinge der weltweit erfolgreichsten Verbrecherfamilien aus Mafia, Yakuza, Triaden & Co. zu den Killern von Morgen ausgebildet. Marcus ist hier das unbeschriebene Blatt („Deadly Class 1: Die Akademie der tödlichen Künste“).
Trotz seines depressiven Wesens gelingt es Marcus nicht bloß, das Herz der leidenschaftlichen Maria zu gewinnen, sondern er landet auch noch bei der unterkühlten Saya. Während einer Schlacht gegen verrückte Rednecks und Hillbillies erfährt Maria von dem Techtelmechtel, sodass neben dem gewaltigen Chaos des Kampfes auch das Gefühlschaos im Inneren perfekt ist („Deadly Class 2: Kinder ohne Heimat“).
Snake Pit
Mit „Deadly Class 3: Die Schlangengrube“ holt der Cross Cult-Verlag nunmehr erstmals die US-Ausgaben „Deadly Class #12-16″ nach Deutschland.
Das brillante Team aus Autor Rick Remender und Zeichner Wesley Craig, die auch die Ko-Schöpfer der Image Comics-Reihe sind, bleibt hier freilich unverändert. Hinsichtlich der Farben übernimmt indes Jordan Boyd ab US-Ausgabe 15 für den bisherigen Koloristen Lee Loughridge.
Die dritte Auskopplung von „Deadly Class“ beginnt unglaublich temporeich und mit geradezu herrlich überzogenen Actionsequenzen.
Die gewohnte Mischung
Nachdem die Clique von Marcus und Maria für den Tod von Chico Salazar, seines Zeichens Ex-Freund von Maria und Syndikat-Erbe, verantwortlich ist, hat es dessen Vater, ein Latino-Gangsterboss, auf die Jung-Killer abgesehen. Dabei hält sich der Boss eher im Hintergrund, denn schließlich hat er seine brutalen Schergen dabei. Nach einigen absurden Actionszenen mit einigen Gewaltspitzen wechselt jedoch der Ton der Geschichte.
„Herpes. Schwanzherpes. Für immer. Ich muss jedem Mädchen sagen, dass mich zu ficken ein Ticket für lebenslangen Vaginalausschlag ist. Ich werde für immer alleine bleiben. Allein mit Herpes auf meinem Schwanz.“
(Auszug aus einem Selbstgespräch von Marcus, in „Deadly Class 3: Die Schlangengrube„, Cross Cult)
Maria ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt und Saya entscheidet sich statt für Marcus für dessen besten Freund in der Akademie. Statt zwei Frauen hat Marcus auf einmal keine mehr an seiner Seite. Drogen, vor allem Pilze, Geschlechtskrankheiten, Einsamkeit, Depression und Melancholie prägen wieder das Leben des Außenseiters.
Remender schreibt die Coming-of-Age-
Am Ende der Ausgabe wartet dann offenbar eine böse Überraschung in der Akademie der tödlichen Künste auf den „Helden“ – womöglich wird ihm die Abrechnung für sein Leben vorgelegt. Wir sind jedenfalls sehr gespannt, wo seine Reise hingeht.
Fazit
„Deadly Class 3: Die Schlangengrube“ macht qualitativ und inhaltlich genau da weiter, wo das zweite Abenteuer endete. Die anfängliche Action ist absolut kurzweilig und mitunter lächerlich übertrieben. Marcus Lopez‘ Leben gleicht einem Scherbenhaufen. Die Figur ist vielschichtig und facettenreich und bietet immer wieder Reibungspunkte.
Das Artwork von Wesley Craig ist weiterhin tadellos und dass die Farben irgendwann nicht mehr von Lee Loughridge, sondern von Jordan Boyd stammen, geht spurlos am Leser vorüber. Ein großes Kompliment, denn die stets düstere und bedrückende Atmosphäre bleibt uns so erhalten.
Inhalt
Mord ist Kunst, Töten ist Handwerk. Willkommen in der brutalsten Schule der Welt, wo die Sprösslinge der erfolgreichsten Verbrecherfamilien zu den Killern von morgen ausgebildet werden. An der Akademie der tödlichen Künste steht „Giftmischen 101“ und „Tatortsäuberung“ auf dem Stundenplan, und die Lehrer sind angesehene Mitglieder des organisierten Verbrechens.
San Francisco, 1987. Ronald Reagan hat Marcus Lopez‘ Leben ruiniert. Aber als Marcus sich plötzlich an der King‘s Dominion Akademie wiederfindet, sieht er seine Chance auf Rache gekommen. Doch auch an der außergewöhnlichsten Schule muss man sich mit den üblichen Problemen herumschlagen: Mädchen, arrogante Mitschüler, Hausaufgaben und nicht zuletzt einem blutigem und abgefahrenem Trip nach Las Vegas …
(Quelle: Cross Cult)
Autor & Zeichner
Rick Remender
ist ein amerikanischer Comicautor und Künstler, geboren am 06. Februar 1973. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Marvels Uncanny Avengers, die Uncanny X-Force und Venom.
(Quelle: Wikipedia)
Rick Remender – Homepage
Rick Remender – Twitter
(Quelle: Cross Cult)
Details
Format: Softcover
Vö-Datum: 14.08.2019
Seitenzahl: 128
ISBN: 978-3-959812-12-2
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage: Cross Cult
Copyright Cover: Cross Cult