Review

In „Carnage – Blutrausch (Band 1)“ geht es mal wieder ordentlich rund. Serienkiller Cletus Kasady, der von einem Symbionten besessen ist und so zur Horrorgestalt Carnage wurde, muss gefangen werden, denn er wütet in der Stadt; in West Virginia in der Grey Ridge Mine soll er sein Ende finden. Gerry Conway, bekannt für seine Arbeit am Netzschwinger, lässt dabei das Symbionten-Karussell ganz schön kreisen und viele andere Charaktere finden ihren Weg in diese Story. Mike Perkins weiß zudem um seinen düsteren Stil, der zusammen mit dem Carnage-Universum gut harmoniert. Doch kann die Story ihre Leser auch bis zum Ende beschäftigen?

Zu Beginn wird man direkt ins kalte Wasser geworfen. Cletus sucht sich wahllos Opfer in seiner Stadt und nebenher bekommt man einen kurzen Einblick in ein Kriegsgeschehen in Afghanistan. Jenes wird danach allerdings nicht mehr behandelt; es dient eher der Vorstellung einer bestimmten Waffe und der Info, dass Manny eine ehemalige Kriegsveteranin ist und die Operation zur Vernichtung Carnages führt. Zusammen mit dem FBI und dem geldgierigen Barry Gleason soll Carnage in eine Mine gelockt und dort ausgelöscht werden. Klingt zunächst nach einem einfachen Plan …

Venom, in Form von Eddie Brock, ist ebenfalls mit von der Partie und sogar Man-Wolf will den roten Glibber tot sehen. Was anfangs nach einer wohl überlegten Aktion klingt, entpuppt sich als Massengrab für diverse Operationsteilnehmer. Carnage bzw. Cletus gilt nicht umsonst als Serienkiller und so überleben nicht sehr viele. Die Aussichtslosigkeit der ganzen Truppe erinnert stark an die Alien-Filme. Man weiß, dass dort eine höhere Macht ist, doch kann man sie schwer finden oder einschätzen. Ihre Kraft übersteigt das Menschenmögliche und so bleiben nur  zwei Alternativen in Form von Venom oder Man-Wolf. Wie diese allerdings eingesetzt werden, schaut ihr euch am besten selbst an.

Ein Blick in "Carnage - Blutrausch (Band 1)" | Copyright: Panini Verlag

Ein Blick in „Carnage – Blutrausch (Band 1)“ | Copyright: Panini Verlag

Hervorzuheben sind die Zeichnungen sowie der extrem düstere Einsatz der Farben durch Mike Perkins. Die Stimmung ist finster und ziemlich gorig. Carnage-Leser lieben das und so gibt Mike das richtige Futter für die Meute. Gerade die Untergrund-Szenen sind äußerst beklemmend und ziemlich gruselig. Da die Jungs mit ihren Maschinengewehren wenig ausrichten können, sind sie der Bestie schamlos ausgeliefert. Später wird dann auch klar, warum Mr. Gleason diese Gelegenheit beim Schopf ergreift und Carnage in seinem Stollen haben will. Daraus resultiert ein großer Kampf, der zwar episch sein soll, aber sich eher wie ein kleines Universum anfühlt. Eines kann man aber sagen: Manny hat Eier!

Was nicht so überzeugen kann, sind die Dialoge zwischen den Personen. Es klingt alles sehr amerikanisch und nach Michael Bay: einfache Sätze mit starken Worten, typisches Kriegsgehabe. Selbst Carnage ist zwanghaft lustig, obwohl zumindest der Wahnsinn hervorsticht. Dafür ist das Maß zwischen Spannung und Action hier gut ausbalanciert und Neueinstiger sollten nicht gleich überwältigt werden, sondern eher interessiert sein.

„Carnage – Blutrausch (Band 1)“ hält, was der Name verspricht. Viel Action und Blut gibt es zu sehen. Die Dialoge flachen zwar ab, weshalb man eher die Bilder sprechen lassen kann, aber dafür sind diese sehr ausdrucksstark. Perkins leistet gute Arbeit, während Conway gerne noch ein wenig mehr hätte drauflegen können.
Alles in allem erwartet euch aber eine interessante Jagd rund um Cletus aka Carnage.

Inhalt

Ein Alien-Symbiont macht den Serienmörder Cletus Kasady zum scharlachroten Superserienkiller Carnage!
In seiner neuen Soloserie von Spidey-Altmeister Gerry Conway stellen das FBI, John Jameson und Eddie Brock Carnage in einer alten Mine eine Falle. Doch Carnage flüchtet in die Tiefe und die Finsternis, wo einige Schrecken und Überraschungen lauern …

(Quelle: Panini Verlag)

Autoren & Zeichner

Gerry Conway (Autor)
ist ein US-amerikanischer Schriftsteller, der vor allem durch seine Arbeiten an Comics bekannt wurde. Von ihm stammt die Actionfigur The Punisher. Er hat in den frühen 1970ern aber auch an Spiderman- und Superman-Abenteuern gearbeitet, und nach dem Zusammenschluss von Marvel Comics und DC Comics Mitte der 70er-Jahre mehrere Superhelden-Team-Ups geschaffen.

(Quelle: Wikipedia)

Gerry Conway – Twitter

Mike Perkins (Zeichner)
ist ein britischer Comiczeichner. Er ist bekannt für seine Arbeit an Captain Amerika, Ruse und Stephen Kings The Stand.

(Quelle: Wikipedia)

Mike Perkins – Homepage
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Mike Perkins – Twitter

Details

Format: A4, Softcover
Vö-Datum: 12.07.2016
Originalausgaben: All-New All-Different Marvel Point One 1, Carnage 1-5
Seitenzahl: 132
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage: Panini Comics

Copyright Cover: Panini Verlag



Über den Autor

Marcus