Review
Mittlerweile gibt es bereits etliche Spin-offs zum Hammerverse aus der Gedankenschmiede von Top-Autor Jeff Lemire. Erst kürzlich haben wir uns den wunderbaren Band „Black Hammer: Skulldigger & Skeleton Boy“ angeschaut, der sich vor den Arbeiten Frank Millers verneigt und im Wesentlichen eine Hommage an die langjährige Historie von „Batman und Robin, The Boy Wonder“ ist.
Nach allerhand Spin-offs folgt nunmehr ein Comic-Crossover der besonderen Art: „Black Hammer/Justice League: Hammer of Justice!“ bzw. auf Deutsch (etwas weniger „cool und catchy“) „Black Hammer/Justice League: Hammer der Gerechtigkeit!“.
Die bereits jetzt ruhmreichen Hommage-Superhelden von Lemire treffen auf die größten Superhelden von DC Comics, die zu den Ikonen der Popkultur gehören, die Justice League. Das spektakuläre Crossover wird dabei inszeniert von „Black Hammer“-Schöpfer Jeff Lemire („Black Hammer 1: Vergessene Helden“, „Family Tree 2: Samen“, „Sweet Tooth – Die Rückkehr“) sowie Zeichner Michael Walsh („Vision 2: Träumen Androiden von virtueller Liebe?“).
Durch Zeit und Raum
Wir werden in der Zeit zurückversetzt. Wir stehen wieder ganz am Anfang des „Black Hammer“-Universums, denn die Helden von Spiral City rund um Abraham Slam, Golden Gail, Barbalien, Colonel Weird und Android Talky-Walky sowie Madame Dragonfly leben wieder wie eine kauzige und skurrile Familie auf einer Farm. Nach einer epischen Schlacht gegen ihren Erzfeind Anti-Gott wurden sie durch Zeit und Raum geschleudert und sitzen nunmehr in einem Kaff fest. Während sich Abe in seiner neuen Rolle als Familienoberhaupt und als Kleinstadt-Farmer recht wohl fühlt, möchten die anderen, insbesondere die kratzbürstige Golden Gail, dieses „harmonische“ Familienleben in der Kleinstadt schnellstens hinter sich lassen.
Wie aus dem Nichts taucht jedoch ein Fremder auf der Farm der Spiral-Helden auf, die anschließend ohne Vorwarnung nach Metropolis katapultiert werden. Die Liga-Mitglieder um Batman, Superman, Wonder Woman, Flash & Co., die sich gerade eben noch im Gefecht gegen Starro den Eroberer befanden, landen indes – ohne zu wissen, wie ihnen geschieht – auf der kleinen Farm in einer fremdartigen Dimension.
Unterdessen treiben Colonel Weird und Green Lantern durch die ominöse Para-Zone.
Die Helden der Justice League haben das Gefühl, sie hätten bereits 10 Jahre auf der Farm verbracht; doch Wonder Woman und Cyborg kommen Zweifel.
Werden die größten Superhelden den Weg in ihre jeweiligen Welten zurückfinden?
Kein Hochreck
Eingangs sei betont, dass sowohl der Aufhänger als auch die Geschichte im Ganzen von Jeff Lemire recht schlicht und einfach gehalten sind. Der Autor bringt sich erst gar nicht in die Bredouille, hier ein wahnsinnig kompliziertes oder komplexes Crossover-Geflecht aufzuziehen, das am Ende des Tages womöglich überladen oder gezwungen wirkt.
Stattdessen kommt es zu einem unterhaltsamen und kurzweiligen Rollentausch-Szenario, in dessen Verlauf sich die glorreichen Hommage-Helden und die legendären Liga-Mitglieder begegnen, sich vorübergehend nicht trauen und am Ende des Tages doch zusammenarbeiten und zusammen eine machtvolle Einheit bilden. Das Ganze lebt schlechterdings von den Begegnungen, dem Austausch, dem reichhaltigen Fanservice und der Einsteigerfreundlichkeit. Denn im Prinzip reicht es für die leichte und lockere Lektüre aus, Band 1 von „Black Hammer“ sowie irgendein Abenteuer mit den Superhelden der Justice League gelesen zu haben. Eine Hürde, die einfach übersprungen ist.
Kritiker werden – teilweise zu Recht – einwenden, dass Fanservice und Nostalgie in der heutigen Zeit (vor allem mit Filmen wie „Spider-Man: No Way Home“) bereits genug gemolken wird. Und dennoch muss ich sagen, dass ich mit dieser Miniserie meinen Spaß hatte. Dazu tragen auch die besonders harmonischen und nostalgisch angehauchten Zeichnungen von Michael Walsh maßgeblich bei.
Sammler der „Black Hammer“-Reihe dürfen sich zudem darüber freuen, dass Panini Comics entschieden hat, die Ausgabe in dem vom Splitter Verlag gewohnten Hardcover-Format auf den heimischen Markt zu bringen. Das ist ein sehr feiner Zug und verfehlt im Regal keinesfalls die beabsichtigte Wirkung.
Fazit
Das lang erwartete Crossover zwischen Lemires neuen Helden aus dem Hammerverse und den Legenden der Justice League unterhält leichtfüßig und präsentiert eine angenehm beschauliche Story.
Black Hammer/Justice League: Hammer der Gerechtigkeit!
Inhalt
Ein ganz besonderes Superhelden-Crossover
Dank seines Talents und seiner Vielseitigkeit ist Jeff Lemire einer der erfolgreichsten Künstler der englischsprachigen Comic-Szene. Zu seinem Schaffen gehören SWEET TOOTH, JOKER: KILLER SMILE, GREEN ARROW, X-MEN, OLD MAN LOGAN, Essex County, Gideon Falls und sogar sein eigenes Superhelden-Universum in Black Hammer. Letzteres strotzt nur so vor Referenzen auf die Klassiker und Ikonen von DC und Marvel. Nun kommt es sogar zum Comic-Crossover zwischen Lemires neuen Helden und den Legenden der Justice League!
In diesem Band treffen Batman, Wonder Woman, Superman, Flash und Cyborg aus JUSTICE LEAGUE auf Abraham Slam, Golden Gail, Colonel Weird und Co. aus Black Hammer! Inspiration begegnet Hommage, Tradition der Neuzeit.
(Quelle: Panini Comics)
Autor
Jeff Lemire
(*21. März 1976) ist ein kanadischer Comicautor und Autor.
Lemire ist bekannt für seine launischen, humanistischen Geschichten und seinen skizzenhaften, filmischen Schwarzweiß-Zeichenstil.
(Quelle: Wikipedia)
Details
Format: Hardcover
Vö-Datum: 05.10.2021
Originalausgaben: Black Hammer/Justice League 1-5
Seitenzahl: 172
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage:Â Panini Verlag
Copyright Cover: Panini Verlag
Über den Autor
