Review

Mord mit Verstrickungen

Mit „Batman – Detective Comics 7: Batmen Eternal“ beendete James Tynion IV einstweilen seine Arbeit an der traditionsreichen „Detective Comics“-Serie. Nun kommt es in dieser Reihe doch zu etwas mehr Fluktuation, denn nach einem kurzen Intermezzo mit „Batman – Detective Comics 8: Außenseiter“ aus der Feder von Bryan Hill sowie Michael Moreci folgt nunmehr „Batman – Detective Comics 9: Gespalten“, inszeniert von Autor James Robinson.

Im Ausgangspunkt knüpft Robinson an die zurückliegenden Ereignisse aus der parallelen „Batman“-Serie an (Heft „Batman 26“, „Batman Paperback 7 – Die Hochzeit“) und rekurriert auf die geplatzte Hochzeit des Mitternachtsdetektivs und der Meisterdiebin Catwoman.

Ein in der Sinnkrise befindlicher Batman stürzt sich in die Arbeit, um sich von Schmerz und Enttäuschung abzulenken. Und so ist Commissioner Jim Gordon doch mittelschwer überrascht, als die Fledermaus am Tatort eines „simplen Mords“ auftaucht. Das ist in Gotham City schließlich Tagesgeschäft; doch Batman macht die Angelegenheit zur Chefsache – wie sich zeigt, zu Recht. Denn dieses Verbrechen zieht weite Kreise und weist diverse Verstrickungen auf, die über Firefly samt neuer Komplizin bis hin zu Harvey „Two-Face“ Dent führen. Und schließlich arbeiten Batman, Jim Gordon und Two-Face sogar vorübergehend zusammen.

Solide Krimi-Storyline

James Robinson liefert mit dieser Ausgabe einen routiniert komponierten Krimi ab, der im Hinblick auf die bisherigen 8 „Detective Comics“-Paperbacks vollkommen losgelöst und eigenständig funktioniert.

Leseprobe aus „Batman – Detective Comics 9: Gespalten“.
(Copyright: Panini Comics)

Im Gegensatz zu der lang angelegten Saga von Autor James Tynion ist dieser Band allerdings kein „Team“-Comic mehr, da die gesamte Mannschaft rund um Robin, Nightwing und Co. vorliegend kaum eine Rolle spielt.

Die Auflösung des Mordfalls und die Hintergründe geraten Robinson gegen Ende der Ausgabe etwas zu verschwurbelt.

Überzeugend gelingen hingegen die Darstellungen des Mitternachtsdetektivs, Jim Gordons sowie Harvey Dents und deren Beziehungen untereinander.

Die Zeichnungen von Stephen Segovia sind hochwertig und angemessen finster für einen „Batman“-Titel.

Nicht gänzlich auf diesem Niveau und etwas überraschender kommen die Bilder von Zeichner Carmine Di Giandomenico daher, da diese mitunter an Manga erinnern und durchaus eine gewisse Eigenwilligkeit aufweisen.

Fazit

Wenn Panini diesen Paperback mit den Worten „Perfekt für neue Leser“ bewirbt, dann ist das nicht gelogen. Top-Autor James Robinson legt einen eigenständigen und souveränen Krimi vor, der mehr durch seine Figuren besticht als durch seine Handlung. Den Versuch, das Ganze irgendwie mit der langen Erzählung von James Tynion IV zu verbinden, unternimmt Robinson nicht, wodurch diese (kurze) Storyline etwas „frei in der Luft“ schwebt.


Batman – Detective Comics: Bd. 9 (2. Serie): Gespalten

Inhalt

Eine komplette Storyline voller Überraschungen in einem Sammelband

Als sie gegen Mörder, Brandstifter und Terroristen ermitteln, führen die Spuren Batman und Jim Gordon zu einem alten Freund, der zum Superschurken und zu einem ihrer wahnsinnigsten Gegner wurde: TwoFace!

(Quelle: Panini Comics)

Details

Format: Softcover
Vö-Datum: 09.03.2021
Originalausgaben: Detective Comics 988-993
Seitenzahl: 140
Sprache: Deutsch
Verlagshomepage: Panini Verlag

Copyright Cover: Panini Verlag



Über den Autor

Fabian
"Du lächelst wie jemand, der keine Ahnung hat, wozu ein Lächeln überhaupt gut ist." (Das kleine, blaue, geflügelte Einhorn Happy, in: Happy!)