Ein Blick zurück
Ich kann mich noch gut zurückerinnern: Es war 2009, ich kam gerade aus Amerika zurück und mein Geburtstag stand an, als sich ein Ticket von der Band White Lies unter die Geschenke mischte. Ich hatte keine Ahnung, wer das sein sollte, aber da ich schon immer neuen Bands gegenüber offen war, ward meine Neugier geweckt und ich war gespannt, was mich da wohl erwarten würde.
Einige Zeit später war es dann so weit: Ich stand mittendrin im Live-Auftritt in Berlin, als die Briten ihr Live-Debüt gaben. Ich war beeindruckt. Die Jungs gaben alles, hatten viel Gefühl im Gepäck und ich mochte ihren Sound vom Fleck weg. Ihren Durchbruch erlebten sie mit Songs wie „Farewell To The Fairground“, „To Lose My Life“ und „Bigger Than Us” und schon vor 13 Jahren rauschte meine Kinnlade gen Süden. Das war Post-Punk-/Indie-Rock-Talent in Reinform.
In der Gegenwart
So war ich auch hocherfreut, als ich über das diesjährige Berliner Konzert der White Lies „stolperte“. Es war glasklar, dass ich nach all den Jahren gespannt sein würde wie ein Flitzebogen, was aus der Band wohl geworden sein mag.
Und am 02. Mai 2022 war es endlich so weit: White Lies gaben sich mit dem Support Charming Liars im Metropol in Berlin die Ehre. Eine Paarung, die nicht nur namentlich hervorragend passte, sondern auch musikalisch für einen stimmigen wunderbaren Abend sorgte.
Supportact: Charming Liars
Nicht nur die Venue wurde von Zuschauer:innen jeder Altersstufe gut besucht; Charming Liars zogen alle Register, um auf ihre Musikerkollegen vorzubereiten und nutzten ihre gute halbe Stunde optimal aus.
Ihre offene Art kam beim Publikum gut an, man ging gut mit, klatschte und jubelte.
Galerie: Charming Liars

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Da hätte es gerne noch mehr davon „gedurft“, denn der alternative Rocksound ging sofort in Ohren und Beine.
So blieb der Eindruck haften: Bitte zukünftig mehr davon!
Hauptact: White Lies
Schließlich kam der Hauptact: White Lies boten eine gute Balance aus alten und neuen Songs und ich war sichtlich erfreut darüber, dass aus den Jungs über die Jahre erfolgreiche und „gestandene“ Männer geworden sind, die souverän und sehr sympathisch, trotzdem aber fokussiert und konzentriert ihre Stücke präsentierten.
Es ging sofort los mit ihrem Debüt-Hit „Farewell To The Fairground“ und ich fühlte mich gleich wieder in der Zeit zurückversetzt.
Wenig reden, dafür die Musik „sprechen“ zu lassen, imponierte mir insgesamt sehr. Das sah wohl auch das Publikum ähnlich und wirkte recht ausgelassen.
Von „Unfinished Business“ konnte hier wahrlich nicht die Rede sein und auch das hymnenhafte „I Don’t Want To Go To Mars“ durfte nebst anderen Hits wie „Tokyo“, dem 80s-angehauchten „Is My Love Enough“ und selbstverständlich auch „As I Try Not To Fall Apart“ nicht fehlen.
Die Vorstellung endete mit dem großen Finale „Bigger Than Us“.
Galerie: White Lies

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Bis dato war die Menge sowieso nicht mehr zu bremsen und auch die Band war längst aufgetaut, hatte sichtlich Spaß und ließ es sich nicht nehmen, zu betonen, wie happy sie seien, wieder auf der Bühne vor echten Menschen zu stehen.
Es mag sicherlich schade sein, dass in den ca. 1 ½ Stunden nicht noch mehr dargeboten wurde, aber die Band hat einfach schon zu viele Erfolge zu verzeichnen, als dass es in dieser Zeit unterzubringen wäre. Aber wer weiß, vielleicht wird das Set demnächst ja länger? Es wäre zumindest wünschenswert.
Fazit
Das Beste draus gemacht! Ich bin froh, die Briten nach all den Jahren wieder erlebt haben zu dürfen.
Gerne mehr, gerne bald!