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28. Juni 2022

Bericht und Fotos: Mono Inc. – „The Book Of Fire Tour“ (Berlin, 29.05.2022)

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Verfasst von: Daggy
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Am 29. Mai 2022 übergaben In Extremo den Staffelstab in der Columbiahalle in Berlin an die Kolleg:innen von Mono Inc., die nach Corona-Pause dieser Tage ihre „The Book Of Fire Tour“ nachholten.

Und das Quartett bot – wie immer – eine zauberhafte Veranstaltung.

Opening durch Manntra

Opener waren die Kroaten Manntra – und meine Güte, die Jungs wussten zu überzeugen!

Die Folk-Rocker hatten viel Raum (sprichwörtlich, denn der Steg ging doch recht weit in die Halle hinein), um ihren Mix aus romantischem und gar kriegerischem Folk eine Stimme zu geben und ihn mit eindringlichem Sound zu untermalen.

Die Band überzeugte mit Sympathie, Esprit und Können und nutzte ihr Zeitfenster gekonnt aus.

Marko Matijević Sekul & Co. gewannen auch an diesem Abend neue Fans; mich eingeschlossen, denn die „Rauheit“ und die Besinnung auf Traditionen überzeugten mich gänzlich.

Galerie: Manntra
Manntra

(Alle Fotos bei Flickr ansehen)

Es wurden u.a. „Heathens“, „Yelena“, „Ori Ori“, aber auch die kommenden Neulinge „Not Guilty“ und „Nightmare“ vertont. An dieser Stelle darf man gespannt auf das Album sein!

Nach einer kurzen Pause war es dann auch Zeit für die Hauptattraktion: Mono Inc.!

Mono Inc. schlugen >The Book Of Fire< auf

Mit dem „Raben-Intro“ wurde ihr Auftritt eingeläutet und nacheinander fanden sich die Bandmitglieder auf der Bühne ein. Zu guter Letzt natürlich Martin Engler himself.

Es ging sowohl balladesk-gediegen als auch – mit entsprechender Pyro – energetisch-heiß zu, als „Funeral Song“, „Symphony of Pain“ und „Gothic Queen“ dargeboten wurden.

Der Neuzugang Val Perun überzeugte sofort mit Energie, Sympathie, Lachen und Performance und anders als sein etwas zurückhaltender Vorgänger zog er damit so einige Augenpaare auf sich. Carl Fornia und er boten somit eine Augenweide an den „Außenflügeln“, während Katha Mia wie gehabt das optische Zentrum bildete, umrahmt von schwarzen Schwingen. Und dann war da natürlich noch Martin, der als Frontmann nicht nur das Publikum animierte, sondern auch seine Bandkolleg:innen dabei nicht vergaß. Genau das machte ihren Auftritt, wie gewohnt, so zauberhaft und einfach „nett“. Es war wieder der lebende Beweis, weshalb das Quartett als doch sehr bodenständige Band so viel Zulauf und eine gute Fanbase hat. Alles wirkte einfach echt und diese Vertrautheit schwappte auch auf das Publikum über.

Galerie: Mono Inc.
Mono Inc.

(Alle Fotos bei Flickr ansehen)

Bei „Right for the Devil“ kamen natürlich die Duettpartner Tanzwut mit auf die Bühne und es wurde ausgiebig angeheizt. Es machte einfach Spaß, diese Größen neben- und miteinander wiederholt zu erleben. Ihr gemeinsames Stück hat(te) auch einiges an Energie aufzuwarten.
Auch die Mono-Version von „Das Boot“ mit Katha Mias Drumsolo sollte dabei nicht unerwähnt bleiben, aber wirklich berührt hatte mich Martins Vorwort zu „An klaren Tagen“. Natürlich ging es um Covid, aber auch um die Kritik, wie hart die Maßnahmen der letzten Jahre viele Menschen getroffen hatten. Es wurde eher gepredigt, wie man sich als erwachsener Mensch richtig die Hände wasche, anstatt aufeinander zu achten, besonders auf alte Menschen, die wie in einem Alcatraz ähnlichen Altenheim vereinsamten, da Berührung und sozialer Kontakt fehlten und das Essen nur wie bei Häftlingen durchgeschoben wurde. Hier erwähnte Martin das konkrete Beispiel von Erna und wie sie an Einsamkeit nach drei Monaten starb. Da schossen mir Tränen in die Augen, erlitt ich doch erst wenige Tage vorher selbst einen derben Verlust aufgrund einer ähnlichen Situation und als ich sah, wie Katha Mia und Martin Engler sich bei ihrem Duett dann berührten, war für mich erst einmal emotional kein Halten mehr und die Tränen flossen.

Ales in allem wurde eine balancierte Mixtur aus Klassikern und neueren Stücken geboten, was vom Publikum gut angenommen wurde. Es durften natürlich Stücke wie „Right for the Devil“, „Boatman“, „Arabia“, „Where the Raven flies“ und das Gary Moore-Cover „After the War“ nicht fehlen, bevor eine erste Zugabe mit „Welcome to Hell“ eingeleitet wurde. Bei „Voices of Doom“ lief Martin durch die Menge, beginnend bei den Rollstuhlfahrern links der Bühne, schlug Hände ab und schüttelte selbige und schließlich wurden große Ballons in die Menge „geschmuggelt“ und das Ambiente wurde gleich noch mal intensiver.
In einer zweiten Zugabe von „Kein Weg zu weit“ und dem Finalsong „Children of the Dark“ fand dann schließlich auch dieser Abend ein Ende.

Auch bei diesem besonderen Event war klar, dass die Raben-Familie wieder gemeinsam „aufstieg“.

Setlist:
Louder Than Hell | The Book Of Fire | Funeral Song | Symphony Of Pain | Gothic Queen | Right For The Devil | The Banks Of Eden | Boatman | Arabia | Where The Raven Flies | An Klaren Tagen | Das Boot (Drum Solo) | Get Some Sleep | After The War | Welcome To Hell | Voices Of Doom | Kein Weg Zu Weit | Children Of The Dark

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Links

Mono Inc.: Homepage | Facebook | Twitter | Instagram

Manntra: Homepage | Facebook | Instagram

Details

Datum: 29.05.2022
Location: Columbiahalle, Berlin

Copyright Artikelbild: Mono Inc.
Copyright Fotos: Dagmar, DeepGround



Über den Autor

Daggy
So ist das Leben, sagte der Clown mit Tränen in den Augen, und malte sich ein Lächeln ins Gesicht.




 
 

 

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